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Aktuell Infrastruktur

Kanal, Wasser, Straße: Sanierungen in St. Johann

Im neuen Jahr gibt’s eine größere Baustelle in Bleichstetten, der Rest wird häppchenweise abgearbeitet

Drunter sieht’s teilweise schlecht aus: Etliche Kanäle in St. Johann sind sanierungsbedürftig.   FOTO: FISCHER
Drunter sieht’s teilweise schlecht aus: Etliche Kanäle in St. Johann sind sanierungsbedürftig. FOTO: FISCHER
Drunter sieht’s teilweise schlecht aus: Etliche Kanäle in St. Johann sind sanierungsbedürftig. FOTO: FISCHER

ST. JOHANN. Kanäle, Wasserleitungen, Straßen: Mit dem Zustand der Infrastruktur aller St. Johanner Teilorte beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Frank Ludwig vom Ingenieurbüro Pirker + Pfeiffer gab einen Überblick.

Was die Kanäle angeht, sind Kommunen verpflichtet, deren Zustand regelmäßig zu überprüfen. Das Verfahren ist relativ aufwendig, die Kanäle werden mit Kameras befahren, die Bilder ausgewertet, die Schäden in Schadensklassen eingeteilt. Null bedeutet: alles ist in Ordnung. Fünf heißt: Hier muss zeitnah etwas getan werden, weil Risse, Verformungen oder Rohrbrüche keinen langen Aufschub dulden.

Für die Ortsteile Ohnastetten, Würtingen, Bleichstetten und Lonsingen liegen die Untersuchungsergebnisse bereits vor, der Untergrund wurde in den Jahren 2018 bis 2023 befahren. Nun fehlen noch Upfingen und Gächingen, die in den kommenden beiden Jahren dran sind. Jeweils 100.000 Euro kostet die Befahrung der Kanäle dort. Um ein Vielfaches höher ist die Summe, die ausgegeben werden müsste, um alle Schäden der Klassen vier und fünf in Ohnastetten, Würtingen und Bleichstetten zu beheben. Insgesamt stehen hier 2,34 Millionen Euro unterm Strich. Mit Blick auf die noch ausstehenden Befahrungen sollen die Ausgaben für Reparaturen zunächst überschaubar bleiben, gemacht werden soll in den kommenden beiden Jahren nur das Nötigste und Dringendste. Dafür reichen laut Berechnung etwa 320.000 Euro.

Liegen die Ergebnisse aus den noch fehlenden Teilorten vor, sollen die Reparaturen geplant und so verteilt werden, dass sie den Haushalt möglichst wenig belasten – und damit auch die Bürger, denn die Ausgaben für die Reparaturen schlagen sich direkt auf die Gebühren nieder. Künftig sollen jährlich rund 300.000 Euro in die Reparaturen am Kanalsystem fließen.

Rohrbrüche häufen sich

Nicht nur die Abwasser-, sondern auch die Frischwasserrohre sind teilweise sanierungsbedürftig. Nachdem die Wasserrohrbrüche in den Jahren 2017 bis 2020 mit durchschnittlich zehn Vorfällen im Jahr deutlich rückläufig waren, häufen sie sich nun wieder. 2023 wurden 21 Rohrbrüche geflickt, im laufenden Jahr waren es bisher 20. Das Budget dafür liegt bisher bei 120.000 Euro im Jahr, mit Zustimmung des Gemeinderats werden künftig weitere 200.000 Euro im Haushalt eingestellt, um besonders anfällige Rohre im Fall der Fälle gleich ganz auszutauschen.

Welche das sind, lässt sich aus der Dokumentation der zurückliegenden Schäden ermitteln. Auch Datenlogger werden, wo möglich, eingesetzt, um das Finden von Rohrbrüchen zu erleichtern und zu beschleunigen.

Auch der Zustand der Straßen wurde im Einzelnen begutachtet und dokumentiert, die Ergebnisse wurden bereits 2020 im Gemeinderat präsentiert. Seitdem wurden etliche Baustellen erledigt, 2020 bis 2022 investierte die Gemeinde 270.000 Euro in die Sanierung von Gemeindestraßen und Wegen. 2023 und 2024 waren es insgesamt 205.000 Euro, die in den Talweg in Gächingen, die Gänshornstraße in Lonsingen und die Kohlstetter Straße in Ohnastetten investiert wurden. Bis 2031 folgen weitere Abschnitte, Frank Ludwig bezifferte die Gesamtausgaben auf insgesamt 11,2 Millionen Euro. Zu den größten Baustellen gehören die Ohnastetter Straße (300 Meter), die Freudenbergstraße (360 Meter) und die Panoramastraße (620 Meter) in Würtingen, hinzu kommt dort die Uhlandstraße mit 160 Metern. In Upfingen steht die Uracher Straße mit 260 Metern auf der Liste, in Gächingen die St. Georg-Straße (60 Meter). In Lonsingen und Ohnastetten ist Stand heute nichts geplant.

Ortsdurchfahrt folgt

Fest steht schon, was im kommenden Jahr gemacht wird. Insgesamt 2,7 Millionen Euro kosten die in Bleichstetten anstehenden Sanierungsmaßnahmen. Neben der Schweizer Straße steht dort der Bereich um die Alte Schule im Mittelpunkt. Bürgermeister Florian Bauer zieht Parallelen zu Würtingen, wo die Kurze Straße in Vorbereitung zur Sanierung der Ortsdurchfahrt ertüchtigt wurde – inklusive Wasserleitung und Kanalisation.

So soll es auch in Bleichstetten laufen, wo – ebenfalls im Vorgriff auf die Sanierung der Kreisstraße durch den Ort – einige angrenzende Bereiche gerichtet werden. Konkret: Hinterberg (180 Meter) und Vorderberg (200 Meter) jeweils ohne Ortsdurchfahrt und Rathausstraße (110 Meter). Hier wird, wie in Würtingen auch, alles ertüchtigt – vom veralteten Kanal bis hin zum maroden Straßenbelag. (ma)