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Stadtbücherei Münsingen ein »absolutes Erfolgsmodell«

Die Ausleihzahlen der Stadtbücherei Münsingen bleiben auf konstant hohem Niveau. Das verdeutlichte der Jahresbericht von Bibliotheksleiterin Ulla Krämer im Gemeinderat.

Die Stadtbücherei Münsingen weist zur Freude von Leiterin Ulla Krämer (links) eine hervorragende Entwicklung auf.
Die Stadtbücherei Münsingen weist zur Freude von Leiterin Ulla Krämer (links) eine hervorragende Entwicklung auf. Foto: Maria Bloching
Die Stadtbücherei Münsingen weist zur Freude von Leiterin Ulla Krämer (links) eine hervorragende Entwicklung auf.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. 2021 wurden noch 104.801 Ausleihen gezählt, im vergangenen Jahr waren es 132.617. »Unsere Bücherei ist komplett von Corona genesen«, freute sich Ulla Krämer, die gemeinsam mit ihren vier Mitarbeiterinnen maßgeblich für den Erfolg verantwortlich ist. Die höchsten Ausleihzahlen konnten im August erreicht werden. Dies sei der Flexibilität ihres Teams zu verdanken. »Wir schaffen es, in den Ferien die Bücherei zu öffnen. Das ist nicht selbstverständlich. Aber wir müssen da sein, wenn die Menschen Zeit haben«. So etwa auch an Samstagen, die vor allem bei Familien sehr gefragt sind.

Griff zum gedruckten Buch

Trotz einer leichten Steigerung der elektronischen Medien (9.963) über die eAusleihe Neckar-Alb konnte sich insbesondere der Printbereich deutlich steigern. 2021 wurden 76.781 gedruckte Bücher ausgeliehen, im vergangenen Jahr waren es 98.139. »Das ist der Posten, von dem wir leben. Es wird immer noch gerne zum gedruckten Buch gegriffen«, berichtete Krämer den Ratsmitgliedern. Seit Jahren sei vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur mit Bilderbüchern, Hörbüchern auf CD und auf Tonies (die Bücherei bietet zwei Tonieboxen sowie 340 Tonies an), aber auch mit Brettspielen eine positive Entwicklung zu beobachten. Dies sei auch das Resultat der »tollen Zusammenarbeit« mit Kindergärten und Schulen. »Wir packen Bücherkisten und gehen in die Einrichtungen«. Außerdem, so Krämer, werden regelmäßig Lesungen mit Autoren veranstaltet.

Auch bei den Besucherzahlen ist eine Steigerung zu beobachten. 2022 kamen 13.418 Personen in die Bücherei, 2023 waren es 19.036 Personen und im vergangenen Jahr 20.089 Personen. Gesunken ist dagegen die Anzahl der neuen Medien im Vergleich zu den Vorjahren, was mit den gestiegenen Buchpreisen für Neuerscheinungen zu tun hat. »Trotzdem achten wir darauf, dass die Qualität nicht sinkt. Wir kaufen, was gewünscht und gefragt wird, und was aktuell ist«. Ulla Krämer bedauerte, dass die Bücherei immer weniger neuwertige Geschenke erhält, die Eingang in den Bestand finden. Gaben für den Flohmarkt gingen dagegen kontinuierlich ein, sodass mindestens zwei Medienflohmärkte im Jahr angeboten werden könnten, die etwas Geld in die Büchereikasse spülen. In verschiedenen Bereichen wurden neue Regale, Bücherkisten und Präsentationsmöbel angeschafft. Außerdem fanden 33 Büchereiführungen und 16 Lesungen statt, 49 Bücherkisten wurden gepackt.

Appell für »pfleglichen und respektvollen Umgang« mit den Medien

Probleme gab es mit der Rückgabebox, die seit September 2020 im Außenbereich steht und rund um die Uhr die Möglichkeit bietet, ausgeliehene Medien einzuwerfen. Krämer sprach von »Fluch und Segen« zugleich. Bis Mitte 2024 sei man sehr zufrieden damit gewesen, doch inzwischen komme es immer häufiger vor, dass die Kiste so vollgestopft wird, dass sich die Rückgabeklappe nicht mehr schließen lässt. »Zudem ist es höchst ärgerlich, dass Leser während der Öffnungszeiten nicht mehr zur Rückgabe in die Bücherei kommen, sondern die Medien in die Box geben.« Die Leerung der Box sei sehr zeitintensiv, sie sollte eigentlich nur an Schließtagen genutzt werden. »Wir überlegen uns deshalb, die Box während der Öffnungszeiten abzuschließen.« Auch würden Medien immer häufiger beschädigt zurückgebracht. Deshalb appellierte Ulla Krämer für einen »pfleglichen und respektvollen Umgang«.

Lob für die Arbeit des Büchereiteams kam von Birgit Hartwig: »Die Bücherei ist mit ihren Medien am Puls der Zeit.« Bürgermeister Mike Münzing hob den Beitrag der Bücherei für das kulturelle Leben in der Stadt hervor. Es gelte den Bestand zu halten und diesen adäquat anzupassen. »Wir wollen nicht Masse, sondern Klasse vorhalten«, so Münzing. (GEA)