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Sanierung der Kirche in Gruorn: Auf Spenden angewiesen

Die Stephanuskirche Gruorn ist ein erfahrbares und nutzbares Denkmal für verloren gegangene Heimat. Bei der Restaurierung ist man auf Spenden angewiesen.

Die Stephanuskirche in Gruorn wird derzeit saniert.
Die Stephanuskirche in Gruorn wird derzeit saniert. Foto: Maria Bloching
Die Stephanuskirche in Gruorn wird derzeit saniert.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. »Hemdsärmelig« haben laut Münsingens Bürgermeister Mike Münzing viele Engagierte vor langer Zeit die Stephanuskirche in Gruorn wieder instandgesetzt, sodass sie neben dem verbliebenen Schulhaus auch weiterhin Zeugnis für das verlassene Dorf im ehemaligen Truppenübungsplatz geben kann. Der Initiative und Eigenleistung dieser früheren Dorfbewohner ist es zu verdanken, dass die Kirche mit romanischer Bausubstanz im Schiff und dem spätgotischen Chor mit reichem Netzgewölbe vor dem altersbedingten Verfall und der Zerstörung durch die Truppenübungsplatznutzung bewahrt werden konnte.

Jedes Jahr an Pfingsten und Allerheiligen kommen ehemalige Bewohner und ihre Nachkommen hierher, außerdem ist Gruorn laut Stadtverwaltung zur touristischen Attraktion und zum Anlauf-, Ruhe- und ideellen Mittelpunkt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb geworden. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Dachstuhl saniert, die Arbeiten mit der temporären Abnahme der Dachdeckung zur Lastreduktion, dem Austausch defekter Hölzer sowie der Wiederherstellung defekter Verbindungspunkte nahezu abgeschlossen. Zudem wurde ein Quartier für Fledermäuse installiert. Ihr Vorkommen sorgt nun auch dafür, dass die restauratorischen Steinmetzarbeiten, die für 199.977,33 Euro vom Gemeinderat Münsingen an die Firma Mohring aus Reutlingen vergeben wurden, erst dann starten können, wenn die Fledermäuse in ihr Winterquartier eingezogen sind.

Eigenleistungen notwendig

Die Stadt ist als offizielle Mieterin des Objektes Bauträgerin und kann öffentliche Mittel aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum und eine Beteiligung des Bundes für die Maßnahmen beantragen. Ihr selbst entstehen keine finanziellen Aufwendungen, der Eigenanteil beschränkt sich auf den Personalaufwand zur Koordination der Baustellenabwicklung. Allerdings muss das Komitee zur Erhaltung der Kirche in Gruorn als eingetragener Verein 300.000 Euro bis 350.000 Euro an Eigenleistungen erbringen.

Bürgermeister Münzing rief deshalb zu Spenden auf, denn auch die gotischen Ausmalungen des Chores müssen noch ausgebessert, die Barrierefreiheit hergestellt, die Fassade gerichtet, ein neuer Chorboden eingebaut und die Dachentwässerung neu verlegt werden. Am Pfingstsonntag, 8. Juni, findet das traditionelle Pfingsttreffen statt. Um 11 Uhr ist trotz Baustelle Gottesdienst in der Stephanuskirche mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. (GEA)