ST. JOHANN. Die Grund- und Werkrealschule St. Johann braucht dringend mehr Platz, acht Klassenzimmer fehlen. Ein Schulentwicklungskonzept ist auf dem Weg, Vertreter von Schule und Gemeinde arbeiten zusammen mit einem Architekten am Raumprogramm. Weil die große Lösung aber dauern wird, soll mit einer kleinen Sofortmaßnahme wenigstens etwas Luft geschaffen werden: Der in die Jahre gekommende Physiksaal soll möglichst gleich in den Sommerferien zum vielseitig nutzbaren Klassenzimmer mit »Experimentier-Insel« umgebaut werden. Im Gemeinderat St. Johann stieß dieser Vorschlag aber auch auf deutliche Kritik.
Vielleicht hat die Formulierung in der Tagesordnung die heftige Debatte im brutheißen Ohnastetter Bürgerhaus provoziert, wie Bürgermeister Florian Bauer mutmaßte. Dort war vom »Rückbau des Physikraums« die Rede. Das irritierte einige der Gemeinderäte, die sich an die Schulbesichtigung im Dezember erinnerten, als auch der Fachraum für die Naturwissenschaften besichtigt worden und als dringend renovierungsbedürftig eingestuft worden war. Dass dieser Raum jetzt »rückgebaut« werden solle, konnten Swen Schober und Claus Dollinger nicht nachvollziehen: »Damals war die klare Aussage, dass der Physiksaal dringend gebraucht wird.«
Ganz verschwinden soll er auch nicht, stellten Bauer und Schulleiter Thomas Heidt klar. Der Raum mit seinen festgeschraubten, kaputten Tischen und nicht mehr nutzbaren Anschlüssen soll so modernisiert werden, dass er als zeitgemäßes Klassenzimmer taugt. So wird er seit einigen Jahren bereits hauptsächlich genutzt. Der naturwissenschaftliche Unterricht soll dort an einer »Experimentier-Insel« nach wie vor möglich sein. (GEA)