MÜNSINGEN. Die letzte Versteigerung der Stadt Münsingen mit gebrauchten und ausgemusterten Gerätschaften des Bauhofs fand 2015 statt. Es hatte sich also in der Zwischenzeit so einiges angesammelt, das laut Bauamtsmeister Alfred Schnürch ausgedient hat, abgewirtschaftet ist und nicht mehr benötigt wird. Am Samstagvormittag hatten Interessenten Zeit, die insgesamt 27 zur Versteigerung stehenden Gerätschaften genau in Augenschein zu nehmen und sich im Kopf auszurechnen, welchen Preis man bereit war, dafür zu zahlen. Am Nachmittag dann sollte alles unter den Hammer kommen und an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden.
Das Interesse der Öffentlichkeit war jedoch gering, lediglich zehn Bieter steigerten mit. Für einige Gerätschaften, wie etwa Schneeschilder und Winterdienststreuer, Hochgrasmulcher, ein E-Bike mit kaputtem Akku, Dampfstrahlgerät, Flächensauger und Feldspritze wurde erst gar nicht auf das Anschlagsgebot der Stadt reagiert. Gefragt waren dagegen eine Mulchmaschine, die mit 150 Euro angeschlagen wurde und für 410 Euro unter den Hammer kam, auch eine Heckschaufel wechselte für 1.140 Euro den Besitzer.
Mit einem Traktoranhänger aus dem Baujahr 1956 kam zwar ein echter Oldtimer für 50 Euro auf den Plan, doch schnell war den Anwesenden klar, dass man sich damit höchstens noch – wie von Alfred Schnürch angepriesen – eine potenzielle Hochzeitskandidatin bei Bauer sucht Frau vom Bahnhof abholen kann. Das alte Teil wird wohl bei der Stadt ein Ladenhüter bleiben oder das Zeitliche segnen. Gefragt war dagegen ein Traktoranhänger mit Drei-Seiten-Kippfunktion, der mit 500 Euro veranschlagt war und letztendlich 3.100 Euro einbrachte. Das geringe Interesse an einigen Gerätschaften erklärte sich Schnürch damit, dass die meisten bereits ein hohes Alter hatten und teilweise stark abgenutzt oder sogar beschädigt waren. Viele der Maschinen entsprachen nicht mehr den aktuellen Standards, was potenzielle Käufer abschreckte. Zudem waren die Gerätschaften teilweise stark verschlissen und nur noch bedingt einsatzfähig, was den Wert erheblich minderte.
Für manche bestand aber genau darin die Gelegenheit, vielleicht doch noch ein Schnäppchen zu machen. Bezahlt wurde bar auf die Hand, die ersteigerten Geräte, Maschinen und Fahrzeuge mussten sofort mitgenommen oder noch am selben Tag abgeholt werden. Schnürch wies darauf hin, dass der Verkauf ohne Garantie und Zulassung erfolgte. Alles, was bei der ersten Versteigerungsrunde nicht verkauft werden konnte, wurde im Anschluss in einer zweiten Runde noch einmal angeboten. Zum Teil erfolglos. »Unser Bauhof platzt aus allen Nähten. Wir müssen nun überlegen, was wir mit diesen Sachen machen. Zur Not entsorgen wir sie«, so Schnürch. (GEA)