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Aktuell Sicherheit

Kriminalitätsbericht weist Münsingen als sichere Stadt aus

Münsingen ist kein Hotspot für Verbrecher. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Polizei
Ein Schild weist auf eine Polizeistelle hin. Foto: Sina Schuldt/DPA
Ein Schild weist auf eine Polizeistelle hin.
Foto: Sina Schuldt/DPA

MÜNSINGEN. Im Land und im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen sind die Straftaten gestiegen, doch in Münsingen kehrt sich der Trend um. »Die Straftaten sind hier deutlich gesunken, die Aufklärungsquote hat sich verbessert«, teilte der Münsinger Polizeirevierleiter Wolfgang Aierstock dem Gemeinderat in seinem jährlichen Kriminalitätsbericht mit.

Mit 588 Straftaten wurden 2023 insgesamt 115 Fälle weniger erfasst als im Vorjahr (703 Fälle). Dies entspricht im Zehnjahresvergleich nahezu dem Mittelwert, der bei 596 Fällen liegt. 403 Straftaten konnten im vergangenen Jahr geklärt werden, die Aufklärungsquote erhöhte sich damit auf 68,5 Prozent. Der Anteil des Straftatenaufkommens lag bei 1,1 Prozent, im Landkreis Reutlingen lag er bei 4,39 Prozent. »Für eine Stadt wie Münsingen ganz normal«, teilte Aierstock mit. »Das Leben in Münsingen ist nach wie vor sicher.« Und die Polizei tue ihr Möglichstes, um Straftaten aufzuklären. »Das gelingt uns auch einigermaßen.«

Anstieg bei Diebstählen

Am häufigsten wurden im letzten Jahr Diebstahlsdelikte begangen, hier ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Unter den 185 Delikten gab es 132 Ladendiebstähle, überwiegend durchgeführt von rumänischen Diebesbanden, die Drogerien aufsuchen. Vier Rumänen konnten laut Aierstock festgenommen werden, bei Durchsuchungen wurde Diebesgut im Wert von 35.000 Euro gefunden. »Die müssen wir nun den einzelnen Taten zuordnen, das ist viel Arbeit.« Ladendiebstahl wurde aber auch in 44 Fällen von jungen Tatverdächtigen unter 21 Jahren verübt, sie haben auch einen großen Anteil an den 110 Rohheitsdelikten. Professionelles Vorgehen konnte bei fünf Tageseinbrüchen festgestellt werden, eine Festnahme der Tatverdächtigen erfolgte in Auingen.

Unter den insgesamt 343 ermittelten Tatverdächtigen waren im letzten Jahr 95 unter 21 Jahren, der Anteil nichtdeutscher Täter stieg von 87 im Jahr 2022 auf 106 im Jahr 2023, darunter 35 Flüchtlinge. Dreiviertel aller Straftaten wurden von Männern ausgeübt. Dass Münsingen eine positive Entwicklung vorweisen kann, liege hauptsächlich am Rückgang der serienhaften Urkundenfälschung im Vorjahr in Rietheim, auch die Montagsdemonstrationen sind weggefallen.

Erfreuliche Entwicklung

Bürgermeister Mike Münzing wollte insbesondere den hohen Anteil der jungen Erwachsenen relativiert sehen und gab zu bedenken, dass die vielen ortsansässigen weiterführenden Schulen sich auf die Statistik niederschlagen. Insgesamt nannte er die Entwicklung erfreulich. »Wir bewegen uns nicht auf einer Insel der Glückseligkeit, aber wir leben auch nicht an einem Ort, wo man sich nicht traut, das Haus zu verlassen. Bei uns ist es noch ein wichtiges Thema, aufeinander zu achten«, so Münzing. (GEA)