MÜNSINGEN. Die Herde von Schäferin Bärbel Stotz wird die Münsinger Waldkindergarten-Kinder künftig begleiten, von den Tieren der Hopfenburg haben sie Abschied genommen. Der Wald- und Bauernhof-Kindergarten ist umgezogen, runter von der Hopfenburg in den Beutenlay hinterm Münsinger Schützenhaus.
Das pädagogische Konzept erfreut sich großer Beliebtheit, erklärte Bürgermeister Mike Münzing bei einer Pressekonferenz vor Ort. Mehr Plätze sollten geschaffen werden, auf der Hopfenburg war das nicht möglich, bedauerte Münzing, sieben Jahre lang hätten Kinder und Erzieherinnen sich dort sehr wohlgefühlt.
Gute Nachbarschaft mit Schützen
Der neue Standort war schnell in der engeren Wahl, mit dem Nachbar Schützenverein kam man schnell zusammen. Die Resonanz sei bei den Mitgliedern durchweg positiv gewesen, sagte der Vorsitzende Adrian Sievers-Engler. Und das Wirtspaar Anne und Martin Scharfenberg hat den Umzug tatkräftig begleitet, mit Kaffee und Tee, und Martin Scharfenberg ist sogar auf den Bagger geklettert. Anne Scharfenberg hat ihre Freude an den kleinen Wilden und ist sich sicher, dass jetzt bekannter wird, dass ihr Schützenheim für alle, nicht nur für Vereinsmitglieder geöffnet ist.
Zurzeit besuchen 23 Kinder den Wald- und Bauernhof-Kindergarten, im kommenden Jahr wird ihre Zahl auf 40 steigen, betreut von sieben Erzieherinnen und einer Praktikantin – ein deutlich höheres Verhältnis als vom Kommunalverband für Jugend und Soziales empfohlen, betonte Bürgermeister Mike Münzing. Da kommt der brandneue Wichtelwagen, der sich zum Werkstatt- und zum Zirkuswagen gesellt hat, gerade recht. Mit dem Sanitärcontainer ist beim Schützenhaus so ein eindrucksvolles Ensemble entstanden, mit viel Platz drum herum. Und jetzt direkt im Beutenlay, dem ökologischen Schmuckstück von Münsingen. Ein Tor im Ranchstil soll noch kommen und eine freundliche Einfriedung, erklärte Bauamtschef Alfred Schnürch. Die Kinder kommen auch ohne klar, der Hügel mit Erdaushub ist erstmal der Lieblingsspielort, Dreck auf der Hose gehört zum Konzept.
Mit den Schafen von Bärbel Stotz werden die Kinder Kontakt haben, wenn sie den Hang wie bisher auch frei halten. Mit Ackerbau werden sie sich im kleinen Garten und künftig auch am Hochbeet beschäftigen. Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln werden schon angebaut und können in der kleinen Teeküche sogar verarbeitet werden. Die Äpfel für den eigenen Saft kommen aus der Streuobstanlage am Kindergarten, neue Bäume wollen die Kinder noch pflanzen.
Gemüse aus eigenem Anbau
Die Erzieherinnen Conny Stix, Marianne Hornung und ihre Kolleginnen sind vom neuen Domizil angetan, drinnen und draußen bieten sich vielfältige Möglichkeiten für die Halbtagesbetreuung, sogar Wlan für die auch im Waldkindergarten unausweichliche Büroarbeit gibt es. Das interessiert ihre Schützlinge noch wenig, ihnen reicht erst mal der Dreckhügel. Und der darf noch eine Weile bleiben, versprach der Bürgermeister. (wu)