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Hexenpyramiden und Gardemädchen in St. Johann

St. Johanns Narrenverein Gischblweiber lädt in die Gemeindehalle zum Brauchtumsabend ein. Zahlreiche Zünfte aus der Region feiern beim Start in die Fasnetsaison mit

Applaus für die Dancing Shoes aus Reutlingen beim Brauchtumsabend des St. Johanner Narrenvereins Gischblweiber. FOTO: BIMEK
Applaus für die Dancing Shoes aus Reutlingen beim Brauchtumsabend des St. Johanner Narrenvereins Gischblweiber. FOTO: BIMEK
Applaus für die Dancing Shoes aus Reutlingen beim Brauchtumsabend des St. Johanner Narrenvereins Gischblweiber. FOTO: BIMEK

ST. JOHANN. Mit einem Brauchtumsabend starteten die Gischblweiber in die laufende Fasnetsaison. Narrenzünfte der Region präsentierten sich am Samstagabend in der Gemeindehalle, zeigten ihren Ideenreichtum und ihre Fertigkeiten auf der Bühne. Elke Karr und Franziska Müller führten humorvoll auf Schwäbisch durchs Programm, durchsetzt mit den Fasnetsrufen »Krauts Kräga«, »Hendersche-Fiesche« und »Z’ruck – en Wald« der einzelnen Vereine.

Versteckt unter Häs und Masken, zeigten diese ihre Tänze zu poppigen Melodien – unter anderem die Zigeuner-Hexa aus Riederich und die Betzinger Mühla Katza, die die unterschiedlichsten Pyramiden aufbauten. »Heute Abend feiern wir Premiere. Zum ersten Mal sind wir sehr rocklastig, was die Musik betrifft«, verriet Mimi van Wirdum. Damit trafen sie bei den Besuchern ins Schwarze, wie der Applaus und die Zugaberufe zeigten.

Märchen mit Musik

Das traf auch auf die Dancing Shoes aus Reutlingen zu, die mit Spagat, Sprüngen und Schrittkombinationen über die Bühne wirbelten. »Ein Jahr lang haben wir diesen Tanz trainiert und ihn gestern Abend zum ersten Mal aufgeführt«, erzählte ihre Trainerin Jenny Vo. Einmal die Woche treffen sich die Tänzerinnen zum Üben, haben schon viele Preise eingeheimst und Meisterschaften gewonnen.

»Unsere Aufführung beginnt erst sehr gruselig, dann geht es über zu poppiger Musik«, gaben die beiden Choreografinnen Jessica und Sarah der Eninger Waldgeister Auskunft. Vor dem Auftritt probten sie im Vorraum sicherheitshalber noch einmal die nicht ganz einfache Pyramide in ihrem Tanz mit Masken. Die Gastgeber selbst hatten sich was Neues ausgedacht und gaben eine moderne Version von »Rotkäppchen und der Wolf« als Theaterstück mit Musik zum Besten. Allerdings nicht in ihrem knallblau-karierten Häs mit langen zotteligen Rosshaaren und der handgeschnitzten Maske samt Teppichklopfer und mit Bonbons gefüllter Milchkanne. »Es ist uns wichtig, uns gut zu präsentieren und zu zeigen, was wir können«, meinte Elke Karr nicht nur in Bezug auf den Abend. »Wir sind attraktiv geworden.« Viele junge Leute seien neu in den Verein gekommen, der inzwischen 34 aktive und etliche passive Mitglieder zählt. Das erlaube, die anfallenden Arbeiten aufzuteilen und in Schichten zum Einsatz zu kommen. Denn einiges an Terminen steht noch an bis Aschermittwoch: jede Menge Umzüge, Kinderfasnet am 21. Februar, tags zuvor am »Schmotziga Doschtig« Fleckenrunde in Würtingen mit Stürmen des Rathauses. »Und hiermit ergeht der Aufruf an den ehemaligen Bürgermeister St. Johanns Eberhard Wolf und seine Frau Heidi: Wir kommen wieder zum Kutteln essen«, ergänzte scherzend Franziska Müller. (mek)