ST. JOHANN-BLEICHSTETTEN. Das Adventskonzert der Musikschule St. Johann ist den jüngsten Solisten vorbehalten. Es ist für sie die Plattform, ihre musikalischen Fertigkeiten zu Gehör zu bringen. Dementsprechend war die Aufregung der Kids groß, ihren Familien im gut besetzten Bürgersaal Bleichstetten zu zeigen, was sie im Musikunterricht gelernt haben. Die fast 40 Mädchen und Jungen ab dem Grundschulalter gaben bekannte Weihnachtslieder zum Besten, am Klavier, am Schlagzeug, an der Flöte und auf der Geige. Oder sie sangen einige Strophen wie das Gitarrenensemble bei der »Weihnachtsbäckerei« von Rolf Zuckowski, in der reges Treiben herrschte und es so manche Leckerei gab.
»Es wird scho glei dumpa« lautete der Titel eines österreichischen Weihnachtsliedes, das Felix und Sophie Geiselhardt an Geige und Gitarre ausgesucht haben. Aus dem angelsächsischen Sprachraum erklang »Joy to the World« von Emma Blankenhorn an der Gitarre, das zahlreiche Größen aus dem Musikgeschäft interpretiert haben. Am Klavier spielten Valentin Foitor, Clara und Emma Gollmer »Gloria« sechshändig. Auch, wenn es manchmal dieselben Titel waren, klangen sie doch am Klavier gespielt völlig anders als auf der Gitarre wie »Jingle Bells«, »Alle Jahre wieder« oder »Morgen kommt der Weihnachtsmann«. Einige Melodien animierten manchen Zuhörer zum Mitsingen oder Mitsummen. In ihrem musikalischen Element waren nicht nur die Jüngsten, die ebenso eifrig geübt haben, wie sie erklärten. Auch die Musiklehrer – Danuta Lehner (Geige, Flöte), Jonas Leuther (Schlagzeug), Xaver Treß (Gitarre) und Natalie Wiens (Klavier)– waren gefordert. Sie begleiteten am Instrument oder unterstützten im Takt. Der große Applaus des Publikums galt allen Mitwirkenden.
Schenken und beschenkt werden
»Wir sind alle furchtbar aufgeregt«, bestätigte dann auch die Leiterin der Musikschule Roswitha Jäger. »Es ist das erste Mal, dass wir hier im neuen Bürgersaal unser Adventskonzert geben.« Und dieses biete jedem der Schüler die Möglichkeit, auf der Bühne zu stehen und sich an seinem Instrument zu beweisen. Für sie sei es wichtig, dass so kurz vor Weihnachten auch etwas Zeit für Besinnlichkeit gegeben sei. Mit ihren Adventsgeschichten schaffte sie es, besinnliche Stille in die Aufregung zu zaubern. Unter anderem über das Wichtelerlebnis von Maximilian, der an einem Adventstag ein Päckchen vor seiner Tür findet. Er hätte zu gern gewusst, wer ihm die CD mit seinen Lieblingsliedern geschenkt hat, denn er wollte sich gern bedanken. Keine Chance, außer der Bemerkung, dass das Geschenk von einem Wichtel sein müsse, war ihm nichts bekannt. Er hat seinen Freund Jan in Verdacht und wollte auch ihm eine Freude machen. Denn für ihn stand fest: Es bereitet mehr Freude, etwas heimlich zu schenken, als Geschenke zu bekommen. (GEA)
