HOHENSTEIN. Familien hat die Coronakrise oft besonders getroffen. Als kleine Entlastung hat Hohensteins Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung deshalb beschlossen, die Kindergarten-Elternbeiträge für die Monate April und Mai zu erlassen. Auch die bereits bezahlten Musikschulgebühren sollen zurückerstattet werden, wenn der Unterricht ausgefallen oder weiterhin nicht möglich ist. Ab Herbst werden dann allerdings sowohl die Kindergartengebühren als auch die Kosten für den Musikunterricht steigen. Die entsprechenden Vorschläge der Verwaltung hat das Gremium ebenfalls einmütig gebilligt.
Auf mehr als 13 000 Euro belaufen sich die bereits ausgesetzten Elternbeiträge für die drei kommunalen Kindergärten, wie Beatrice Vermeij-Böhm – in der Gemeindeverwaltung zuständig für soziale Themen – im Gremium berichtete. Aber auch den beiden kirchlichen Trägern sollen die ihnen entgangenen Gebühren erstattet werden. Auch Familien, die Kinder in der Notbetreuung hatten, bekommen teilweise Geld zurück, weil nur die tatsächlich genutzte Betreuungszeit abgerechnet wird. Einen Teil der Soforthilfen des Landes will die Gemeinde Hohenstein für diese Entlastung verwenden. Zurückgezahlt werden sollen auch die Musikschulgebühren für die Zeit, in der kein Unterricht möglich war. Das summiert sich für die Gemeinde auf rund 7 500 Euro.
Teurer ab Herbst
Mit dem neuen Musikschuljahr im Herbst wird Hohenstein dann allerdings die Gebühren für die kommunale Einrichtung erhöhen: Seit 2008 sind die Sätze in der Musikschule, die die Gemeinde von der Münsinger Volkshochschule übernommen und in Eigenregie weitergeführt hat, unverändert.
Der Gruppenunterricht kostet künftig je nach Teilnehmerzahl zwischen drei und fünf Euro monatlich mehr. Die Gebühren für den Einzelunterricht steigen bei Kindern und Jugendlichen um fünf Euro (bei 30 Minuten) oder um sechs Euro (bei 45 Minuten) im Monat, für Erwachsene um acht Euro (bei 30 Minuten) oder um zehn Euro (bei 45 Minuten). Die Hohensteiner Musikschule sei aber trotzdem noch günstiger als sämtliche anderen Einrichtungen im Umkreis, betonte Beatrice Vermeij-Böhm. Um größere Sprünge zu vermeiden, hat der Gemeinderat eine Dynamisierung beschlossen: Die Gebühren sollen künftig jährlich um zwei Prozent steigen.
Regelmäßig und in kleinen Schritten erhöht werden auch die Elternbeiträge für die Kindergärten, wobei die Gemeinde da stets den Vorschlägen der kommunalen und kirchlichen Trägerverbände folgt. In diesem Herbst ist eine Erhöhung um 1,9 Prozent vorgesehen.
Das bedeutet für ein Einzelkind ab drei Jahren im Kindergarten 137,50 statt bislang 135 Euro (verlängerte Öffnungszeiten), bei mehreren Kindern in der Familie entsprechend weniger. Für ein Kleinkind in der Kinderkrippe (30 Wochenstunden) zahlen die Eltern ab Herbst 238,50 statt bisher 234 Euro. Die Elternbeiträge decken auch nach der Erhöhung nur etwa elf Prozent der tatsächlichen Betreuungskosten. (dew)