HOHENSTEIN-OBERSTETTEN. Mit einem beeindruckenden Ehrungsabend ist Franz Geiselhart als Dirigent der Oberstetter Dorfmusikanten verabschiedet und für sein Wirken geehrt worden. Mehr als 250 Musikerinnen und Musiker, Vereinsvorstände, kommunale Vertreter und befreundete Dirigenten aus der Nachbarschaft erlebten in der Schwörer-Kantine einen fulminanten Konzertabend.
Das Leben von Franz Geiselhart ist von Blasmusik geprägt: Schon in jungen Jahren spielte er mehrere Instrumente, 1999 wurde er Dirigent der Oberstetter Dorfmusikanten, etliche Jahre war er der jüngste Dirigent in der Region. Mit Tenorhorn, Bariton und Flügelhorn präsentierte er böhmisch-mährische Musik, aber auch Polka und Marsch, spielte konzertant und modern. Bei der Festzeltunterhaltung legte er Wert auf traditionelle böhmische Blasmusik, wechselte aber auch mühelos zu Schlager, Pop- und Rockmusik.
Er zog den Hut und sagte »Danke«
Mit den Vereinen in der Gemeinde war er eng verbunden, er zeigte ein außergewöhnliches Engagement, arbeitete mit Leidenschaft. Wenn er gebraucht wurde, stand er zur Verfügung.
Eigentlich wollte Franz Geiselhart 30 Jahre lang die Oberstetter Dorfmusikanten leiten. Als sich jetzt aber ein junger Dirigent aus der Heimatgemeinde vorstellte, besann es sich und erinnerte sich daran, dass seit der Gründung des Vereins im Jahr 1890 alle Dirigenten aus dem örtlichen Dorf kamen, erfolgreich waren und die Ergebnisse sich jeweils sehen lassen konnten. Geiselhart entschied sich, dass auch 25 Jahre Dirigententätigkeit eine besondere Leistung seien, zog den Hut und sagte »Danke«. Fortan spielt er wieder sein Instrument.
Das Publikum und die 48 Musikantinnen und Musikanten erhoben sich, lautstarker Beifall brandete auf und wollte kein Ende mehr nehmen. Musikalisch eröffnet wurde das Konzert zu seinen Ehren mit dem Hohensteiner Marsch, komponiert von Franz Geiselhart. Durch das Programm führte der Vorsitzende des Musikvereins, Mathias Roggenstein.
Fünf örtliche Vereine bedankten sich für Geiselharts vielfältige Einsätze. Dafür gab es in lustigen Beiträgen Geschenke, vor allem in Form von Gutscheinen, vom Narrenverein, vom Förderverein, vom TSV und von der Feuerwehr. Mit der Polka »Böhmisch um die Welt« hielten die Oberstetter Dorfmusikanten die Stimmung hoch.
Bürgermedaille verliehen
Bürgermeister Simon Baier lobte die enge Verbundenheit des Jubilars zu den Vereinen und zur Gemeinde ebenso wie sein außerordentliches Engagement in 25 Jahren. Er würdigte die künstlerische Kreativität und kulturelle Vielfalt in den stets passenden musikalischen Repertoires. Im Namen der Gemeinde Hohenstein überreichte er Geiselhart die Bürgermedaille der Gemeinde Hohenstein als Zeichen der Wertschätzung. Das Publikum erhob sich mit rauschendem Beifall und rhythmischem Klatschen und dankte dem erfolgreichen Dirigenten und vielfachen Helfer anhaltend.
Stefan Werz, Beisitzer im Blasmusikverband, nahm den offiziellen Dirigentenwechsel vor. Auch er lobte den musikalischen Einsatz von Franz Geiselhart, dessen Leben von der Blasmusik geprägt sei. Als Anerkennung für die erfolgreiche Dirigententätigkeit überreichte er Geiselhart die Professor-Erich-Ganzenmüller-Me-daille. Den Oberstettter Dorfmusikanten wünschte er – mit jetzt zwei erfolgreichen Eigengewächsen – alles Gute. Daraufhin ging der Dirigentenstab von Franz Geiselhart an Marcel Jäger über.
Zum Ehrendirigenten ernannt
Auch der Musikvereinsvorsitzende Mathias Roggenstein ging auf Leben und Wirken Geiselharts ein. Er lobte die großartige Auswahl der Musikstücke und die anhaltende Begeisterung der Musikantinnen und Musikanten. Für die 25-jährige, prägende Tätigkeit als Dirigent ernannte Werz Franz Geiselhart zum Ehrendirigenten. Das Publikum gratulierte und jubelte.
Als Geschenk der Dorfmusikanten überreichte Roggenstein einen Hotelscheck und ein Fotobuch voller Erinnerungen an Erlebnisse mit Kapellmeister Franz Geiselhart. Der erklärte gerührt: »Mit fehlen die Worte!«
Mit der Oberstetter Dorfmusikanten-Polka und einem Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer endete in bester Stimmung die Ehrungsrunde für Geiselhart. Das Publikum sparte zu keinem Zeitpunkt mit Beifall, so wurde für den scheidenden Dirigenten eine grandiose Atmosphäre gezaubert. (ht)