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Aktuell Konflikte

Mehr Gewalt auch an Gammertinger Schulen

Rauer Umgang unter Jugendlichen: In Gammertingen helfen Schulsozialarbeit und Offene Jugendarbeit

Damit es so weit nicht kommt, sind die Jugendarbeiter im Einsatz.  FOTO: LANGENSTRASSEN/ DPA
Damit es so weit nicht kommt, sind die Jugendarbeiter im Einsatz. FOTO: LANGENSTRASSEN/ DPA
Damit es so weit nicht kommt, sind die Jugendarbeiter im Einsatz. FOTO: LANGENSTRASSEN/ DPA

GAMMERTINGEN. Gewalt nimmt an Baden-Württembergs Schulen zu, da machen auch die Gammertinger Einrichtungen keine Ausnahme, berichtete Schulsozialarbeiter Michael Egerter im Gemeinderat bei der Vorstellung seines Jahresberichts zum Ende des Schuljahrs. Umso wichtiger sind Ansprechpartner, mit denen sich die Jugendlichen austauschen können. Prävention ist das Thema, um Auseinandersetzungen zu vermeiden oder gegebenenfalls zivilisiert zu beenden. 988 Beratungsstunden haben Egerter und Kollegin Ioana Wetzel gezählt. Wobei hier nur die Gespräche ab 45 Minuten Dauer festgehalten sind, Begegnungen auf dem Gang oder dem Schulhof kommen hinzu.

Weites Tätigkeitsfeld

Die beiden Schulsozialarbeiter wissen zu schätzen, dass ihnen in den Gebäuden 3 und 5 der Laucherttalschule, am Gymnasium und an der Grundschule in Feldhausen Räume zur Verfügung stehen, die sie für ihre Arbeit – von der Beratung bis zum notwendigen Verwaltungskram – nutzt können. Auch die Sporthallen und das Jugendzentrum werden bei Bedarf genutzt. Die Probleme, mit denen Egerter und Wetzel konfrontiert werden, sind vielfältig. Natürlich Konflikte unter Schülern bis hin zur Schlägerei.

Mobbing ist ein großes Thema, wobei es sich zunehmend in die sozialen Netzwerke verlagert. Man unterhält sich aber auch über Probleme mit Lehrern oder Eltern und vielem mehr. Das Spektrum spiegelt sich auch in den Klassenprojekten wider, für die Schüler selbst und/oder Lehrer die Schwerpunkte setzen und bei denen häufig die Polizei als Berater mit an Bord ist. Gerade bei Themen wie Cybermobbing, Gewalt- und Drogenprävention. Die Prävention sexueller Gewalt wird dagegen von der Anlaufstelle der Caritas im Landkreis, »Lichtblick« unterstützt.

Begleiten statt schnelle Lösungen

Mittlerweile gehe es nicht mehr in erster Linie um schnelle Lösungen, sondern um ein alltägliches Begleiten, sagt Egerter. Auch mit den Eltern, ohne die bei der Lösung der Probleme der Kinder ja nichts gehen sollte. Die Trennung der Eltern oder anhaltende Streitereien können Heranwachsende aus der Bahn werfen. Und ein Schulwechsel ist stets eine Herausforderung, besonders wenn er mit einem Umzug einhergeht.

Die Schulsozialarbeiter – Egerter ist schwerpunktmäßig für die Laucherttalschule, Ioana Wetzel für die Grundschule in Feldhausen, das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) an der Laucherttalschule und das Gymnasium zuständig – sind aber nicht nur im Einsatz, wenn ein Problem schon akut ist. Spiele, Vorstellungsrunden oder Projekte stärken die Gemeinschaft der Schüler und vermeiden Eskalationen im Vorfeld.

Wichtig für die Heranwachsenden ist Kontinuität bei den Ansprechpartnern. Für den Gemeinderat ist es eine gute Nachricht, das Egerter und Wetzel der Laucherttal-Schulgemeinschaft treu bleiben.

Anders bei der offenen Jugendarbeit. Otto Sommer und Nadja Radovanovic haben die Alte Strickerei verlassen, Gerhard Eppler wird ab Oktober übernehmen. Bis dahin wird Felix Wohanka, der dort den Großteil seiner Ausbildung absolviert hat, Ansprechpartner für die Jugendlichen sein. (wu)