MÜNSINGEN. Vulkankrater, Burgruinen, Weiher, steile Pfade und schattige Täler: Die Landschaft rund um Münsingen hat Wanderern viel Abwechslung zu bieten. Hans-Peter Engelhart, Leiter der Münsinger Tourist-Information, und sein Team haben für Einheimische und Gäste bereits etliche Touren direkt vor der Haustüre konzipiert und ausgeschildert. Sukzessive kommen in diesem Jahr neue »Münsinger Runden« hinzu. Am Ende wird das offiziell beschilderte Münsinger Wegenetz aus 14 Touren bestehen, davon vier »hochgehberge«, als zertifizierte Premiumwanderwege. Der GEA wird die Touren zum Start in die Outdoor-Saison in loser Folge vorstellen.
»Damit ist für uns ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen«, freut sich Engelhart. »Für uns« heißt in diesem Fall auch für die Hoteliers und Gastronomen, die bei der Tourist-Info immer wieder nach Vorschlägen gefragt und damit auf die Wünsche ihrer Gäste reagiert hatten: Viele Tagesgäste kombinieren gerne eine Einkehr in Münsingen mit einer ausgedehnten Spazierrunde. »In fußläufiger Nähe«, schildert Engelhart seine Erfahrungen, sollte die Tour sein. Aber auch - selbst im digitalen Zeitalter - gut beschildert. Natürlich werden sämtliche Routen auf der Münsinger Tourismus-Homepage inklusive gpx-Daten fürs Navigieren eingestellt, das schon. Trotzdem: »Viele mögen es einfach nicht, mit dem Handy in der Hand draußen herumzulaufen«, so Engelhart. Besser entschleunigen, runterkommen und die Landschaft genießen kann man definitiv ohne Smartphone.
Ausblicke auf die Stadt und den ehemaligen Truppenübungsplatz
Maximal nah an der Stadt und doch ganz weit weg: die Hungerberg-Runde, die neben der Galgenberg-Runde neu in der aktuellen Aufgabe des Hefts »Wander-Touren« ist. Herausgegeben von der Touri-Info, ist es an allen Startpunkten und größeren Wanderparkplätzen erhältlich: In einer kleinen Plastikbox sind die Broschüren vor Wetter geschützt an den Übersichtstafeln zum kostenlosen Mitnehmen deponiert. Außerdem ist sie bei der Touristik Information in Münsingen, Hauptstraße 13, erhältlich.
Die Hungerberg-Runde ist mit gerade mal 117 Höhenmetern und einer Länge von 6,5 Kilometern eher ein ausgedehnter Spaziergang als eine Wanderung. In gut zweieinhalb Stunden rückt der Alltag aber doch weit in die Ferne. Start ist am Wanderparkplatz P3 oberhalb des Münsinger Freibads (Richtung Kleintierzuchtanlage/Gemeinschaftsschuppen). Von dort geht es erst einmal bergab. Ein schmaler Pfad führt durch den Wald - fast schon wildromantisch, obwohl man nur einen Steinwurf von der Stadt entfernt ist. Es folgen einige Treppenstufen, bevor die Tour nach links abbiegt und über ein Wiesenstück auf den Alten Trailfinger Weg führt.
Es geht weiter Richtung Trailfingen, am rechten Wegesrand entdecken aufmerksame Wanderer ein echtes Kleinod: ein Schwedenkreuz aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Vom Wasserhochbehälter bei Trailfingen eröffnet sich ein herrlicher Blick - dieses Mal in eine ganz zivilisationsfreie Richtung: Der ehemalige Truppenübungsplatz, das autofreie Herzstück des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, ist in Sichtweite - und natürlich eine eigene Tour wert. Wir bleiben aber auf der Hungerberg-Runde, die einige Zeit über eine typische Alb-Hochfläche mit Feldern und Wiesen führt. Am Galgenberg - er hat seine eigene Runde, die in Kürze separat vorgestellt wird - vorbei geht es durch den Wald hinab zum Freibad. Gutes Wetter vorausgesetzt, bietet sich hier eine Bade-Pause an, bevor es über ein paar Stufen bergauf zurück zum Wanderparkplatz geht. (GEA)