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Gomadinger Autorin legt neuen Alb-Krimi vor

Die in Gomadingen lebende Autorin Ingrid Zellner zettelt »Höhlenmorde« auf der Alb an.

Leiche zwischen den Tropfsteinen in der Nebelhöhle? Im neuen Krimi von Ingrid Zellner geht es um »Höhlenmorde«.  FOTO: FISCHER
Leiche zwischen den Tropfsteinen in der Nebelhöhle? Im neuen Krimi von Ingrid Zellner geht es um »Höhlenmorde«. FOTO: FISCHER
Leiche zwischen den Tropfsteinen in der Nebelhöhle? Im neuen Krimi von Ingrid Zellner geht es um »Höhlenmorde«. FOTO: FISCHER

HAYINGEN/SONNENBÜHL. In Höhlen stapeln sich Knochen, tierische und auch menschliche. In der Bärenhöhle in Sonnenbühl etwa die der Höhlenbären. So weit, so gruselig. Spannend wird es, wenn dort frische Kadaver abgelegt werden.

Alb-Krimi-Autorin Ingrid Zellner hat sich in ihrem Roman »Höhlenmorde« auf beziehungsweise in die Untergründe der Alb gestürzt. Die Tourismus-Hotspots Wimsener Höhle, Nebel- und Bärenhöhle sind die Leichenschauplätze ihres neuesten Thrillers, Gänsehaut ist nicht nur wegen der kühlen Höhlentemperaturen programmiert.

Die Spurensuche führt den freischaffenden Ermittler Surendra Sinha und Kommissarin Leonie Lexer zunächst 20 Jahre in die Vergangenheit, in den Schulalltag, der in der Engstinger Freibühlschule nicht für alle Schüler so ländlich-idyllisch war, wie von den erfolgreich Überlebenden der Erziehungsanstalten gern verklärt.

Denn auch hier treiben Bullys ihr Unwesen, terrorisieren Außenseiter und Schwächere aufs Übelste. Ist vielleicht das selbst ernannte Höhlentrio jetzt zu Opfern geworden?

Die Ermittler setzen sich nach den ersten beiden Morden auf die Fährte, die Liste der vor zwölf Jahren an der Schule Gemobbten wird dabei immer länger. Eines ist sicher: Niemand weint den Verflossenen auch nur eine Träne nach, denn sie waren nicht nur harmlosen Pennälerstreichen ausgesetzt. Sinha und Lexer fangen an, Alibis abzugleichen, DNA-Spuren zu sichern, auch auf einer Tatwaffe, einer braunen Flasche Zwiefalter Spezial, und »Rächerteam-Schach« zu spielen. Außerdem gilt es jetzt, den Überlebenden des Höhlentrios zu schützen.

Krimi ohne Leberkäswecken

Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, die dritte Leiche wirft die ersten Theorien von den rachelüsternen ehemaligen Schülerbuben über den Haufen.

Ingrid Zellner, die es selbst aus Dachau nach Gomadingen verschlagen hat, kennt die Schauplätze der verzwickten Handlung aus eigener Anschauung. Angenehm ist, dass Zellner sich nicht in epischen Landschaftsbeschreibungen verliert, ihre Protagonisten nicht durch sämtliche Albkneipen jagt und keine Lesezeit durch die Beschreibung vom Polizistenvesper verloren geht – 240 Seiten Krimi ohne Leberkäswecken ist nicht selbstverständlich.

Die Alb hatte es Zellner schon angetan, bevor sie sich hier niederließ, den ersten Alb-Krimi, schon mit Surendra Sinha in der Hauptrolle, hat sie noch in Bayern geschrieben.

Die Höhlen hat sie schnell nach ihrem Umzug entdeckt. An einem Tag besuchte sie die drei Schauplätze der »Höhlenmorde«, damals noch ohne Geschichte auf Papier oder im Kopf. Der Höhlenvirus hatte sie gepackt, sagt sie, und die Idee, dass man zwischen Tropfsteinen oder in der Wasserhöhle Leichen verstecken könnte, war geboren. Vorher galt es noch, die Romane »Rattenweihnacht« und »Viel Tod um nichts« zu schreiben. Aber jetzt liegt der neue Albkrimi vor, gedruckt oder auch als E-Book. (GEA)

LESUNGEN

Ingrid Zellner liest aus den »Höhlenmorden« am Freitag, 21. März, 19.30 Uhr, in der Gemeindebücherei Lichtenstein; am Donnerstag, 27. März, 19.30 Uhr, bei der Ladies Crime Night der Mörderischen Schwestern in der Gemeindebücherei Wannweil; am Freitag, 4. April, 20 Uhr, in der Stadtbücherei Pfullingen sowie am Mittwoch, 9. April, 19.30 Uhr, in der Bücherei Trochtelfingen. Das Buch »Höhlenmorde«, Autorin Ingrid Zellner, Verlag Oertel + Spörer, 240 Seiten, ISBN 978−3−96555−191−6, ist ab sofort im Buchhandel für 13,99 Euro erhältlich oder als E-Book für 9,99 Euro, ISBN 978-3-96555-202-9. (GEA)