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Teure Überraschungen in St. Johann

Die Kurze Straße in Würtingen sackt ab, und in der Poststraße in Bleichstetten ist der Fahrbahnaufbau marode: Gemeinde St. Johann muss kurzfristig investieren

In der Kurzen Straße in Würtingen sackt die Fahrbahn ab. Die Gemeinde muss kurzfristig Geld in die Hand nehmen, um die Schäden z
In der Kurzen Straße in Würtingen sackt die Fahrbahn ab. Die Gemeinde muss kurzfristig Geld in die Hand nehmen, um die Schäden zu sanieren. FOTOS: GEIGER
In der Kurzen Straße in Würtingen sackt die Fahrbahn ab. Die Gemeinde muss kurzfristig Geld in die Hand nehmen, um die Schäden zu sanieren. FOTOS: GEIGER

ST. JOHANN. Zur Gemeindehalle in Würtingen geht es seit einiger Zeit nur im Schleichtempo: Die Kurze Straße, die hinter der Schule zur Halle führt, hat sich deutlich gesenkt. So tief ist die Delle in der Fahrbahn inzwischen, dass der Schulbus dort nur vorsichtig durchkommt, wie Frank Ludwig vom Münsinger Ingenieurbüro Pirker und Pfeiffer jetzt im St. Jo-hanner Gemeinderat berichtete: »Da ist Gefahr im Verzug.«

Der Grund für die vom Fachmann so genannten Setzungen liegt im Boden. Weil ein Schacht und verschiedene Kanalanschlüsse kaputt sind, läuft permanent Wasser unter die Straße, der dort entstandene Hohlraum vergrößert sich. Gleichzeitig hat die Untersuchung ergeben, dass der Kanal im betreffenden Straßenabschnitt ohnehin zu klein ist.

Für mehr Untersuchungen

Um weiteren Schaden zu vermeiden und die nötigen Bauarbeiten zu einem möglichst großen Teil in den Sommerferien über die Bühne zu bringen, hat der Gemeinderat jetzt eine ohnehin derzeit in St. Johann tätige Straßenbau-Firma mit der Sanierung beauftragt. Dieses Schnell-Verfahren sei mit der Kommunalaufsicht abgestimmt, berichtete Kämmererin Lu-cia Seynstahl. Rund 80 000 Euro kosten die Arbeiten für das etwa 25 Meter lange Stück. Der Kanal wird dabei auf der ganzen Länge vergrößert.

Foto: Julie-Sabine Geiger
Foto: Julie-Sabine Geiger

Eine weitere unangenehme und teure Überraschung in Sachen Straßenbau hat die Gemeinde in Bleichstetten erlebt. Dort wird derzeit die Poststraße saniert, und als dabei wie vorgesehen die Wasserleitung ausgetauscht wurde, hat sich gezeigt, dass der Unterbau der Fahrbahn in keiner Weise dem erwarteten Zustand entspricht: Die Schotterschicht ist so dünn, dass die Straße später weder frostsicher noch ausreichend belastbar wäre, wie die Gemeinderäte hörten.

Die Poststraße mit einem ausreichenden Schotter-Unterbau zu versehen, wird rund 75 000 Euro kosten. Weitere zusätzliche Ausgaben werden für die Erneuerung der Bordsteine fällig, die ebenfalls – entgegen der bisherigen Einschätzung – nicht stabil sind. Insgesamt entstehen an der Baustelle dadurch Mehrkosten von 145 000 Euro, die Gesamtmaßnahme verteuert sich auf 710 000 Euro.

Dem Gemeinderat wurde die Zustimmung dadurch erleichtert, dass im Haushalt noch Geld für beide Projekte lockergemacht werden kann. Rolf Rist und Horst Lamparter betonten aber, dass solch teure Überraschungen durch systematischere Voruntersuchungen zumindest reduziert werden könnten. Beide plädierten dafür, dass auch die St. Johanner Bauhof-Mitarbeiter bei der Reparatur von Rohrbrüchen genau dokumentieren, wie der Unterbau der jeweiligen Straße beschaffen ist. (dew)