MÜNSINGEN. Schon zum dritten Mal öffneten die zehn Manufakturen im Albgut ihre Türen, um ihre Produkte zum Kauf zu bieten, besonders aber, um Besuchern einen Einblick in die Besonderheiten der einzelnen Betriebe zu ermöglichen. »Sonst verkaufen wir nur, aber an diesen zwei Tagen darf man zusätzlich kulinarische Vielfalt erleben und vieles selbst machen«, sagte Eberhard Läpple vom Lagerhaus, in dem Kinder eigenhändig Seifen gießen und mit Blüten verzieren sowie ihre eigene Schokoladentafel herstellen durften.
Verweilen, schauen, mitmachen und genießen – dazu bot sich an beiden Tagen die perfekte Gelegenheit. Allerdings hielt wohl die Hitze so manche Besucher ab, wie Martina Fischer vom Wollwerk vermutete. »Vor allem in unseren Wollladen kommen sie bei diesem Wetter nicht so gern«, bedauerte sie. Obwohl es in den alten Baracken herrlich kühl und das Angebot sehr breit gefächert war. Wer dann doch den Weg ins Wollwerk fand, wurde reichlich belohnt. So zeigte Barbara Leippold-Preiss vor Ort anschaulich, wie sie die Fasern von hochfeiner Merinowolle mit Seide zusammenbringt und daraus kunsthandwerkliche Schals herstellt. »Durch stetiges Rollen verbindet sich der nasse Filz mit der Seide.« Fingerspitzengefühl war beim Erraten von unterschiedlicher Wolle gefragt: Wolle vom Alpaka, Schaf und Kamel fand sich ebenso im Säckchen wieder wie Baumwolle und Pflanzenfaser, die alle es blind zu betasten galt.
Von einem leckeren Duft wurden die Besucher bei Emmas Springerle willkommen geheißen. Mürbteig mit und ohne Schokolade wartete schon auf fleißige kleine Bäcker, die hier nach Herzenslust ihre eigenen Kekse ausstechen und herausbacken durften. Und in der Alb-Ölmühle fanden Schauvorführungen statt, die verdeutlichten, wie feine Speiseöle aus regionalen Saaten gewonnen werden. Für Veronika Kraiser von Flomax war auch dieses dritte Sommerfest eine gute Möglichkeit, sich den Verbrauchern zu präsentieren. Mit fertigen Produkten, aber auch mit anschaulichen Erklärungen, wie der Weg dorthin aussieht. »Ein Fest für die ganze Familie mit vielfältigen Erlebnismöglichkeiten«, sagte sie. (GEA)