MÜNSINGEN. Die Wälder rund um Münsingen sind nicht nur ein Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten und ein Erholungsraum für Menschen, sie bieten auch wertvolle Rohstoffe. Sie besitzen also einen ökologischen wie auch ökonomischen Wert für die Region. Seit vielen Jahren findet eine nachhaltige Bewirtschaftung statt, die auch im kommenden Jahr dafür sorgt, dass erhebliche Gewinne in die Stadtkasse gespült werden. So weist der Plan für das Wirtschaftsjahr 2025 im Stadtwald ein positives Ergebnis von 128.400 Euro aus (2024: 156.200 Euro, 2023: 162.736 Euro). Die Gewinnminderung gegenüber den vergangenen beiden Jahren entsteht durch höhere Aufarbeitungskosten und allgemeine Preissteigerung.
Geplant ist ein Einschlag von 15.500 Festmetern auf einer Holzbodenfläche von 2.425 Hektar mit 55 Prozent Nadelholz und 45 Prozent Laubholz. Im Jahr 2023 wurden 14.173 Festmeter geerntet, die zufällige Nutzung lag mit 4.280 Festmetern bei 30 Prozent und somit aufgrund von Borkenkäfer, Sturm und Schneebruch deutlich über dem Plan. 90 Prozent des Hiebsatzes im ablaufenden Jahr 2024 sind erfüllt, 14.147 Festmeter bereits eingeschlagen. Auf 25 Hektar wurden 6.000 Bäume gepflanzt und Schlag- und Jungbestandspflege betrieben. Kultursicherung fand in diesem Jahr auf 4,8 Hektar statt. Diese wird im nächsten Jahr deutlich auf 9,4 Hektar ausgeweitet. Um den Wald gegen den Klimawandel resilient zu machen, setzt der Forst bei der Neupflanzung auf eine breite Baumartenpalette mit einer bunten Mischung aus Laub- und Nadelholz.
Förderung dringend notwendig
Aus dem Klima-Wald-Management ist mit einer Prämie in Höhe von 158.900 Euro zu rechnen. Ohne diese Förderung, das machte Bürgermeister Mike Münzing bei der Gemeinderatssitzung deutlich, wäre das Ergebnis aus dem Stadtwald gleich Null oder schlechter. Denn auch die Wildschutzkosten steigen weiter, der Verbissdruck ist sehr hoch.
Viel Geld fließt in umfangreiche Maßnahmen für Erholung und Landschaftspflege. So investiert die Stadt Münsingen - wie in jedem Jahr - auch 2025 in die Erhaltung der Alblandschaft und die Unterhaltung der Erholungsflächen und Einrichtungen. Forstbezirksleiterin Elena Höhn lobte dieses Engagement: »Es ist toll, dass diese Flächen und besonderen Strukturen wie Wacholderheiden gepflegt werden.« Das sei »wertvoll und wichtig«. Die Stadt Münsingen lässt sich diese Maßnahmen im kommenden Jahr 87.300 Euro kosten (2024: 84.300 Euro, 2023: 75.292 Euro).
Friedwald weiterhin sehr beliebt
Einen deutlichen Überschuss von 312.100 Euro (2024: 327.000 Euro, 2023: 362.528 Euro) wirft auch im Jahr 2025 der Friedwald ab. Dieser Betrag, der in die allgemeine Rücklage fließt, zeigt, dass der Friedwald sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Münzing lobte die Zusammenarbeit im Team mit den Revierförsterinnen Anja Höll (Mehrstetten), Corinna Löffler (Münsingen) und Revierförster Michael Brielmaier (Lautertal). Man könne in der Stadt den verschiedenen Funktionen des Waldes gerecht werden. »Im Wald zeigt sich wie nirgends sonst, wie wichtig nachhaltiges Wirtschaften ist«, meinte Münzing. Unterm Strich bleiben rund 400.000 Euro Gewinn aus dem Wald, das sei sehr positiv für die Finanzen der Stadt. Gemeinderat Adolf Lamparter freute sich darüber, dass man »auf einem sehr guten Weg« sei. Er lobte die umfangreichen Maßnahmen zur Landschaftspflege. Sie würden zeigen, dass der Wald in Münsingen nicht als reiner Wirtschaftsfaktor angesehen werde. (GEA)