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Nadine Carle will gestalten: »Weil's um Sonnenbühl geht«

Sie will anpacken, etwas bewegen. Verändern, was nicht gut läuft. Nadine Carle will Themen vorantreiben, bei denen sie im Ehrenamt und als Gemeinderätin nicht weiterkomme und bewirbt sich um das Amt der Bürgermeisterin in ihrer Wahlheimat Sonnenbühl.

Nadine Carle will anpacken und gestalten - als Bürgermeisterin von Sonnenbühl.
Nadine Carle will anpacken und gestalten - als Bürgermeisterin von Sonnenbühl. Foto: privat
Nadine Carle will anpacken und gestalten - als Bürgermeisterin von Sonnenbühl.
Foto: privat

SONNENBÜHL. Kompetent. Zuverlässig. Bürgernah. So beschreibt sich Nadine Carle. Und das will sie im Wahlkampf unter Beweis stellen. Besucht Veranstaltungen. Organisiert eigene Termine, zu denen sie Menschen gezielt einlädt, kommt mit Bürgern ins Gespräch. »Mein Anliegen ist es, Vertrauen durch Transparenz zu schaffen.« In den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs aber auch ihrer vielleicht künftigen Position als Bürgermeisterin stellt sie die Sonnenbühlerinnen und Sonnenbühler. Eine Verwaltung müsse für die Bürger da sein, ist sie überzeugt. Und das zeichne sie aus: Sie hört zu. Sie wisse, welche Themen Menschen beschäftigen. Denn sie selbst war vor 13 Jahren, damals noch unverheiratet, nach Sonnenbühl gezogen, kaufte mit ihrem Partner ein Haus - die ehemalige neuapostolische Kirche in Erpfingen -, heiratete, bekam drei Kinder, begann sich zu engagieren, aktiv zu sein, sich einzubringen.

»Wenn ich Entscheidungen treffe, die Menschen betreffen, dann muss ich sie vorher gehört haben«

»Wenn ich Entscheidungen treffe, die Menschen betreffen, dann muss ich sie vorher gehört haben.« Und auch eigene Erfahrungen - als »normale« Sonnenbühler Neubürgerin vor 13 Jahren - haben ihr viele Themen ins Portfolio geschrieben, die es für sie anzugehen gelte. Bürgernähe, Familienfreundlichkeit und eine funktionierende Wirtschaft seien Punkte, die für sie ineinandergreifen.

Dass es Unternehmen in Sonnenbühl gibt, sei nicht nur ein Segen für die Gemeindekasse, sondern sie schaffen Arbeitsplätze, garantieren eine gute Infrastruktur, erhöhen die Attraktivität der Gemeinde. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, müsse die Kinderbetreuung verlässlich sein - sowohl in den Kindergärten als auch in Schulen und in den Ferien. Arbeitnehmer müssten ihren Alltag strukturieren und sich auf die Gemeinde verlassen können.

Wenn sie über Familienfreundlichkeit spricht, denkt sie nicht nur an junge Familien mit Kindern, sondern an alle Generationen. Dazu gehört die Jugend, dazu gehören Senioren, »auch die ledige Tante«. Sie ist sicher, dass es noch viel Potenzial gibt, um den Schatz an Erfahrungen der älteren Sonnenbühler zu nutzen und auch Jüngeren eine Stimme zu geben. Transparenz, Jugend- und Bürgerbeteiligung seien für sie nicht bloße Wahlkampffloskeln. Was zu tun ist: »Schwarmintelligenz« nutzen, Menschen einbinden, um Sonnenbühl weiterzuentwickeln. Und konsequent an Themen dranzubleiben.

Kandidatencheck

Zehn Fragen an Nadine Carle:

Als Bürgermeisterin muss man: »anpacken können und den Überblick behalten.«

Mit diesen drei Eigenschaften beschreibe ich mich: »Kompetent, zuverlässig, bürgernah.«

Meine größte Schwäche ist: »dass ich ungeduldig bin. Deshalb bin ich immer an den Themen dran und hake nach. Bürgermeister Uwe Morgenstern sagte im Rahmen des Projekts Generationenplatz, ich hätte die notwendige Hartnäckigkeit.«

An Sonnenbühl gefällt mir: »Alles. Vor allem das Miteinander. Es ist eine große Stärke, dass zusammengehalten wird, wenn es drauf ankommt.«

Mein Motto lautet: »Weil's um Sonnenbühl geht.«

Mit dieser Persönlichkeit würde ich gern zu Abend essen: »Marshall Rosenberg.« Er hat die Gewaltfreie Kommunikation als Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode entwickelt. »Das hilft mir sehr in der Gremienarbeit.«

Meine Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit ist: »Zeit mit meiner Familie zu verbringen.«

Das unterscheidet mich von meinen Mitbewerbern: »Dass ich schon sechs Jahre mit den Themen von Sonnenbühl zu tun habe, aktiv mitgestalte, weiß wo unsere Baustellen sind, die Verwaltung und viele Sonnenbühler kenne.«

Meine erste Amtshandlung als Bürgermeisterin wird sein: »Mich mit den Mitarbeitern im Rathaus zusammensetzen, zu schauen, was in der Vergangenheit gut gelaufen ist und was wir verändern müssen. Wir brauchen eine verlässliche Verwaltung.«

Den Wahlabend verbringe ich: »Ich werde mit meiner Familie zusammen sein und in Undingen alles hautnah miterleben.«

Carle hat in den vergangenen Wochen viele der Sonnenbühler Unternehmen besucht. Das Thema Wirtschaftsförderung sei für sie wichtig, sei für sie Chefsache. Es wie in der Vergangenheit dem Bereich Tourismus unterzuordnen, sieht sie nicht als den Königsweg an, »das reicht nicht aus«, wobei beide Sachgebiete miteinander verzahnt seien. Beispiel: Ohne Tourismus gäbe es keinen so großen Edeka-Markt in Undingen, sagt sie. Davon profitieren nicht nur Gäste von außerhalb, sondern natürlich die Sonnenbühler. Aber eine eigene Sachgebietsstelle im Rathaus für Wirtschaftsförderung zu haben, sieht sie als logischen Schritt an. Es müsse sich jemand darum kümmern, welchen Herausforderungen die Unternehmen gegenüberstehen. Seit einigen Jahren sei sie auch als Privatperson Mitglied im Handels- und Gewerbeverein. Und auch den Bereich Landwirtschaft habe sie auf der Agenda, regionale Wertschöpfung sei ein Muss. In ihrem Wahlprogramm nennt sie unter anderem regionale Vermarktung, faire Flächenverteilung, gerechte Pachtregelungen, die dafür notwendig sind.

»Nur wenn Ehrenamt Freude macht, bleibt Sonnenbühl lebendig, vielfältig und stark«

Nadine Carle hat sich auch auf die Fahnen geschrieben, das ehrenamtliche Engagement zu stärken. Auch das sieht sie als Aufgabe der Gemeinde, einer Bürgermeisterin. »Nur wenn Ehrenamt Freude macht, bleibt Sonnenbühl lebendig, vielfältig und stark.« Sie weiß, wovon sie redet, hat während der Coronapandemie eine Nikolausaktion auf die Beine gestellt, mit dem Verein Familienfreundliches Sonnenbühl, deren Vorsitzende sie ist, den Sonnenbühler Familientag initiiert und organisiert, sich für das Projekt Generationenplatz in Erpfingen stark gemacht.

Sie ist Ortschafts- und seit der letzten Kommunalwahl auch Gemeinderätin. Und auch ihre Ausbildung, Studium und Beruf hätten sie bestärkt, sich als Bürgermeisterin zu bewerben. Verlagskauffrau, Jurastudium mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht, Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen und Weiterbildungen wie unter anderem das Kontaktstudium Verwaltungskompetenz an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg hätten ihr das Handwerkszeug geliefert, das sie zum Ausüben einer Bürgermeisterposition befähigen würden.

Prozesse verschlanken, Schwerpunkte setzen, Themen priorisieren, auch vor dem Hintergrund der finanziellen Ressourcen, lösungsorientiert arbeiten: »Geht nicht, gibt's nicht«, sagt die 43-Jährige. »Geht nicht - das ist mir zu einfach, wenn etwas nicht geht«, dann müsse man schauen, wie man etwas umsetzen könne. Da helfe der Blick von »außen und innen«, als »Neigschmeckte« und als Sonnenbühlerin. Was sie erreichen will: »Dass es der Bürger so einfach wie möglich hat«, dass im Rathaus ein gutes Arbeitsklima herrsche. »Ich scheue mich nicht, Entscheidungen zu treffen«, auch solche nicht, die nicht allen gefallen werden. Für sie sei der Bürgermeisterposten nicht nur ein weiterer Karriereschritt, sondern eine echte Herzensangelegenheit: »Weil's um Sonnenbühl geht.«

Die Sonnenbühler haben die Gelegenheit, die Bürgermeisterkandidaten noch besser kennenzulernen. Der Reutlinger General-Anzeiger lädt am Mittwoch, 29. Oktober, um 19 Uhr zum GEA-Wahlpodium in die Sporthalle in Sonnenbühl-Genkingen ein. Es wird moderiert von GEA-Redakteurin Cordula Fischer, es geht um Charme und Schlagfertigkeit und in zwei Fragerunden um lokale Kompetenz und kommunale Themen. Anschließend können auch die Bürger den Kandidaten Fragen stellen. (GEA)