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Sanierung mit Überraschungen in der Oberstetter Kirchstraße

Im November 2021 hat die Gemeinde Hohenstein das Grundstück samt Bebauung in der Kirchstraße 15 in Oberstetten gekauft. Inzwischen hat sich einiges getan.

Die Gemeinde Hohenstein hat das Haus in der Kirchstraße 15 in Oberstetten sanieren lassen.
Die Gemeinde Hohenstein hat das Haus in der Kirchstraße 15 in Oberstetten sanieren lassen. Foto: Marion Schrade
Die Gemeinde Hohenstein hat das Haus in der Kirchstraße 15 in Oberstetten sanieren lassen.
Foto: Marion Schrade

HOHENSTEIN. Nachverdichten und Wohnraum schaffen, damit die alten Ortskerne nicht aussterben: Mit diesem Vorsatz hat die Gemeinde Hohenstein das Areal in der Kirchstraße 15 in Oberstetten gekauft, um es gemeinsam mit zwei Investoren weiterzuentwickeln. Die landwirtschaftlich genutzten Gebäudeteile wurden inzwischen wie geplant abgerissen. Geblieben ist das Wohnhaus, das die Gemeinde sanieren lassen hat. Was künftig daraus wird, ob es die Gemeinde selbst nutzen oder veräußern wird, ist noch offen, darüber werde der bautechnische Ausschuss beraten und entscheiden, informierte Bürgermeister Simon Baier in der Sitzung des Gemeinderats. Der Rest des Grundstücks ist in zwei jeweils rund 700 Quadratmeter große Bauflächen unterteilt und verkauft worden. Die Hohensteiner Unternehmen Schwörer Haus und F und H Massivbau GmbH bebauen sie mit eigenen Projekten.

Zur Sanierung des ehemaligen Bauernhauses legte Kämmerin Sophie Fischer einen Bericht vor. Gekauft hat die Gemeinde das Ensemble im November 2021 für rund 355.200 Euro, inklusive Investitionen in die Sanierung, den Abbruch der landwirtschaftlichen Gebäudeteile, Straßenbeleuchtung und -verbreiterung hat sie etwa 644.200 Euro ausgegeben. Aus dem Landessanierungsprogramm flossen circa 238.600 Euro nach Hohenstein, die Grundstücksverkäufe brachten 171.700 Euro. Unterm Strich bleibt ein Saldo von etwa 233.900 Euro zulasten der Gemeindekasse.

Ungeahnte Schäden am Giebel treiben Kosten hoch

Markus Schwörer fiel vor allem die Zahl zu einer ungeplanten Maßnahme auf: Die Sanierung einer Giebelseite schlug mit 48.000 Euro zu Buche. Der im Rathaus für Bausachen zuständige Helmut Walz berichtete, dass beim Abbruch des landwirtschaftlichen Teils Schäden an der Mauer zutage getreten seien, mit denen man nicht gerechnet habe. Jetzt aber sei sie - inklusive Dämmung - auf dem neuesten Stand.

»Bei einem Auto würde man sagen: wirtschaftlicher Totalschaden«, monierte Schwörer, der davon ausging: »Wenn man das vorher gewusst hätte, hätte man das Haus wohl nicht saniert.« Das wollten nicht alle Ratskollegen so stehen lassen. Markus Tress berichtete vom überwiegend positiven Stimmungsbild der Oberstetter Bürgerschaft und betonte: »Es war richtig, es selbst zu behalten und zu machen - so haben wir die ortsgestalterischen Möglichkeiten selbst in der Hand behalten.«

»Wir müssen uns vergegenwärtigen, wo wir herkommen«, rief Georg Steiner in Erinnerung. »Es ging uns das darum, das Gesamtgrundstück in die Ortsentwicklung einzubinden. Das ist uns, auch mithilfe der beiden Investoren, gelungen.« Einen Altbestand zu sanieren sei immer mit gewissen Risiken verbunden, aber: »Insgesamt sehe ich einen Mehrwert fürs gesamte Areal.« Hauptamtsleiter Lukas Bloching merkte an, dass aufgrund der unerwarteten Mehrkosten eventuell auch weitere Mittel aus dem Landessanierungsprogramm abgerufen werden könnten. (GEA)