ST. JOHANN. Weltweit haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das trifft auch auf große Gebiete von Tansania zu. Die Wassernot in Ostafrika ist für große Teile der ländlichen Bevölkerung lebensbedrohlich. Durch die außergewöhnlich lange Trockenheit in den letzten Monaten gab es eine große Dürre. Tiere verhungerten, Kinder und Schwangere starben an Mangelernährung.
Um der großen Not in Malambo im Massaigebiet von Nord-Tansania zu begegnen, unterstützte der St. Johanner Verein »Helfen in Partnerschaft« ein langfristig angelegtes Projekt zur Wasserversorgung. Mit großer finanzieller Hilfe von der Schwäbischen Alb wurde die in Malambo ansässige Organisation »Hilfe für die Massai« in die Lage versetzt, eine überlebenswichtige Aufgabe zu bewältigen: die einzige Wasserversorgung für die 10 000 Menschen umfassende Bevölkerung und deren Nutztiere.
Wasserzufuhr unterbrochen
Eine etwa 50 Jahre alte verzinkte Stahlleitung mit einer Länge von sieben Kilometern erfüllte zwar leidlich ihre Funktion, war aber äußerst störanfällig.
Die jährliche Regenzeit verursachte durch Steinschlag und Unterspülungen immer wieder tagelange Unterbrechungen der Wasserzufuhr. Im Rahmen des Projektes wurde die Leitung, die durch sehr steiles Gelände führt, von einheimischen Arbeitern in Handarbeit mit Hammer und Meißel nun gegen die jährlich wiederkehrenden Beschädigungen gesichert.
Besonders kritische Abschnitte wurden mit einem Betonbett geschützt. Als Baumaterial wurden die im Gebiet vorhandenen Natursteine und Zement verwendet. Außerdem hatte die Leitung mit der Zeit einige Leckagen davongetragen, die repariert und abgedichtet wurden. Während der Regenzeit wurden auch immer wieder Steine, Schlamm und Sand in die Leitung gespült, was zu massiven Verstopfungen führte. Die Reinigungsarbeiten gestalteten sich aufgrund des Terrains als sehr langwierig. In dieser Zeit mussten die Bewohner ihr Wasser aus kilometerweit entfernten verunreinigten Bächen und größtenteils ausgetrockneten Flussbetten schöpfen. Deshalb wurde nun ein Kontroll- und Wartungsschacht eingebaut, um entstehende Verstopfungen in Zukunft schnell auswaschen zu können.
Nächstes Projekt im Sudan
Seit Ende März freuen sich Mama Bahati mit Sohn Musa gemeinsam mit allen Einwohnern Malambos, dass ihr Wasser dauerhaft und störungsfrei an den Zapfstellen ankommt. Nach einer Übergangszeit, bei der »Hilfe für die Massai« die Wartung der Wasserleitung mit unterstützt und überwacht, wird die Kontrolle und Instandhaltung der ertüchtigten Leitung durch die örtlichen Behörden eigenständig durchgeführt werden.
Aktuell sammelt der Verein »Helfen in Partnerschaft« für ein Dorfentwicklungsprojekt im Südsudan, um auch dort Hoffnung und Lebensperspektive zu schenken. (eg)