GAMMERTINGEN-MARIABERG. Kunst und Kultur haben in Mariaberg einen hohen Stellenwert: Ausstellungen, Konzerte, die Mariaberger Ateliers, die Sommerkunstwoche sind Beispiele. Auch viele Mariaberger Mitarbeitende haben eine kreative Ader. Das zeigt die Ausstellung »Aus den eigenen Reihen« mit über 180 Arbeiten von 29 Beschäftigten der diakonischen Einrichtung. Die vielseitige Schau mit Fotografien, Zeichnungen, Malerei, Plastiken, Textilien und Möbeln ist im Klostergebäude in Mariaberg noch bis zum 23. August zu sehen.
»Was für eine Vielfalt, was für eine Pracht!«, war der Mariaberger Vorstand Rüdiger Böhm bei der Vernissage beeindruckt von der inspirierenden Kunstschau, die erstmals auf zwei Etagen im Klostergebäude präsentiert wird. Die Ausstellung sei einerseits als Wertschätzung für die eigenen Mitarbeitenden gedacht, erläuterte Böhm. Der zweite Grund ist das zehnjährige Bestehen der Mariaberger Sommerkunstwoche – viele der gezeigten Werke sind nämlich dort in ganz unterschiedlichen Workshops entstanden.
Eine Reihe klinge zunächst irgendwie überschaubar und vorhersehbar, nahm Svenja Keller, die künstlerische Leiterin des Ateliers 5, Bezug auf den Titel der Ausstellung. Sie stellte jedoch fest, »Mariaberg hat Künstler unter sich, die mit ihren Arbeiten aus der Reihe tanzen und zeigen, was alles sein kann, darf und muss«. Gemeinsam mit Rüdiger Böhm stellte sie den vielen Gästen die Künstler und Künstlerinnen und ihre Werke vor.
Stellvertretend für die 29 kreativen Mariaberger Mitarbeitenden seien drei genannt: Wolfgang Gross ist Lehrer am Diakonischen Institut und freischaffender Künstler mit eigenen Ausstellungen. Seine Holzskulpturen und filigranen Zeichnungen sind ohne Titel – Gross will keine Richtung vorgeben, sondern die Kunst durch sensible Kompositionen einfach wirken lassen.
Kunst voller Erinnerungen
Ursel Lempp ist seit 1988 in Mariaberg tätig. Ihr Metier sind insbesondere Textil-Arbeiten. Ursel Lempp schafft Neues aus abgetragenen Kleidungsstücken lieb gewonnener Menschen, Kunstwerke voller Erinnerungen zum Hineinversetzen und Nachspüren. Mit ihren melancholischen, nachdenklichen Tonfiguren und farbenfrohen Acrylbildern hat Ina Schindele die Mitarbeiterausstellung bereichert. Sie ist als Kunsttherapeutin im Atelier 5 und im Offenen Atelier tätig. Ina Schindele zeigt handwerkliches Können und ein sensibles Gespür für die Wirkung ihrer Figuren.
Die Kreativen »aus den eigenen Reihen« erhielten bei der Vernissage im Klosterhof jeweils eine Rose als Dankeschön für ihre Beteiligung. Musikalisch unterhielt die »Kapellye Schlosser Hans« mit Klezmer und jiddischen Liedern die Ausstellung zur Feier des runden Geburtstags der Mariaberger Sommerkunstwoche.
Die Sommerkunstwoche vom 29. Juli bis zum 2. August bietet in diesem Jahr wieder ein breites Spektrum an kreativen Workshops, sei es Malerei, Graffiti-Sprayen, Weidenruten-Flechten, Bronzegießen, Fotografieren, Holzskulpturen mit der Kettensäge gestalten und vieles mehr. Auch für Kinder ist ein abwechslungsreiches Programm geboten. Für einzelne Workshops gibt es noch freie Plätze. (fm)
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung ist im Klostergebäude Mariaberg bis zum 23. August montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr zu besichtigen. Bis Ende September sind Kloster und Klosterkirche auch sonntags von 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet (Zugang nur über die Klosterkirche). (fm)