Bürger retten Denkmal
In den 1990er-Jahren plante eine Gruppe Böttinger Bürger um den damaligen Ortsvorsteher Erhard Holzschuh, das Denkmal wieder aufzubauen. Neben Zeichnungen im Stadtarchiv fanden sich auch Originalbauteile und sonstige Marmorstücke, die sich für Reparaturen eigneten, bei Privatleuten wieder. Seit Juni 2005 hat Böttingen ein neues altes Denkmal. Nun ist die Info-Tafel hinzugekommen. Als wertvolle Quelle hierfür erwies sich eine Broschüre, deren Informationsgehalt vor allem der Arge Höhle und Karst in Grabenstetten zu verdanken ist. Die Gruppe befasste sich intensiv mit der Geologie des Steinbruchs, der 1964 stillgelegt wurde, und bot in den vergangenen Jahren auch Führungen an. Böttinger Marmor gilt auch als bedeutende Fossilfundstelle. Reste von Pflanzen und Tieren sind hier in außergewöhnlicher Form konserviert: Die Körper sind nicht flachgedrückt, sondern als Abgüsse, also Hohlformen, räumlich erhalten.Allerdings darf das Gelände inzwischen nicht mehr betreten werden. Das zu ändern, ist das nächste Ziel der Stadt Münsingen, wie Touristik-Chef Bernd-Matthias Weckler betont: »Wir sind in Kontakt mit dem Landesamt für Geologie und mit den Naturschutzbehörden, um zu klären, unter welchen Voraussetzungen der Steinbruch für Besucher geöffnet werden kann.« Denn daran, dass der Böttinger Marmor auf der Alb, die nicht nur Biosphärengebiet, sondern auch Geo-Park ist, einen hohen Stellenwert hat, besteht für ihn und alle anderen Beteiligten keinerlei Zweifel.
Auch die Broschüre »Bunter Fels aus heißen Quellen«, die inzwischen fast vergriffen ist, wird deshalb nachgedruckt. Noch vor Weihnachten sollen die neuen Exemplare unter anderem in der Münsinger Touristik-Information erhältlich sein. Die Böttinger Bürger haben nach ihrer gelungenen Denkmal-Aktion einen zweiten großen Plan, den sie möglichst bald mithilfe der Stadt umsetzen wollen: In einem Schaukasten sollen Stücke aus Marmor ausgestellt werden. (GEA)

