Mehr als 20.000 Besucher auf der Münsinger Lifestyle-Messe schön&gut
Drei trübe Tage und ein Feiertag bei Traumwetter: Die Lifestyle-Messe schön&gut in Münsingen ist wetterunabhängig verlässlich Ziel Tausender Besucher. Der Veranstalter ist mit der Resonanz zufrieden.
Die Messe schön&gut war an vier Tagen Ziel Tausender Besucher Foto: Cordula Fischer
Die Messe schön&gut war an vier Tagen Ziel Tausender Besucher
Foto: Cordula Fischer
MÜNSINGEN. Längst hat sich die schön&gut, die Messe rund um Essen, Trinken, Wohnen und Lifestyle etabliert. Wieder war sie für vier Tage Mekka für Heimat-Fans. Wahre Blechlawinen suchten sich aus allen Richtungen den Weg nach Münsingen und zum Albgut/Altes Lager, nicht nur aus dem Landkreis Reutlingen, sondern weit darüber hinaus. Geduld war da von Vorteil. Vom 31. Oktober bis zum 3. November präsentierten sich 223 Aussteller auf dem Freigelände und in den neun Hallen. Viele Besucher hatten sich vorsorglich mit Taschen und Einkaufstrolleys ausgestattet, denn meist geht man mit mehr Produkten wieder nach Hause, als man ursprünglich geplant hatte. Dabei geht es nicht um unbegrenztes Wachstum, oberste Prämisse ist Qualität.
Reinkommen, staunen, stöbern: In den alten Kornspeicherhallen finden Besucher für jeden Geschmack Interessantes. Foto: Jürgen Meyer
Reinkommen, staunen, stöbern: In den alten Kornspeicherhallen finden Besucher für jeden Geschmack Interessantes.
Foto: Jürgen Meyer
Austausch im Mittelpunkt
Für die Aussteller geht es nicht nur um den Verkauf ihrer Waren. Es geht viel mehr um Gespräche, Eigenwerbung, Austausch. »Uns geht es nicht nur um den Umsatz, den wir machen. Die Freundlichkeit der Leute ist überragend«, sagt Edmund Mallek. »Die freuen sich, wenn man jedes Jahr wieder da ist.« Und sie schätzen, dass sie Handgemachtes und Regionales in großer Vielfalt an einem Ort entdecken können. »Ich gehe schon auch in den Discounter einkaufen«, gesteht eine Besucherin. »Aber wenn man sich hier etwas gönnt, weiß man das viel mehr zu schätzen.« Man kaufe bei der schön&gut nicht nur eine bloße Ware, sondern auch in dem Bewusstsein, sich und anderen etwas Gutes zu tun. »Man ist, was man isst«, bestätigt Besucherin Hannelore Lauxmann.
Florales und Deko sowie Nudeln: Selbst bei trübem Wetter zieht die Messe schön&gut Besucher an. Foto: Jürgen Meyer
Florales und Deko sowie Nudeln: Selbst bei trübem Wetter zieht die Messe schön&gut Besucher an.
Foto: Jürgen Meyer
Etwas gönnen: Das war in diesem Jahr bei der schön&gut bei noch mehr Ausstellern möglich, neben den bewährten Betrieben, die der schön&gut seit Jahren die Treue halten, waren bei der 2024er-Auflage auch 35 neue dabei. Wünsche bleiben da kaum offen: Textilien, Lebensmittel, Getränke – alkoholfrei oder hochprozentig -, Deko, Florales, Kunst, Einrichtungsgegenstände, Pflegeprodukte, Nützliches für Haushalt und Küche, Reiseveranstalter, die Produktpalette könnte größer kaum sein, so wird das Albgut jedes Jahr zur großen Einkaufsstadt auf Zeit. In der sich auch gleich vor Ort Leckeres genießen lässt, als Versucherle an diversen Ständen oder beim Streetfood-Markt.
Die Alb im Wohnzimmer: Im Albgut kann man sich auch Weihnachtsdeko fürs Eigenheim holen. Foto: Jürgen Meyer
Die Alb im Wohnzimmer: Im Albgut kann man sich auch Weihnachtsdeko fürs Eigenheim holen.
Foto: Jürgen Meyer
Positive Bilanz
»Das Konzept geht immer mehr auf«, sagt Allgöwer. Vor allem in Zeiten, in denen Innenstädte kränkeln, dort weniger Vielfalt und häufig Leerstand herrscht. Eine Pop-up-Einkaufsstadt, die vieles aus der Region konzentriert an einem Ort bietet, tritt den Beweis an, was Menschen schätzen. Vor allem bietet die Messe aus Allgöwers Sicht auch dies: einen Treffpunkt. »Die Menschen bleiben oft den ganzen Tag, Gesichter, die man morgens gesehen hat, sind nachmittags immer noch da. Viele Leute verabreden sich, lernen sich kennen, schwätzen.«
Schauen, stöbern, schwätzen: Jeder Aussteller bietet etwas Besonderes und steht den Besuchern Rede und Antwort. Foto: Jürgen Meyer
Schauen, stöbern, schwätzen: Jeder Aussteller bietet etwas Besonderes und steht den Besuchern Rede und Antwort.
Foto: Jürgen Meyer
Das sorgt für eine gute Atmosphäre. Auch unter den Ausstellern. »Es ist fast schon wie eine Familie«, sagt Allgöwer. Wie er hätten die Standbetreiber kaum etwas zu meckern. Und das überträgt sich auf das gesamte Messe-Klima. Und die Gäste, von denen manche die schön&gut zu einem mehrtägigen Aufenthalt nutzen und an mehreren Tagen einen Bummel übers Messegelände unternehmen. So profitieren auch Gastronomie, Hotellerie und Tourismusanbieter von der Regional-Plattform.
Auch die Tourismusregion Schwäbische Alb wirbt für sich auf der Messe schön&gut. Foto: Jürgen Meyer
Auch die Tourismusregion Schwäbische Alb wirbt für sich auf der Messe schön&gut.
Foto: Jürgen Meyer
Nur in einem Jahr musste seit 2008 die Messe schön&gut abgesagt werden. Coronabedingt. Dass es sie 2025 wieder geben wird, davon ist auszugehen. »Man weiß nicht, was passiert, aber von unserer Seite spricht nichts gegen eine Neuauflage«, sagt Allgöwer. Wachsen wird die schön&gut allerdings eher nicht. Das Messegelände konzentriert sich auf den Bereich der ehemaligen Kornspeicherhallen. Natürlich könne man immer wieder auch ein paar neue Aussteller durch Umplanung des Platzangebots aufnehmen, aber Ziel sei nicht grenzenloses Wachstum, »mir geht es um Qualität, darum, freundliche Menschen zusammenzubringen, das Miteinander«, sagt Stephan Allgöwer. Und schließlich: Wer von vier Messetagen und den mehr als 220 Ausstellern noch nicht genug hat, kann fußläufig ja noch mehr entdecken und die Manufakturen im Albgut besuchen. (GEA)