MÜNSINGEN. Insgesamt 72,6 Millionen Euro kostet der weitere Breitbandausbau innerhalb der Stadt Münsingen. Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 63,42 Millionen Euro wurden bewilligt, den Rest teilen sich die Stadt Münsingen mit 4,5 Millionen Euro und die BLS Sigmaringen mit 4,3 Millionen Euro untereinander auf. Bürgermeister Mike Münzing sprach von einem »Jahrhundertprojekt«, sowohl aus finanzieller Sicht als auch hinsichtlich der baulichen Aktivitäten in fast allen Stadtteilen, außer der Kernstadt Münsingen und Teilen von Auingen.
Mit den Planungen wurden die Institute MRK Media und Geo Data beauftragt. MRK ist für den südlichen Teil Münsingens mit den Ortschaften Apfelstetten, Buttenhausen, Hundersingen, Bichishausen mit Steighöfe, Gundelfingen mit Wittstaig, Bremelau und Dürrenstetten zuständig. Projektleiter Ralph Riedl sprach von einer 130 Kilometer langen Trasse und 1.100 Hausanschlusspunkten, die entstehen sollen. Der Ausbau soll in drei Bauabschnitten erfolgen, mit der Vergabe der Leistungen ist bis Ende August 2025 zu rechnen. Gestartet wird in Apfelstetten und Buttenhausen im September 2025, im Februar 2028 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Parallel dazu erfolgt der Ausbau in Gundelfingen, Bremelau und Dürrenstetten, ebenfalls ab September 2025, die Fertigstellung ist für Oktober 2028 vorgesehen. In Hundersingen und Bichishausen beginnen die Arbeiten im Februar 2026, sie dauern bis Februar 2028.
Geplanter Start ist Mitte 2025
Geo Data ist für den nördlichen Teil Münsingens mit Magolsheim, Böttingen, Rietheim, Trailfingen, Dottingen, Ober- und Unterheutal sowie Auingen zuständig. Der Ausbau, so Projektleiter Marco Fischer, soll in drei Clustern parallel verlaufen. Auch sollen die Bauarbeiten Mitte 2025 starten, zwei Jahre später sollen sie beendet sein, sodass eine Netzübergabe an NetCom als Betreiber und die Hausanschlüsse folgen können. Mit diesem erweiterten Breitbandausbau kann nach Angaben von Bürgermeister Mike Münzing eine gute Versorgung für alle 14 Stadtteile mit schnellem Internet erfolgen. Allerdings sei man auch davon abhängig, dass möglichst viele Bürger diese Chance zum Anschluss nutzen. »Sie müssen nur die Kosten innerhalb ihres Hauses bezahlen, ansonsten ist der Anschluss kostenlos.«
Derzeit bereitet die Stadt Anschreiben an die Hausbesitzer vor, im Frühjahr soll es Informationsveranstaltungen geben. Der Gemeinderat stimmte der Finanzierung über das 50/50-Modell zu. Demnach sollen die erforderlichen Haushaltsmittel in den Jahren 2025 bis 2029 jeweils in Höhe von 760.087 Euro eingeplant werden. Da zum Zeitpunkt der Aufstellung des Haushaltsplans 2024 noch nicht absehbar war, ob die Breitbandmaßnahme so weit fortgeschritten ist, dass ein Mittelabruf seitens der BLS notwendig ist, musste für 2024 eine überplanmäßige Auszahlung in Höhe von 540.087 Euro beschlossen werden. (GEA)