»Ich war total vernarrt in den Wagen. Und das bin ich noch heute«An den Tag des Autokaufs erinnert sich Baisch noch ganz genau: Es war der 27. Mai 1987. Schon Monate zuvor hatte er Autoprospekte gewälzt und sich damals ganz bewusst für dieses Modell entschieden. »Das Sportliche hat mich fasziniert, ich war total vernarrt in den Wagen - und das bin ich noch heute«, versichert der Besitzer. Bezahlt hat er für den BMW mit 1 800 Kubikzentimeter Hubraum, 90 PS und einigen Extras wie Sicherheitsreifen, Sonderlackierung und Heckspoiler damals 29 300 D-Mark. Laut Wertgutachten, das er für die Oldtimer-Zulassung hat anfertigen lassen, hat das Fahrzeug mittlerweile seinen ursprünglichen Neuwert wieder erreicht. Die gute Pflege hat sich bezahlt gemacht.
Von Anfang an sei klar gewesen, dass der Wagen nur bei schönem Wetter gefahren werde, erklärt Baisch. »Der hat noch nie eine Schneeflocke gesehen.« Entsprechend gut ist der Zustand des BMW 3er, der lediglich 68 000 Kilometer auf dem Tacho hat. Der rote Lack glänzt wie am ersten Tag, alles am Auto ist im Originalzustand. Lediglich das Kassetten-Radio hat der Besitzer vor einigen Jahren austauschen müssen. »Leider gehen mir so langsam die Kassetten aus«, bedauert er.
»Dagegen sehen die heutigen Autos doch irgendwie alle gleich aus«»Mit dem technischen Zustand bin ich sehr zufrieden - das einzige Manko ist die Wasserpumpe«, sagt Baisch. Wenn es hin und wieder etwas zum Reparieren gibt, erledigt der gelernte Werkzeugmacher das natürlich selbst. In seiner Garage stehen zudem einige alte Motorräder: eine NSU Lux, eine NSU Maxi, zwei ältere Yamaha-Modelle und eine Honda Baujahr 1983. »Das reicht eigentlich zum Schrauben«, meint Baisch.
Jetzt, da er die begehrte Oldtimer-Zulassung hat, will sich der Sonnenbühler verstärkt in der Oldtimer-Szene tummeln und Kontakte zu anderen Sammlern knüpfen. Den Wagen fährt er sporadisch, und das auch nur bei trockener Witterung. Für den Alltag benutzt er seinen Dacia oder den Peugeot seiner Frau. »Wenn ich mit dem BMW am Wochenende ausfahre, drehen sich viele Leute fasziniert um«, ist er stolz. Auch Ehefrau Andrea Baisch ist ganz angetan vom roten Flitzer. Ab und zu darf sie den Wagen sogar selber fahren. »Es ist schon ungewohnt, so ganz ohne Servolenkung«, sagt die Undingerin.
Verkaufen möchte Baisch sein Schätzchen auf keinen Fall. »Ich will das Auto noch lange genießen«, meint er. »Technisch ist der Wagen richtig gut gemacht, und er hat einen ganz speziellen Charakter - dagegen sehen die heutigen Autos doch irgendwie alle gleich aus.« (GEA)