TROCHTELFINGEN. »Das Wetter wird auf jeden Fall besser. Wenn ihr zurückkommt, scheint vermutlich die Sonne«, versuchte Matthias Klumpp die Starter zu motivieren, als erneut leichter Regen einsetzte. Kurz vor Beginn des Stöckles-Cups schüttete es noch wie aus Kübeln und ein ziemlich kalter Wind zog um die Häuser. Deswegen waren die Organisatoren auch etwas in Verzug mit dem Aufbau. »Aber das heute ist halt was für die ganz Harten«, scherzte der Marketingleiter des Nudelherstellers Alb-Gold.
Angesichts dieses Wetters könne er verstehen, dass manch einer lieber zu Hause geblieben ist, meinte Dieter Wagner, der die Zeitmessung überwachte. Ihr mache das Wetter nichts aus, erklärte Tanja aus Pliezhausen, die nicht zum ersten Mal dabei war und »eigentlich völlig unvorbereitet« die große Runde angehen wollte.
Stöckles-Cup hat große Fangemeinde
Auch Bettina aus Mehrstetten und Maritta aus Wannweil schreckte das Wetter nicht ab. »Wir laufen in einer Gruppe, das passt dann schon.« Carmen Koch aus Kohlstetten versuchte sich gemeinsam mit ihren drei Töchtern an der kurzen Route. »Wir schauen einfach mal, wie’s wird.« Und auch Angelika Reusch aus Würtingen testete diese Strecke trotz des unwirtlichen Wetters.
Der Stöckles-Cup hat sich über die Jahre eine große Fangemeinde geschaffen. Schon zum 19. Mal wurde er am Sonntag ausgetragen und trotz des unsteten Wetters gingen rund 300 Hobbysportler an den Start dieser größten Nordic-Walking-Veranstaltung auf der Schwäbischen Alb. Als diese Sportart, die aus dem Sommertrainingsprogramm von skandinavischen Skiläufern stammt, noch neu war, lästerte mancher Zeitgenosse über »d’ Stockenten« oder »die Entenstecher«. Inzwischen hat sich Nordic Walking längst als eine der gesündesten Sportarten überhaupt durchgesetzt, weil es den ganzen Körper und vor allem die Ausdauer des Läufers schonend trainiert. Laufen ohne Zeitvorgabe, sich in freier Natur bewegen, dabei mit anderen gemütlich schwätzen, das sind weitere Vorteile.
Kein Wunder also, dass dieses von der Leichtathletikabteilung des TSV Trochtelfingen veranstaltete Breitensport-Event, das Tommi’s Sportshop, Alb-Gold und die AOK Neckar-Alb mitorganisieren und der Reutlinger General-Anzeiger als Medien-Partner unterstützt, seit der Premiere im Jahr 2005 alljährlich großen Zuspruch erfährt.
Pokal geht an Schwörer-Gruppe
Zwischen zwei ausgeschilderten Routen (früher waren es drei) konnten sich die Starter entscheiden. Die kurze Strecke mit zehn Kilometern und 139 Höhenmeter Auf- und Abstieg schafften die meisten Läufer in rund zweieinhalb Stunden, für die größere über 15 Kilometer mit 176 Höhenmetern Auf- und 192 Höhenmetern Abstieg benötigten die Athleten knapp vier Stunden. Weil es sich um eine Breitensportveranstaltung handelte, gab es keine Einteilung nach Alter, Klassen, Sporteinsteigern und Trainierten. Jeder Teilnehmer konnte die ausgewählte Strecke in seinem eigenen Tempo absolvieren und sich an zwei Verpflegungsstationen zwischendurch erfrischen.
Vor dem Start brachte AOK-Sportfachkraft Stefanie Hönes die Teilnehmer mit einer flotten Aufwärmgymnastik in Schwung. Die Helfer des TSV sorgten mit Schupfnudeln, Sauerkraut und einer Gemüsepfanne dafür, dass die Läufer nach ihrem Sport nicht hungrig nach Hause gehen mussten.
Dass sie am Ende mit 33 Läufern den Pokal für die stärkste Gruppe mitnehmen konnten, freute Johannes Schwörer, Chef des gleichnamigen Fertighaus-Unternehmens in Hohenstein-Oberstetten. »Wir waren schon öfter dabei, dieses Mal haben wir uns die kurze Strecke ausgesucht.« Der SV Bremelau mit 15 Startern sowie das Team Alb-Gold mit 14 Läufern mussten sich mit den Plätzen zufriedengeben. Bei einer reichhaltigen Tombola gab es für die Teilnehmer zudem hochwertige Preise zu gewinnen. (GEA)