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Mini-Ramp in der Halle: Skaten ist in Münsingen auch im Winter möglich

Es ist ein Etappenziel, aber noch nicht die gewünschte große Lösung: Der Verein Subkultur Münsingen hat den Teil einer Halle im Industriegebiet angemietet und dort eine Halfpipe aufgebaut. So sind Vereinsaktivitäten auch im Winter und bei Regen möglich.

Die Freude ist groß: Dank Fördergeld konnte der Verein Subkultur eine Mini-Ramp bauen und in eine Halle ziehen.
Die Freude ist groß: Dank Fördergeld konnte der Verein Subkultur eine Mini-Ramp bauen und in eine Halle ziehen. Foto: Cordula Fischer
Die Freude ist groß: Dank Fördergeld konnte der Verein Subkultur eine Mini-Ramp bauen und in eine Halle ziehen.
Foto: Cordula Fischer

MÜNSINGEN. Es ist wie die Erfüllung eines Traums. Noch vor der großen Bescherung zu Weihnachten. Der Verein Subkultur Münsingen muss nicht in die wetterbedingte Zwangswinterpause, sondern kann einen Teil seiner Aktivitäten perfekt geschützt vor Regen, Schnee und Kälte fortführen. Denn den Machern ist es gelungen, eine Unterkunft zu finden - in einer Halle eines Baustoffhandels, der Ende November schließt. Elisabeth Benz hat einen Teil der Lagerhalle in der Graf-Zeppelin-Straße an die jungen Leute vermietet. Es sei ein unbefristeter Mietvertrag, sagt der Subkultur-Vorsitzende Alexander Kerth, die Konditionen seien hervorragend.

Ein Domizil, das auch im Winter das Skateboard-Fahren ermöglicht, ist das eine. Das andere ist, den Platz so zu gestalten, dass er auch attraktiv ist. Der Verein hat in der Halle in Eigenleistung eine Mini-Ramp aufgebaut. Die stammt von einem Neu-Ulmer Hersteller, der die Rampen als Bausatz anbietet, »CNC-gefräst, mit vorgebohrten Löchern«, sagt Alexander Kerth, die Montage in der Halle haben die Mitglieder so allein und in Eigenleistung stemmen können. »Es fehlt noch ein Geländer«, das der Sicherheit oben auf der Rampe dient. Außerdem steht schon ein Sofa in dem mit Bauzäunen abgetrennten Hallen-Areal. »Wir wollen uns noch ein bisschen weiter einrichten.« Es soll schließlich auch gemütlich sein. Und was noch zu tun ist: »Als nächstes müssen wir Öffnungszeiten definieren«, sagen Alexander Kerth und Marcel Dangel. Ob ein, zwei oder noch mehr Tage geskatet werden kann - das wird sich zeigen, hängt vom Interesse und der Kapazität der Mitglieder ab, wie oft jemand vor Ort sein kann.

Innerhalb kurzer Zeit »steht das Ding«

Dass die Mini-Ramp gekauft und aufgebaut werden konnte, ist auch ein Glücksfall, weil der Verein kurz vor knapp noch einen Antrag bei Leader Mittlere Alb stellen konnte und in die Förderung von Kleinprojekten aufgenommen wurde. Etwa 3.700 Euro erhielt Subkultur Münsingen als Unterstützung. Anfang August Antrag gestellt, im September die Zusage für die Förderung erhalten, »und heute steht das Ding«, freuen sich die Subkultur-Vorstände. Leader hat nicht nur bei der Anschaffung der Mini-Ramp geholfen, sondern auch die Eigenleistung mit einem Fördersatz von 80 Prozent unterstützt. Mitte Juli hatte der Leader-Beirat bereits 16 Kleinprojekte zur Förderung ausgewählt. Da noch Restmittel zur Verfügung standen, erfolgte ein zweiter Projektaufruf. Der Leader-Beirat wählte zwei weitere Projekte zur Förderung aus, darunter die Mini-Ramp.

Voraussetzung für die Leader-Förderung war, dass der Verein noch keinerlei Unterstützung von der Stadt erhält. So bedauerlich es auch ist, dass die skizzierten Pläne auf Eis liegen und die bereits geführten Gespräche vorerst noch kein Ergebnis gebracht haben. Denn großes Ziel des Vereins ist es ja, ein »Subkultur-Haus« zu eröffnen. Einen Ort, an dem geskatet werden kann, wo aber auch Raum für Musik ist, wo Live-Bands auftreten können. »Ganz abgeschrieben haben wir das noch nicht«, sagt Kerth, und dass die Mitglieder nach wie vor daran interessiert sind, in Zukunft in Kooperation mit der Stadt eine Dauerlösung hinzubekommen und weitere Gespräche führen zu wollen. Zunächst aber sind alle erstmal froh, dass der bevorstehende Winter keine skateboardfreie Zeit werden muss.

Ein Argument, um zurückzukehren

Die Ramp ist für Anfänger und auch Fortgeschrittene geeignet. Und die Halle soll für alle am Skateboarden Interessierte offen sein - unabhängig von Herkunft, Nationalität, Können oder Alter. Auch das habe Leader überzeugt, sagt Leader-Regionalmanager Hannes Bartholl. Auch das Konzept des Vereins hat überzeugt. Den Münsingern soll eine weitere, alternative und niedrigschwellige Freizeitgestaltung als Ergänzung zu bewährten traditionellen (Sport-)Angeboten ermöglicht werden. »Die Nutzung der Ramp ist kostenfrei und daher ganz im Sinne der Chancengleichheit.«

Der Vorteil: Im Sommer könnte die Mini-Ramp auch zum Skatepark transportiert werden. Genau solche Angebote gehörten dazu, ein Lebensumfeld attraktiver zu machen, damit Menschen gerne in der Stadt bleiben oder wieder zurückkehren, sagt Bartholl. So wie es auch die Mitglieder von Subkultur gemacht haben. Sie wollten sich mit dem Bestehenden nicht zufriedengeben, sondern Gleichgesinnten einen Ort bieten, um ihrem Hobby nachzugehen, ohne dafür weite Wege bis in eine größere Stadt auf sich nehmen zu müssen. In dem angemieteten Hallen-Abteil könnte es auch kleinere Skate-Veranstaltungen oder Workshops geben, sagt Alexander Kerth. Auf jeden Fall ist dies ein guter Schritt für den Verein: »Darauf können wir aufbauen.« (GEA)