ENGSTINGEN-KOHLSTETTEN. »Genial, hervorragend und einfach klasse!« So lautete das Fazit von Ortsvorsteher Martin Mauser, dabei hatte er ein breites Grinsen im Gesicht. Seiner Meinung passe so ziemlich jedes positive Adjektiv oder gar Superlativ auf diese Veranstaltung. »Das, was die Feuerwehr initiiert hat und seither alljährlich für das Gemeinwesen umsetzt, ist richtig toll.« Die Rede war von der Eisparty, die die Feuerwehrabteilung ge-meinsam mit dem Ortschaftsrat organisierte, und die am Sonntagnachmittag bei bestem Winterwetter gut 200 Besucher anlockte.
Leider gibt es dieses Fest nicht jedes Jahr, denn ausschließlich der Wettergott entscheidet über das Gelingen. Dazu sind nämlich etliche und vor allem länger andauernde Minusgrade erforderlich.
Alter Schulhof gut geeignet
Seit 2008 bauen die Kohlstetter Floriansjünger alljährlich und in Erwartung frostiger Temperaturen eine rund hundert Quadratmeter große Fläche für eine Eisbahn mitten im Ort auf. Direkt vor dem 1962 errichteten Schulgebäude, in dem bis 1979 Schulbetrieb herrschte, das aber seit der Zusammenlegung der Gemeindeschulen als Kindergarten sowie für die örtliche Verwaltung und für Vereine genutzt wird.
Der 2006 grundlegend sanierte und mit wasserdurchlässigen Betonsteinen belegte »alte Schulhof« hat sich dafür als bestens geeignet erwiesen. »Dieses Jahr haben wir schon Anfang Dezember begonnen«, erklärte Kommandant Gregor Wagner. Denn für den Aufbau waren 15 fleißige Kameraden und etliche Arbeitsstunden notwendig. Zuerst wurden gut fünf Kubikmeter Sand, darauf dann eine Folie als Wannen-Unterlage eingebracht. Danach folgten zwei weitere Folienlagen, die mit extra nach Maß angefertigten Hölzern fixiert wurden. Weil die Feuerwehrler den Umgang mit Schläuchen beherrschen, war das Einfüllen des Wassers das kleinste Problem.
Rund zehn Zentimeter stark ist dieser Wasserspiegel, etwa vierzehn Kubikmeter brauchte es. »Es gab zwar schon kurz nach Fertigstellung Minusgrade bei uns, aber leider weder für längere Zeit und auch noch nicht kalt genug«, berichtete Wagner. Also hieß es mal wieder geduldig auf das richtige Wetter zu warten. In der Zwischenzeit sorgte dann der Ortschaftsrat für die behördliche Genehmigung. »Die Feuerwehr organisiert alles handwerkliche Drumherum, wir sind für das Schriftliche zuständig«, schilderte Mauser das Vorgehen.
Hoher Spaßfaktor
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde der Termin für die Eisparty kurzfristig festgelegt. »Die Mundpropaganda und soziale Medien funktionieren bei uns bestens«, freute sich Wagner über den riesigen Zulauf. Es sei immer wieder super, wie sehr die Bürger mitmachten. »Nächste Woche soll es ja schon wieder deutlich wärmer werden, also mussten wir schnell reagieren.«
Der Spaßfaktor auf der Eisfläche erwies sich als sehr hoch, die Besucher genossen ein richtig tolles Winterambiente. Während die Kinder ihre Kufen zum Glühen brachten, genossen die Erwachsenen heiße Rote mit Glühwein bei gemütlichen Gesprächen. Jung und Alt amüsierten sich bei einem Wettbewerb im Eisstockschießen, bei dem es Gutscheine für das Maifest der Feuerwehr zu gewinnen gab. Glühwein, Kinderpunsch und süße Waffeln fanden reißenden Absatz und füllten hungrige Mägen.
»Toll dass sich unsere Mühen wieder einmal gelohnt haben«, stellte Wagner am Ende mehr als zufrieden fest. (lpt)