BURLADINGEN-MELCHINGEN. Auf seiner »Tour de Länd« hat Kunststaatssekretär Arne Braun verschiedene Kulturprojekte besucht. Station machte er auch im Theater Lindenhof in Melchingen, das mit seiner mehr als 40-jährigen Geschichte und einem Budget von rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr zu den Erfolgsprojekten in Sachen Kultur im ländlichen Raum zählt.
Das Theaterhaus entstand aus einer privaten Initiative und wurde zum ersten Regionaltheater Deutschlands. Regional zum einen durch den regen Tourneebetrieb in ganz Baden-Württemberg, aber auch dank des ausgeklügelten Finanzierungsmodells. Rund die Hälfte des Budgets kommt von 22 Partnerstädten, der Sitzgemeinde Melchingen, den Landkreisen Zollernalb, Tübingen und Reutlingen sowie zu guter Letzt vom Land Baden-Württemberg. Dieses hat nun den Sockelbetrag erhöht.
Die frohe Botschaft überbrachte Arne Braun dem Theater persönlich: »Das Theater Lindenhof ist ein einzigartiges, vielfach mit Preisen ausgezeichnetes Volkstheater, das mit Inszenierungen unter freiem Himmel, auf der Bühne zu Hause auf der Alb wie auch im gesamten Land überzeugt. Der Landeszuschuss, der bisher stark von kommunalen Partnerschaften abhängig war, wurde ergänzt um eine pauschale Förderung, die jetzt insgesamt 230 000 Euro beträgt.« Das Theater mit rund zwanzig fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalte so eine finanzielle Sicherheit, um die steigenden Sachkosten sowie faire Vergütungen zu finanzieren. Damit leiste das Land einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Theaters Lindenhof und zu einem attraktiven, lebendigen Kulturleben in ländlichen Räumen.
Stiftungsvorstand Christian Burmeister-van Dülmen betonte, dass sich das Theater stets weiterentwickelt. »Der Lindenhof befindet sich seit der Gründung in einem Transformationsprozess. Im Moment beschäftigt uns vor allem das Thema Nachhaltigkeit, das wir ganzheitlich betrachten und zu dem neben dem Umweltschutz, bei dem wir schon ganz gut dastehen, auch die Themen Generationenwechsel und Soziale Gerechtigkeit gehören.« Das Privattheater stemme rund 50 Prozent seines Haushalts über Einnahmen aus dem Spielbetrieb. (eg)