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Aktuell Treffen

Magolsheim stand ganz im Zeichen von olivgrün

Der Military Vehicle Club Old Ironsides aus Magolsheim lockte Besucher und mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Europa.

Wie früher: Der Ironside-Konvoi auf der Panzerringstraße.  FOTO: LENK
Wie früher: Der Ironside-Konvoi auf der Panzerringstraße. FOTO: LENK
Wie früher: Der Ironside-Konvoi auf der Panzerringstraße. FOTO: LENK

MÜNSINGEN. 38 Kilometer lang ist die inzwischen zivil genutzte Panzerringstraße rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Vergangenes Wochenende wurde an die Zeit erinnert, als auf dem rund 6.700 Hektar großen Areal noch das Militär das Sagen hatte. Mehr als 60 olivgrüne Fahrzeuge aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und den USA fuhren auf einem Teil der sonst für die Öffentlichkeit gesperrten Betonpiste.

Möglich machte das der Military Vehicle Club Old Ironsides, der von Donnerstag bis Sonntag das 19. Internationale Militärfahrzeugtreffen in Magolsheim veranstaltet hat. Knapp 120 Teilnehmer zählte Vorsitzender Bernd Sempfle in diesem Jahr. So viele wie noch nie, seit es das in den 1980er-Jahren ins Leben gerufene Treffen gibt.

Fahrt auf der Panzerringstraße

Nicht nur die Fahrt über den vor 20 Jahren ausgemusterten Schießplatz stand auf dem Dienstplan. Auch das einstige französische Munitionsdepot (Dépôt d’armée 61) bei Ingstetten, wo das französische Militär von 1966 bis 1992 Munition für ihre Truppen in Baden-Württemberg gelagert hatte, wurde in Augenschein genommen.

Das Camp, ein idyllischer Platz am Ortsrand von Magolsheim, glich einem großen Biwak-Platz. Graue Holztafeln wiesen den Weg zum Checkpoint. Jeeps der Military Police und der Feldjäger hatten sich neben dem Schlagbaum positioniert. Wegen der vielen Anmeldungen wurde kurzerhand auf einer benachbarten Wiese das Camp Numero 2 eröffnet.

Nach und nach trafen die originalen Fahrzeuge ein. Hinterm Steuer saßen Sammler in Uniform. Ohne Dienstgradabzeichen und ohne Waffen. Die sind nämlich bei diesen Treffen nicht erlaubt. Die amerikanischen Jeeps der Marken M 151, M 38, M 35, M 715 und Willys MB, der große Kranwagen M 816, die deutschen DKW Munga, Unimog, Iltis und Wolf sowie das Hercules-Motorrad hatten teilweise lange Anfahrtswege hinter sich.

Überall standen Menschen am Straßenrad, rieben sich verwundert die Augen, zückten ihre Handys und winkten den Fahrern zu. Der Abend klang im Camp im amerikanischen Mess-Tent (Zelt) bei »Special Iron Burger« und mit frisch gezapftem German Beer feucht-fröhlich aus.

Einige Lastkraftwagen waren so umgebaut, dass die Fahrer hinten auf der Ladefläche ihr Bett und die Campingtoilette stehen hatten. Die meisten schliefen auf dem Feldbett im Zelt unter freiem Himmel. Biwak-Feeling pur, so wie einst auf dem nur einen Steinwurf entfernten ehemaligen Truppenübungsplatz. Die Morgen- und Abendtoilette wurde unter freiem Himmel getätigt, bei den sommerlichen Temperaturen ein Genuss.

Schlafen unter freiem Himmel

Immer wieder schauten Groß und Klein aus der Umgebung im Camp vorbei und bewunderten die frisch polierten Fahrzeuge. Hinten im Eck stand ein alter Krankentransportwagen »Dodge« der US-Armee, gleich nebenan ein 30 Jahre alter französischer Sovamag, dem Roland Datwyler aus Mulhouse gehört.

Mit einem der ältesten Fahrzeuge, einem US-amerikanischen Dodge WC 24 Command Car aus dem Jahr 1942, reiste Peter Hoppeler aus Graubünden (Schweiz) auf die Alb.

Am Sonntag endete das viertägige Treffen der Militärfahrzeuge von anno dazumal mit einem schmackhaften Erbseneintopf aus der MKT-75 Fieldkitchen. Zum Abschluss gab es noch einmal Camp-Leben pur, so wie einst auf dem einstigen Schießplatz. (lejo)

 

MEHR BILDER ONLINE

Eine Galerie mit vielen Fotos vom Militärfahrzeugtreffen gibt es auf der GEA-Homepage. www.gea.de/bilder