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Münsinger »KunstBetrieb« - Acht Kreative gehen raus aufs Land

Parallel zur Messe schön & gut herrscht "KunstBetrieb" im Kulturhaus BT 24 im Albgut Münsingen

Helmut Anton Zirkelbach (links) und Karl Striebel von der Produzentengalerie Reutlingen laden zum »KunstBetrieb« ein. FOTO: BLOC
Helmut Anton Zirkelbach (links) und Karl Striebel von der Produzentengalerie Reutlingen laden zum »KunstBetrieb« ein. FOTO: BLOCHING
Helmut Anton Zirkelbach (links) und Karl Striebel von der Produzentengalerie Reutlingen laden zum »KunstBetrieb« ein. FOTO: BLOCHING

MÜNSINGEN. »Raus aufs Land« lautet die Devise der Reutlinger Galerie-Gemeinschaft Pupille. Acht Künstler stellen nun im Kulturhaus BT 24 im Albgut Münsingen Arbeiten, Techniken, Motive und Sehweisen aus und eröffnen damit die neue Reihe »KunstBetrieb«, die vom 1. bis 3. November an den Start geht und künftig jedes Jahr stattfinden soll.

Es geht um viel mehr als nur um die pure Präsentation vielfältiger Künste. Die Verkaufsausstellung will dazu einladen, in die bunte Welt der Kunst einzutauchen und fertige Werke zu bestaunen, gleichzeitig aber auch mit den acht anwesenden Künstlern über ihre Art des Arbeitens, über ihre Motive und Techniken ins Gespräch zu kommen.

Bei Druckvorführungen durch Karl Striebel und Helmut Anton Zirkelbach kann die Entstehung von Holzschnitten und Radierungen sogar hautnah miterlebt werden. Die beiden Vorsitzenden der Produzentengalerie Pupille sind die Hauptorganisatoren dieser Ausstellung: »Wir zeigen viele Künstler, die auf der Alb noch nie zu sehen waren«, sagen sie. Alle acht Aussteller gehören zu den insgesamt 35 Mitgliedern der Reutlinger Galerie-Gemeinschaft, stellen also ein- bis zweimal im Jahr im Haupthaus Reutlingen gemeinschaftlich und etwa alle drei Jahre einzeln ihre Arbeiten aus.

Ausstellung mit Marktcharakter

Im Kulturhaus BT 24 zeigen sie – verteilt auf zwei große Räume – Skulpturen, Holzschnitte, Druckgrafiken und Malerei, wobei eigenwillige Verfahren und Techniken für eine erfreuliche Vielfalt und sicherlich auch bei manchen Besuchern für Überraschung sorgen. Laut Striebel eine »art Karlsruhe im Kleinformat«, in der es vordergründig um die Leidenschaft für Kunst und den Dialog zwischen Künstlern und Kunstliebhaber geht. Bewusst wurde hierfür der Termin gewählt, an dem auch die Messe schön & gut im Albgut stattfindet, sodass den Besuchern noch eine weitere Attraktion geboten werden kann. Dazu hat die Galerie-Gemeinschaft ein Heft aufgelegt, das im nächsten Jahr zum hoffentlich zweiten »KunstBetrieb« fortgeführt werden kann. Dann mit anderen Ausstellern: »Es wird nie die gleiche Mannschaft und nie die gleiche Kunst geben«, betont Zirkelbach.

Wer kommt, ein Werk sieht und es kaufen will, kann es gleich mitnehmen. Was wegkommt, wird sofort wieder durch ein anderes Objekt ersetzt. Dadurch kann es vorkommen, dass sich die ausgestellten Kunstwerke von Tag zu Tag unterscheiden. »Diese Präsentation ist anders aufgebaut als eine Ausstellung, die vier Wochen lang am gleichen Platz ist. Die Vielfalt ist deutlich größer und die Räume haben Marktcharakter«, betonen die Organisatoren. Die Preisspanne liegt zwischen 100 und 5 000 Euro.

Eine seltene Kunst sind die Bilder von Helga Mayer aus Reutlingen. Sie sprüht ihre Farben auf Folie, legt mehrere transparente Schichten übereinander und zeigt dadurch Dinge, die sich unter der Oberfläche verbergen. Malerei und Holzschnitte der Reutlinger Künstlerin Tanja Niederfeld sind geprägt vom engen Bezug zur Natur und zur Landschaft. Auf der Alb sammelt sie ihre Eindrücke, im Atelier fertigt sie erste Zeichnungen an, die sie später aufs Wesentliche reduziert und in Holz schneidet. In ihren Säurekorrosionen macht Inge Rau aus Dietelhofen Zeit und Vergänglichkeit sichtbar. Rost und Grünspan dokumentieren den Verfallsprozess und die Vergänglichkeit.

Landschaft und Theater-Bilder

Für Elke Roth aus Tübingen ist es wichtig, mit ihren Rauminstallationen sowie Stein- und Tonskulpturen den Betrachter zum Innehalten anzuregen. Sie bringt den rohen Stein in ein eigenständiges, in sich geschlossenes und spannungsvolles Gleichgewicht und würdigt das Material und seine Eigenart.

Mit im Bunde ist auch Margot Spuhler aus Dettenhausen. Ihre Skulpturen entstehen durch Schlagen und Brechen der Tonerde, sind mehrfach gebrannt und mit verschiedenen Oxiden, Sulfaten und Salzen behandelt. Bilder von der Alb gibt es von Karl Striebel zu sehen. Üppige Landschaften vom ehemaligen Truppenübungsplatz und vom Lautertal, in denen sich Erinnerung und Fiktion vermischen, sodass daraus Landschaftssituationen entstehen. Kirsten Gräfin von Zech-Burkersroda aus Reutlingen erzählt malerisch-poetische Geschichten und bringt ihre Liebe zum Theater mit ihren eigentümlichen Figuren zum Ausdruck.

Helmut Anton Zirkelbach rundet die Ausstellung mit seiner neuen Serie an Radierungen mit landschaftlichen Elementen ab. Die unendliche Vielfalt der Natur reizt ihn zu Abstraktionen, wie zu gegenständlichen, teilweise auch sehr konkreten Darstellungen. (GEA)

ÖFFNUNGSZEITEN

Die Ausstellung »KunstBetrieb« im Kunsthaus BT 24 im Albgut Münsingen ist von Freitag, 1., bis Sonntag, 3. November, von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am Freitag um 15 Uhr statt. Volker Sonntag von der städtischen Galerie Ehingen führt in die Ausstellung ein. Samstag und Sonntag gibt es um 14 Uhr Druckvorführungen von Helmut Anton Zirkelbach und Karl Striebel. (in)