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Aktuell Hayingen

Milchgeld immer unkalkulierbarer

Preismisere und Tier- und Umweltschutzanforderungen beschleunigen den Strukturwandel in der Landwirtschaft

Der Milchpreis ist momentan wieder auf Talfahrt. Das macht den Erzeugern zu schaffen.  Foto: dpa
Der Milchpreis ist momentan wieder auf Talfahrt. Das macht den Erzeugern zu schaffen. Foto: dpa
Der Milchpreis ist momentan wieder auf Talfahrt. Das macht den Erzeugern zu schaffen. Foto: dpa

HAYINGEN/KREIS REUTLINGEN. Die Milchproduktion spielt eine große Rolle in der hiesigen Landwirtschaft. Aus der Erzeugung des wertvollen Lebensmittels fließt das Einkommen der Familienbetriebe. Solange Kühe da sind, kann die Kulturlandschaft erhalten werden. Angesichts des Strukturwandels, den Kreisbauernchef Gebhard Aierstock bei der Fachtagung zu den Herausforderungen und Perspektiven der heimischen Milcherzeugung des Landesbauernverbands in Hayingen aufzeigte, muss ein Noch angehängt werden.

Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe im Landkreis Reutlingen sei den Daten des Statistischen Landesamts seit 1979 bis 2016 von 2 459 auf 348 geschrumpft, informierte Aierstock. Damit der Rinderbestand, der im selben Zeitraum von 50 000 auf 22 900 reduziert worden ist. Von einst 2 127 Milcherzeugern existierten im Jahr 2016 noch 160. »Jetzt sind es wahrscheinlich noch weniger«. Und von den einst 16 000 Milchkühen in den Ställen im Kreis, gibt es noch die Hälfte. Freilich sind die Kuhzahlen pro Betrieb von 8 Stück im Jahr 1979 auf 50 im Jahr 2016 gestiegen. »Doch wo stehen wir in zehn oder 20 Jahren«, fragte Aierstock in die Runde der Praktiker, für die es zunehmend eng wird. Steigende Tier- und Umweltschutzauflagen verteuern die Produktion. Alle, der Lebensmitteleinzelhandel, die Verbraucher, die Politik fordern, doch für die Bauern kommt das in der Wertschöpfungskette nicht an, betonte Aierstock.