Logo
Aktuell Ökologie

Nabu-Projekt in Gammertingen für mehr blühende Vielfalt gestartet

Nabu-Projekt in Gammertingen gestartet: »Natur nah dran«-Flächen werden für die Umwandlung vorbereitet.

Die Rasenflächen im Roten Dill werden nach und nach in blühende Wiesen umgewandelt.  FOTO: STADT
Die Rasenflächen im Roten Dill werden nach und nach in blühende Wiesen umgewandelt. FOTO: STADT
Die Rasenflächen im Roten Dill werden nach und nach in blühende Wiesen umgewandelt. FOTO: STADT

GAMMERTINGEN. Aktuell werden in Gammertingen weitere Flächen des Nabu-Projekts »Natur nah dran« vorbereitet, um die Rasenflächen am Bachlauf entlang des Roten Dill in eine attraktive blühende Blumenwiese und Wildstaudenfläche umzuwandeln. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Diese Flächen wurden zum Teil ausgebaggert und mit einem Gemisch aus Kiessand und Kompost wieder aufgefüllt. Dies ist nötig, damit Wildblumen und Wildstauden dort gedeihen können – sie benötigen sehr mageren Boden zum Wachsen. »Die Flächen sehen für ein paar Wochen natürlich zunächst recht grau aus oder werden sogar mit einem neuen Parkplatz verwechselt. Doch keine Bange: schon im nächsten Jahr blühen dort die ersten Wildpflanzen für Tiere wie Mauerbienen, Stieglitze oder Schachbrettfalter«, erklärt Nabu-Projektleiter Martin Klatt. In ein bis zwei Jahren würden sich die Flächen zu wertvollen, langjährigen Lebensräumen entwickeln, erklärt er.

Ein weiterer Grund für den teilweisen Bodenaustausch ist, dass so die im Boden schlummernden Samen von weniger erwünschten und sich schnell ausbreitenden Pflanzen wie Melde, Knöterich oder Weißklee entfernt werden.

Keine Schottergärten

An manchen Standorten kann die Erde an Ort und Stelle belassen oder nur umgegraben und dann mit Wildpflanzen bestückt werden. Die mit »Natur nah dran« umgesetzten Maßnahmen sind auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angepasst. Gammertingen hat mithilfe von Naturgartenplanerin Katrin Kaltofen und Naturgartenplaner Reinhard Witt ein geeignetes Konzept erarbeitet, das nun von den Naturschützern nach und nach umgesetzt wird.

Die »Natur nah dran«-Flächen sind übrigens nicht mit den Schottergärten zu verwechseln, die für Insekten und Vögel nutzlos sind. Zwar kommt in einige Projektflächen ebenfalls grobes Material, aber ebenso ein Feinanteil mit verschiedenen Korngrößen, ergänzt durch Grünschnittkompost. So können Wildpflanzen und -stauden gedeihen, die in einem Schottergarten kaum eine Überlebenschance hätten.

Im weiteren Verlauf werden die Flächen mit den jeweils passenden Arten bepflanzt. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs erhalten dazu praktische Hinweise im Rahmen von Workshops mit einem Naturgärtner und dem Nabu. An diesen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten stattfinden oder Substrat aufgeschüttet wird. Später werden diese durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen. (eg)