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Osterausstellung mit 16 Künstlern in Münsingen

Im BT 24 im Albgut sind von Sonntag an wieder Werke von Kunstschaffenden der Region zu sehen

Foto: Gea
Foto: Gea

MÜNSINGEN. In der Kulturwerkstatt BT 24 im Albgut bei Münsingen steht die Oster-Ausstellung »Objekt Skulptur Keramik« an. Von Samstag, 16. März, bis Ostermontag, 1. April, sind Arbeiten von 16 Kunstschaffenden zu sehen, die aus zahlreichen Bewerbungen ausgewählt wurden. Sie zeigen eine Vielfalt künstlerischer Positionen aus der Region. Darunter sind bekannte Namen, aber auch neue Ansätze können entdeckt werden, teilt Edith Koschwitz mit, die zur Eröffnung am Sonntag, 17. März, um 14.30 Uhr eine Einführung mit Künstlergespräch halten wird.

Der Münsinger Künstler Edgar Braig arbeitet mit unterschiedlichsten Materialien und Maltechniken. In dieser Ausstellung zeigt er eine Auswahl von Papierskulpturen, die um 1980 entstanden sind.

Das Münsinger Künstlerpaar Renate und Gunter Buchberger zeigt Skulpturen aus Marmor. Figürliche Objekte in freier Interpretation und verschiedenen Größen entstehen in der Werkstatt von Christian Gogollok. Sie sind meist aus Holz, das oft eine samtige Oberfläche erhält, schwarz und mit sichtbarer Maserung, teils aber auch rot und bewusst mit sichtbaren Bearbeitungsspuren.

Recycling weckt Erinnerungen

Karin Handel-Daiker arbeitet häufig großformatig in Acryl. Aber auch andere Materialien kommen zum Einsatz und werden »pastos«, also sehr dick, aufgebracht und in Objektkästen verbaut: Bitumen, Lacke, Marmormehl, Kreide oder Asche kommen zum Einsatz. Malerei und Objektbau widmet sich Birgit Hartstein. Sie arbeitet häufig bezogen auf Themen, die mit Natur, Nachhaltigkeit und (bedrohten) Lebewesen zu tun haben. In ihren Werken weckt recyceltes Material Erinnerungen an frühere Begebenheiten. Fundstücke inspirieren sie.

Objekte mit Funktion sind ein Teil des Schaffens von Gabriele Hasler, ein anderer Teil sind figürliche freie Arbeiten. Haslers Material ist Ton und sie zeigt ihn gern von seiner rohen organischen Seite. Ton regt sie zu experimentellem Umgang mit unterschiedlichen Formen an und das ästhetische Konzept folgt seiner natürlichen Beschaffenheit.

Die Auseinandersetzung mit dem Textilen unter Anwendung verschiedener Techniken, wie beispielsweise Linoldruck oder Assemblage, ist für Annette Hecht-Bauer künstlerischer Antrieb. Der Löffel, eines ihrer Leitmotive, ist für sie in seiner schlichten Form schon lang eine Inspirationsquelle und taucht immer wieder in ihren Arbeiten auf. Als Produktdesignerin und Bildhauerin bedient sich Susanne Hoffmann verschiedenster Bearbeitungstechniken und Materialien. Ihre Objekte entstehen auf der Drehscheibe oder werden von Hand aufgebaut. Auf dem Weg zur Skulptur entstehen so zahlreiche Prototypen, Unikate, die sie nutzt, um die Grenze zwischen angewandter Gestaltung und freier künstlerischer Arbeit auszuloten.

Kunst und Poesie

Jochen Hofhansel holt sich seine Inspirationen aus der Landschaft der Schwäbischen Alb. Seine Materialien findet er im alltäglichen Umfeld. Holz wird bei der Bearbeitung in natürlicher Form belassen, seine Charakteristika werden herausgearbeitet und betont. Dabei kommen andere Materialien zum Einsatz.

Reinhard Krehl, Münsingen und Leipzig, studierte Spaziergangswissenschaft. In seiner Kunst und Poesie hinterfragt er die Ordnungssysteme, die nicht nur in der Kategorisierung von Pflanzen und Tieren, sondern auch in der Gesellschaft präsent sind. Das inspirierte ihn zu Hölderlinobjekten, Hölderlinbirnen und Gedichten. Daneben zeigt er verschiedene Labkrautengel.

Das große Experimentierfeld der Reutlinger Künstlerin Marlene Neumann sind alle Facetten des Tiefdrucks und Holzschnitts. Motive in dieser Technik gestaltet sie – filigran bis großflächig – mit sichtbarer Holzmaserung. Auch der Druckstock, der bei der Reduktionstechnik nicht mehr zum Drucken eingesetzt werden kann, wird anschließend bemalt und ist damit ein eigenes Kunstwerk.

Auch Kunstwerke von Ralf Scheffold (links) und MarEl Schäfer sind in der Ausstellung in der Kulturwerkstatt BT 24 zu sehen.  FOT
Auch Kunstwerke von Ralf Scheffold (links) und MarEl Schäfer sind in der Ausstellung in der Kulturwerkstatt BT 24 zu sehen. FOTOS: PRIVAT
Auch Kunstwerke von Ralf Scheffold (links) und MarEl Schäfer sind in der Ausstellung in der Kulturwerkstatt BT 24 zu sehen. FOTOS: PRIVAT

Zu sehen sind auch Objekte des im Februar verstorbenen Wolfgang Rätz. Die Exponate stammen aus einem seiner frühen Atelierräume und wurden später zu Kunstwerken verschweißt. Seit vergangenem Jahr sind die Unikate mit biografischem Bezug im BT24. Die Künstlerin MarEl Schaefer verbindet Glas mit Glasfasern und Glasgewebe mit Metallgewebe. Mithilfe der sich ständig weiterentwickelnden Technik werden Fragestellungen der Anthropologie bearbeitet.

Christa Schäfer geht impulsiv mit Farben und Material um, teilweise schafft sie funktionale Objekte, teilweise gestaltet sie frei. Ausgangspunkt ist der Linoldruck, Holzplatten und Papier werden als Druckstock genutzt und mit farbiger Tusche gestaltet. Die Farbkompositionen werden auf Tongefäße und keramische Bilder übertragen, die im Brennofen ihr Finish erhalten.

Blaue Seejungfrau Aurora

Hölzer, in der Umgebung ausgewählt, selbst gefällt, getrocknet und bearbeitet sind die Basis der einzigartigen Holzobjekte von Ralf Scheffold. Mit einem eigens zusammengestellten Maschinenpark und besonderen Bearbeitungsverfahren, die sich in jahrelanger Erfahrungen entwickelt und verfeinert haben, entstehen durch Färbung und Beizen besondere Kunstwerke.

Stephanie Türcks bevorzugtes Material ist der Ton mit seiner Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten in Form, Farbe und Oberfläche. Sie arbeitet an der Drehscheibe und modelliert frei Hand. Zahlreiche Objekte werden im Raku-Holzbrand gebrannt und mit Naturmaterialien geräuchert – mit offenem und nicht reproduzierbarem Ergebnis. Holz, Feuer, Rauch und Kälte werden zu Mitgestaltern einer lebendigen Oberfläche. Zu sehen sind ihre blaue Seejungfrau Aurora und Tierporträts. (eg/GEA)