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Sonnenbühl bleibt »Selfie-Michi« treu

Michael Donth bleibt der unangefochtene Platzhirsch, doch auch im schwarzen Stammland legt die AfD zu.

Der Wahlbezirk Brühlhalle in Genkingen ist für die repräsentative Wahlstatistik ausgewählt worden.
Der Wahlbezirk Brühlhalle in Genkingen ist für die repräsentative Wahlstatistik ausgewählt worden. Foto: Jürgen Meyer
Der Wahlbezirk Brühlhalle in Genkingen ist für die repräsentative Wahlstatistik ausgewählt worden.
Foto: Jürgen Meyer

SONNENBÜHL. Schwarz und Blau: Das sind die großen Wahlgewinner. In Sonnenbühl liegen beide Parteien über dem Durchschnitt im Landkreis Reutlingen. Die CDU holte in Sonnenbühl 36,9 Prozent der Zweitstimmen (2021: 29,4 Prozent), kreisweit waren es 32,7 Prozent. Die AfD wählten 26,5 Prozent der Sonnenbühler (2021: 16 Prozent), der Kreis-Schnitt liegt bei 20,9 Prozent. Das bitterste Ergebnis des Abends musste die FDP hinnehmen: 2021 hatten 16 Prozent der Sonnenbühler den Liberalen ihre Zweitstimme geschenkt, dieses Mal waren es nur noch 6,12 Prozent. Die SPD wurde, wie auch die FDP, heftig für ihre Bundespolitik der vergangenen vier Jahre abgestraft: Ihr Zweitstimmen-Ergebnis hat sich von 18,2 Prozent auf nur noch 9,1 Prozent halbiert.

FDP-Direkt-Kandidat Pascal Kober muss damit leben, dass ihn nur noch 5,5 Prozent der Sonnenbühler in Berlin sehen wollen. Vor vier Jahren noch durfte er sich über ein großes Stück vom Kuchen bei den Erststimmen freuen: 13,3 Prozent der Sonnenbühler wollten ihn im Bundestag - mehr als Beate Müller-Gemmeke, die damals 12,7 Prozent der Erststimmen für die Grünen einfuhr. An ihren Erfolg konnte Jaron Immer nicht ganz anknüpfen, er bekam 8,99 Prozent und schlug damit SPD-Bewerber Sebastian Weigle, den 8,78 Prozent der Sonnenbühler wählten, ganz knapp.

Unangefochtener Stimmenkönig damals wie heute: CDU-Bewerber Michael Donth, der sein Ergebnis von 2021 deutlich steigerte. Damals wählten ihn 37,8 Prozent der Sonnenbühler, dieses Mal waren es 43,5 Prozent - satte fünf Prozentpunkte überm Kreisdurchschnitt. Besonders populär ist der CDU-Mann aus Römerstein im Wahlbezirk Grundschule Undingen, dort machten fast 54 Prozent der Wähler ihr Kreuz für »Selfie-Michi«.

Wahlanalyse in Genkingen

In Genkingen fanden die Wähler übrigens einen etwas anderen Stimmzettel vor: Darauf waren Geschlecht und Altersgruppe in der linken oberen Ecke vermerkt. Der Grund: Der Wahlbezirk wurde für die repräsentative Wahlstatistik ausgewählt. Das ist eine Stichprobenerhebung, mit der sich das Wahlverhalten, und zwar die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe, nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppe analysieren lassen. Sie gibt – über das amtliche Wahlergebnis hinaus – Informationen, in welchem Umfang sich die Wahlberechtigten nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppen an der Wahl beteiligt und wie die Wählerinnen und Wähler gestimmt haben.

Zudem gibt sie Auskunft, auf welche Weise Stimmen ungültig abgegeben wurden. Von den rund 92.000 Wahlbezirken in Deutschland wurden für die repräsentative Wahlstatistik knapp 2.700 Stichprobenwahlbezirke zufällig ausgewählt. Dies entspricht einem Anteil von fast 3 Prozent aller Wahlbezirke. Die Wahlbeteiligung lag in Sonnenbühl bei 88,4 Prozent, insgesamt waren 5.424 Menschen wahlberechtigt. (GEA)