Logo
Aktuell Gemeinderat

Münsingen lässt sich Ganztagsbetreuung mit dem Bau von Mensen etwas kosten

Kinderbetreuung und Bildung sind Pflichtaufgaben von Kommunen. Die Stadt Münsingen investiert nun vor allem in die Ganztagsbetreuung mit dem Bau von Mensen.

Der Kindergarten Kirchtal in Münsingen platzt aus allen Nähten. Er soll zum Kinder- und Familienzentrum erweitert werden.
Der Kindergarten Kirchtal in Münsingen platzt aus allen Nähten. Er soll zum Kinder- und Familienzentrum erweitert werden. Foto: Maria Bloching
Der Kindergarten Kirchtal in Münsingen platzt aus allen Nähten. Er soll zum Kinder- und Familienzentrum erweitert werden.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. Der Kindergarten im Münsinger Kirchtal feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen, platzt zwischenzeitlich allerdings aus allen Nähten, seine Ausstattung nicht mehr zeitgemäß. Aktuell werden hier zwei Ganztagsgruppen und zwei zeitgemischte Gruppen von 17 Erzieherinnen, sieben Inklusionskräften, drei Auszubildenden und zwei Springkräften betreut. Mitte April hat der Gemeinderat die Räumlichkeiten in Augenschein genommen. »Alles ist überholt, eine Erweiterung ist dringend notwendig«, stellte Gremiumsmitglied Hartmut Pioch fest. Bürgermeister Mike Münzing machte deutlich, dass das Projekt zur Erweiterung und zum Umbau des Kindergartens, durch das auch eine Mensa hinzugewonnen wird, nicht infrage gestellt werde. Allerdings würden die Maßnahmen und insbesondere deren Finanzierung »eine riesige Herausforderung« bedeuten, zumal in allen Kindergärten lediglich 12 Prozent der Kosten gedeckt seien. »Aber wir müssen unserer Pflichtaufgabe gerecht werden und hoffen auf entsprechende Zuweisungen«, so Münzing.

Nicht genug Platz zum Essen

Derzeit fehlt es an Platz zur Einnahme des Mittagessens, deshalb soll im Norden angebaut werden. Die bestehende Küche zwischen Gruppe eins und zwei soll erweitert werden, außerdem gibt es einen zusätzlichen Mehrzweckraum, der als Mensa dienen kann. Der Anbau erfolgt laut Bauamtsleiter Alfred Schnürch zweigeschossig mit Flachdach, dadurch kann auch mehr Raum für die Mitarbeitenden gewonnen werden. Vor allem neue Toiletten sind für das Personal notwendig. Bisher gibt es für alle Mitarbeitenden nur eine Toilette, die gleichzeitig als Wickelraum dient. Auch ausreichend Schlafplätze soll es durch die Erweiterung im Obergeschoss geben. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 1,1 Millionen Euro, hat einen Antrag auf Zuschuss aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 540.000 Euro gestellt.

Die Grundschule im Hardt erhält durch Anbau eine neue Mensa, außerdem  wird eine neue Heizanlage gebaut.
Die Grundschule im Hardt erhält durch Anbau eine neue Mensa, außerdem wird eine neue Heizanlage gebaut. Foto: Maria Bloching
Die Grundschule im Hardt erhält durch Anbau eine neue Mensa, außerdem wird eine neue Heizanlage gebaut.
Foto: Maria Bloching

Eine Mensa braucht auch die Grundschule am Hardt in Auingen. Sie soll das umgenutzte Klassenzimmer im Osthaus ersetzen, das derzeit als Mensa dient. Ursprünglich gingen die Gedanken in Richtung Erweiterung, um den steigenden Schülerzahlen mit einer gesicherten Dreizügigkeit gerecht zu werden. Bei einer Ortsbegehung und bei Gesprächen mit der Schulleitung wurde laut Schnürch allerdings klar, dass ein Neubau mehr Vorteile bringt. Dies insbesondere deshalb, weil dadurch bis zur Fertigstellung die bisherige Mensa weiterhin zum Essen genutzt werden kann.

Energetische Sanierung kostet

Gleichzeitig muss auch für die energetische Sanierung der Grundschule am Hardt viel Geld in die Hand genommen werden. Gestartet wird mit der Heizung, die völlig veraltet und teilweise defekt ist. Jetzt will die Stadt ein Heizhaus zur Unterbringung der Heizung mit Pufferspeicher, Schornsteinanlage und Hackschnitzelbunker bauen. Der bisherige Heizraum im Untergeschoss des Westhauses soll zur Verteilung der Wärme in die einzelnen Gebäudetrakte und zur Abdeckung von Spitzenlasten mit einem kleinen gasbefeuerten Redundanzkessel weitergenutzt werden. Zwei Varianten wurden für den Standort des neuen Heizhauses angedacht.

Aus Kostengründen hat sich der Gemeinderat zum Bau eines frei stehenden Heizhauses zwischen der Remise und dem Gebäude entschieden, in dem unter anderem auch die Ortsverwaltung untergebracht ist. Neben dem Bau des Heizhauses sind in allen Gebäuden Umbauarbeiten notwendig. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, erwartet wird eine 30-prozentige Förderung. Die evangelische Kirchengemeinde hat Interesse am Anschluss ihres benachbarten Gemeindehauses an die neue Heizanlage signalisiert. Das Sportheim allerdings, so Schnürch, könne nicht integriert werden. (GEA)