GOMADINGEN. »Papa, bist du verrückt? Das ist doch peinlich!« So haben die Söhne von Gerold Werner reagiert, als er ihnen erzählt hat, dass er in der Fernsehsendung »First Dates Hotel« nach einer neuen Partnerin suchen wird. Der Schockzustand hielt aber nur kurz, erzählt der 53 Jahre alte Single aus Gomadingen-Dapfen lachend im Gespräch mit dem GEA. »Mittlerweile freuen sie sich für mich und finden es sogar ganz cool.«
Darum geht's bei »First Dates Hotel«
Die Dating-Sendung »First Dates Hotel« ist ein Spin-off des Formats »First Dates – Ein Tisch für zwei«, die seit 2018 auf dem TV-Sender Vox ausgestrahlt wird. Singles reisen auf der Suche nach der großen Liebe in den Urlaub. Gastgeber Roland Trettl und sein Team versorgen die Teilnehmer kulinarisch, während sich die Liebessuchenden in der Urlaubsidylle zu Blind Dates treffen. Funkt es, können die Singles sich bei einem weiteren Date in der »Golden Suite« bei einer gemeinsamen Nacht näher kennenlernen. Die fünfte Staffel wird seit dem 26. Februar immer montags um 20.15 Uhr bei Vox ausgestrahlt. Die Folgen sind auch bei beim Streamingdienst RTL+ geschaut werden. (GEA)
Gerold Werner ist schon lange Fan des Formats des TV-Senders Vox. In den vergangenen zwei Jahren hatte er immer mal wieder seinen 19 und 22 Jahre alten Söhnen gegenüber erwähnt, dass er sich irgendwann einmal bewerben wolle. Sein Nachwuchs tat das als blöden Witz ab. Nachdem er im Frühjahr in einer Folge aber gesehen hatte, wie zwei gestandene Männer aus dem Bodensee-Kreis bei ihren Dates erfolgreich waren, sagte er sich: »Ich will das jetzt auch.« So bewarb er sich kurzerhand.
Gerold Werner war 26 Jahre mit seiner Ex-Frau zusammen
26 Jahre war Gerold Werner mit seiner Ex-Frau zusammen, 22 davon sogar verheiratet. 2018 haben sich die beiden getrennt. Mittlerweile ist der 53-Jährige mehr als bereit, wieder eine Frau in sein Leben zu lassen. Im »normalen Leben« sei es fast gar nicht mehr möglich, jemanden kennenzulernen, findet er. »Es ist komisch, ich weiß gar nicht genau, warum das so ist.« Zuletzt hat er diverse Online-Dating-Portale ausprobiert. »Das war sehr durchwachsen«, lautet sein Fazit. Die meisten, mit denen er sich verabredet hatte, seien wenig kompromissbereit gewesen. »Sie wollen keinerlei Einschränkungen im eigenen Leben hinnehmen.«
Eine Einschränkung gibt es aber auch bei Gerold Werner: seinen Arbeitsplatz. Der Hobby-Pilot hat sich mit seiner Leidenschaft Fliegen selbständig gemacht. Mit seiner Firma entwickelt er Cockpitscheiben. Die große Besonderheit: Sie verkratzen nicht. Seine Kunden kommen auf den Flugplatz in Hayingen geflogen. »Es wäre ein Riesen-Aufwand, das alles auf einem anderen Flugplatz zu organisieren.« Kein Problem sei es jedoch, aus Dapfen der Liebe wegen wegzuziehen - solange das Pendeln zum Flugplatz noch möglich ist.
Mehrere Herzinfarkte haben das Leben des Gomadingers verändert
Wie sollte denn seine neue Partnerin so sein? Anforderungen, Wünsche oder Vorstellungen, was beispielsweise Aussehen oder Vermögen betrifft, hat Gerold Werner keine. »Bei mir selbst ist das ein bisschen anders«, sagt er. 2016 hatte er seinen ersten Herzinfarkt. Er war fast sieben Minuten leblos, musste mehrfach reanimiert werden. 2022 hatte er zwei weitere Herzinfarkt. »Das hat mich als Mensch total verändert. Ich weiß dadurch, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Jeden Tag zu genießen, habe ich mir groß auf die Fahne geschrieben«. Als Partnerin sucht er eine Frau, die gleich denkt wie er. »Jemanden, mit dem ich über alles reden kann.« Ob er so jemanden bei den TV-Aufzeichnungen von »First Dates Hotel« gefunden hat, darf er vor der Ausstrahlung seines Auftrittes in der Sendung am Montagabend (20.15 Uhr/Vox) nicht verraten.
Über die Dreharbeiten darf er jedoch sprechen. Als »unglaublich toll« beschreibt er die vier Tage Aufenthalt in Palma auf Mallorca im vergangenen Spätsommer. »Es war ein bisschen wie Urlaub, wir wurden alle toll versorgt.« Als normaler Zuschauer hätte er zudem nie gedacht, was für ein riesiger Aufwand hinter dem Format steckt. »Es waren unglaublich viele Menschen da.« Aufgeregt sei er etwa bei den Interview-Drehs gewesen, weil er vorher noch nie vor der Kamera gestanden habe. »Aber es war immer lustig mit den Leuten vom Produktionsteam.«
Maximal »ein bisschen aufgeregt« sei er kurz seiner Fernsehpremiere, sagt Gerold Werner. »Nervös macht mich sowas in diesem Leben nicht mehr.« (GEA)