Logo
Aktuell Bildung

Mensa der Schillerschule auch mit neuem Konzept erfolgreich

Die Mensa an der Schillerschule Münsingen hat sich neu aufgestellt. Doch auch mit überarbeitetem Konzept wird hier für Schüler aller Schulen gekocht.

»Schüler kochen für Schüler« an der Schillerschule Münsingen.
»Schüler kochen für Schüler« an der Schillerschule Münsingen. Foto: Maria Bloching
»Schüler kochen für Schüler« an der Schillerschule Münsingen.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. Das Mittagessen in der Mensa der Münsinger Schillerschule ist beliebt. Unter dem Motto »Schüler kochen für Schüler« waren in den letzten Jahren feste Mensagruppen eingeteilt, in denen bis zu zehn Kinder gemeinsam mit einer Lehrkraft entweder über ein ganzes Schuljahr oder ein Halbjahr an zwei Tagen in der Woche die Mahlzeiten zubereiteten. Dieses Konzept wurde nun überarbeitet. Seit diesem Jahr ist Annika Kozaczuk, ausgebildete Köchin mit viel Erfahrung im Bereich Catering, hauptverantwortlich für die Leitung der Mensa zuständig. Sie hat gemeinsam mit Lehrkräften und der Schulleitung an einer Weiterentwicklung gearbeitet, in der zwar Schüler nach wie vor in Planung, Zubereitung, Ausgabe und Aufräumen einbezogen sind, allerdings in einem rollierenden Wechsel innerhalb kürzerer Zeitabstände.

»An zwei Tagen in einer Woche sind Schülergruppen jetzt mit jeweils fünf Kindern aus den Klassen acht und neun des Unterrichts im Fach Alltagskultur, Ernährung und Soziales (AES) Teil des Mensateams. Sie unterstützen und erarbeiten sich so Praxisinhalte und Erfahrung im Umgang mit Lebensmitteln«, erklärt Lehrerin Mareike Gerecke. Dadurch ist jede Gruppe alle drei Wochen aktiv in der Mensa dabei und lernt alles, was zur nachhaltigen Planung und Zubereitung von Essen im Team gehört. »Außerdem übernehmen sie Verantwortung für sich, andere und ihre Schule. Sie erfahren dabei Selbstwirksamkeit und sehen direkt ihre Ergebnisse und Erfolge.« Grund für die Anpassung sei die Veränderung des Bildungsplans im Fach AES zu diesem Schuljahr gewesen, der sowohl für den Hauptschulabschluss als auch für den Realschulabschluss eine fachpraktische Prüfung vorsieht. Auch die Reflexion der geleisteten Arbeit im Unterricht sei wichtig und bringe die Kinder voran: »Sie können so an neuen Aufgaben wachsen.«

Das Kochen in der Mensa lässt Kinder an neuen aufgaben wachsen.
Das Kochen in der Mensa lässt Kinder an neuen aufgaben wachsen. Foto: Maria Bloching
Das Kochen in der Mensa lässt Kinder an neuen aufgaben wachsen.
Foto: Maria Bloching

Den Großteil der Theorieinhalte erarbeiten sich die Kinder im Laufe des Schuljahres selbständig und vertiefen dabei die eigenständige Arbeitsweise der Gemeinschaftsschule. In der Mensaküche werden von Montag bis Donnerstag bis zu 150 Portionen zubereitet und anschließend in der neu gestalteten Mensa serviert. Jeden Tag gibt es ein Salatbuffet aus mehreren verschiedenen Salaten, einen Hauptgang – darunter auch ein vegetarisches Gericht – und Nachtisch. »Die Speisen sind ausgewogen und abwechslungsreich«, betont Annika Kozaczuk. Ihr ist es wichtig, dass insbesondere Schüler dadurch die Möglichkeit erhalten, ein richtiges Mittagessen zu sich zu nehmen. »Der Schultag ist lang und um konzentriert durch den Tag zu kommen, ist ein ausgewogenes Mittagessen essenziell«, findet sie.

Die Mensa ist barrierefrei und für alle Münsinger Schulen zugänglich. Auch Arbeitende der Stadt Münsingen finden sich hier regelmäßig für die Mittagspause ein. »Ab 12 Uhr können alle Lernenden kommen und essen.« Voraussetzung ist die Anmeldung, die seit dem Jahr 2022 über die App »MensaMax« und einen digitalen Chip läuft. Das Essen muss spätestens am Sonntag für die folgende Woche gebucht werden. Ein Mensachip kann im Sekretariat der Schillerschule angefordert werden. »So können wir genau planen und eine daran angepasste Menge an Speisen zubereiten«, sagt Kozaczuk. »Wir wollen möglichst nichts verschwenden«, denn auch Nachhaltigkeit gehört zum Konzept der Schillerschule als zertifizierte Biosphärenschule. Neben der Nachhaltigkeit der Speisen sind in der Mensa auch Themen wie Tischsitten und Kniggeregeln von Bedeutung.

Wer als Schüler alle paar Wochen in der Mensa arbeitet, erhält parallel zum Unterrichtsstoff ein grundlegendes Wissen zu ausgewogenen und nährstoffreichen Mahlzeiten, zu saisonalen Produkten und Portionsgrößen. Natürlich werden auch Zubereitungstechniken unter Hygienestandards, Sicherheitsregeln in der Küche, Kalkulation von Kosten und Kochzeiten vermittelt, was optimalerweise von den Kindern mit in den Alltag genommen wird. »Wir zeigen auch, wie man Reste verwerten und kreativ nutzen kann, wie man Verpackungen und Abfälle reduziert, den Einkauf vorbereitet und durchführt und praktische Kochfähigkeiten erlangt«. Annika Kozaczuk und Lehrerin Mareike Gerecke legen Wert auf ein ganzheitliches Verständnis für nachhaltige Ernährung, Gemeinschaftsgefühl und verantwortungsvolles Handeln im Schulalltag. Den Schülern gefällt´s, wie eine Achtklässlerin betont: »Ich habe noch nie Panna Cotta gemacht, das ist voll cool.« (GEA)