HOHENSTEIN. Im Vorfeld der Nominierungsveranstaltung der Landtagskandidaten für den Wahlkreis 61 von Bündnis 90/Die Grünen gab es Diskussionen. Sechs Bewerber hatten sich als Anwärter gemeldet, darunter auch Cindy Holmberg. Sie trat aber nicht im Wahlkreis (WK) 60 – also Reutlingen, ihrem Wohnort – an, sondern in dem für Münsingen-Hechingen (WK 61). Die Frage, warum sie nicht im WK 60 kandidiere, bekam sie so auch bei ihrer Bewerbervorstellung gestellt. Ihre Antwort scheint wohl überzeugt zu haben, denn im vierten Wahlgang erreichte sie die erforderliche Mehrheit der Stimmen. Ersatzkandidatin für die Landtagswahl am 14. März 2021 wurde Alexandra Alth aus Gomadingen.
»Ein Wahlkrimi«, sagt Cindy Holmberg über die zurückliegenden circa dreieinhalb Stunden. Mit jedem Wahlgang – insgesamt gab es vier – habe sie damit gerechnet, dass sich ihre Chancen auf den Wahlsieg erhöhen. Klar vor ihr lag in drei Wahlgängen Alexandra Alth. Zum Schluss lag Holmberg mit 38 vor Alth mit 35 Stimmen. Klar war der Ausgang bei der Nominierungsveranstaltung allerdings nicht. Denn die 44-Jährige musste sich vorhalten lassen, dass sie doch eher im Wahlkreis 60 hätte kandidieren müssen, da sie ihren Wohnort in Reutlingen hat. Zudem war sie im Februar 2019 noch bei der Wahl um den Oberbürgermeisterposten in Reutlingen angetreten und hatte sich für die Auskreisung beziehungsweise die Bildung eines Stadtkreises Reutlingen ausgesprochen. »Ich komme aus Metzingen, das ist meine Heimat, ich liebe die Menschen hier, und ich will hier Verantwortung für die Region übernehmen«, sagte die gebürtige Metzingerin Holmberg. Bereits 2015 wollte sie für den Wahlkreis 61 in den Landtag, wurde aber nur Ersatzbewerberin der Grünen. 2021 also will sie es noch mal wagen und hat sich ein klares Ziel gesetzt: »Ich werde ein Direktmandat anstreben.« (GEA)