BURLADINGEN-MELCHINGEN. Beim Festakt zur 1.250-jährigen Geschichte zeigte sich Melchingen wieder einmal von seiner besten Seite. Die festlich geschmückte Festhalle füllte sich bis auf den letzten Platz und die Melchinger erlebten einen abwechslungsreichen, interessanten Abend an dem sie viel über die Geschichte und das facettenreiche kulturelle Schaffen im Dorf erfahren konnten. Die Lauchertmusikanten unter der Leitung von Annette Fischle eröffneten den Abend. Neben dem Bundestagsabgeordneten Martin Rosemann (SPD) und Bürgermeister Davide Licht konnte Ortsvorsteher Horst Lamparth zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens willkommen heißen.
Die Herren von Melchingen
»Wie machte die Geschichte unser Dorf zu dem, was es ist«, unter diesem Leitfaden zeigte Dr. Egon Viesel anhand eines Zeitstrahls die Geschichte Melchingens auf. Mit launigen Worten erzählte er von den Herren vom Melchingen und führte die Festgemeinde durch die Werdenbergische, Fürstenbergische oder Hohenzollerische/Preußische Zeit.
»So macht Geschichte Spaß« zollte Gregor Götz, er führte durch das Programm, Anerkennung für die aufschlussreiche Präsentation. Die Zuhörer dankten mit lang anhaltendem Beifall dem ehemaligen Studiendirektor und Urmelchinger Viesel.
Mit Gedichten von Eduard Mörike, Peter Härtling und Gustav Schwab erheiterte Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof die Zuhörer. In ihren Festansprachen lobten Ortsvorsteher Horst Lamparth sowie Bürgermeister Davide Licht die Melchinger Bevölkerung für ihren Zusammenhalt und das Engagement für ihre Gemeinde. »Mit der Fortschreibung des Heimatbuches von 1972 ist mit dem Buch «Zeit-Schrift» ein Gemeinschaftswerk voller Leidenschaft entstanden, eine Hommage an Melchingen. Made in Melchingen ist eine beeindruckende Teamleistung einer facettenreichen Dorfgemeinschaft«, sagte Licht. Der Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann bezeichnete das Dorf als bekanntesten und schönsten Teil Burladingens. Er zeigte sich beeindruckt davon, wie die Melchinger seit Jahrzehnten ihre Zukunft gestalten. Zwischen den Reden erfreute eine »Boygroup der besonderen Art«, der Melchinger Dreigsang, mit heiteren Liedern die Gäste.
Sehr interessant für die Besucher war auch ein Zusammenschnitt alter Filmaufzeichnungen von Festzug anlässlich der 1.200-Jahrfeier 1972. Die Filme sollen an einem Filmabend (Termin steht noch nicht fest) in voller Länge gezeigt werden.
Aufgelockert wurde das Programm abermals von Peter Fidel und Lena die Geschichten und Lieder aus dem Dorfleben zum Besten gaben. Michael Pfahler und Stefan Kürsammer verkörperten die vereinigten Melchinger Vereine. Humorvoll stellten sie die Arbeit der Vereinsgemeinschaft und das Konzept für ein großes Fest, zur 1.250-jährigen Geschichte, im nächsten Jahr vor (29./30. Juli) und forderten die Melchinger dazu auf sich rege daran zu beteiligen.
Anschließend wurde, was viele der Besucher mit Spannung erwarteten, das Buch »Zeit-Schrift« vorgestellt. Waltraud Barth-Lafargue, Sina Bauer und Helmut Viesel erläuterten den Aufbau des Buches und das die Geschichte vom kleinen Leuchtturm im Nordosten des Zollernalbkreises absolut lesenswert ist.
Verschworener Haufen
Zum Abschluss eines unterhaltsamen Abends holte Horst Lamparth den Arbeitskreis 1 250 Jahre Melchingen auf die Bühne und dankte dem »verschworenen Haufen«. Einen kleinen Wermutstropfen gab’s doch noch. Aufgrund vom Lieferengpässen oder sonstigen Unannehmlichkeiten konnte die Druckerei das Werk noch nicht fertigstellen. Es wurden ungebundene Exemplare zur Ansicht ausgelegt, die Besucher machten reichlich Gebrauch davon, und es bestand die Möglichkeit, das Buch zu bestellen. Nach Fertigstellung werde es ausgeliefert. (GEA)
ZEIT-SCHRIFT
Zum Jubiläum wurde das »Melchinger Heimatbuch« fortgeschrieben und aktualisiert. Die Melchinger »Zeit-Schrift« kann nach Drucklegung bei der Ortschaftsverwaltung erworben werden. Auch bei den nächsten Veranstaltungen im Dorf wird es angeboten. (aba)