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Genkinger Band rockt den wilden Süden seit 25 Jahren

Sie sind immer noch heiß auf jeden Gig: Die Musiker der Band No Way sind zwar noch nicht so lange im Geschäft wie die Rolling Stones, aber ein Vierteljahrhundert rockt die Coverband nun schon den wilden Süden. Am 8. Juni steht das Jubiläums-Heimspiel beim Nebelhöhlenfest an.

Die Band No Way besteht seit einem Vierteljahrhundert und rockt die Bühnen im wilden Süden und darüber hinaus.
Die Band No Way besteht seit einem Vierteljahrhundert und rockt die Bühnen im wilden Süden und darüber hinaus. Foto: Kai Heiland
Die Band No Way besteht seit einem Vierteljahrhundert und rockt die Bühnen im wilden Süden und darüber hinaus.
Foto: Kai Heiland

SONNENBÜHL. Nein, sie sind noch lang nicht müde, auch wenn sie pro Jahr »nur« zehn Auftritte haben. Das ist natürlich der Zeit geschuldet, denn die Musiker von No Way kommen nicht mehr wie die Gründer aus Sonnenbühl und der näheren Umgebung, sondern nehmen jede Menge Kilometer auf sich, um die wöchentlichen Proben immer noch in Genkingen zu absolvieren. Und Brotjob und Familie nehmen ebenfalls Zeit in Anspruch. Andererseits macht sie das auch recht exklusiv, und einen Gig von No Way zu erleben, behält so für Fans einen besonderen Reiz. Die Leidenschaft der Mitglieder für die Musik und das Bandprojekt ist so groß, dass No Way niemals, »auf keinen Fall«, stirbt - zumindest hat die Band 25 Jahre überlebt, nachdem sie sich im Jahr 2000 nach dem Aus der Vorgängergruppe formiert hat.

Die noch junge Band No Way im Jahr 2000. Lange Haare gab's da noch nicht.
Die noch junge Band No Way im Jahr 2000. Lange Haare gab's da noch nicht. Foto: privat
Die noch junge Band No Way im Jahr 2000. Lange Haare gab's da noch nicht.
Foto: privat

Sonnenbühler Spitzbuaba und Alpenrock waren nach fünf Jahren 1999 Geschichte. Rock-Cover war nun angesagt. Neues Konzept, neue Besetzung, neuer Musikstil: Die Band hat am Repertoire gefeilt, sich fortentwickelt, immer mehr anspruchsvolle Titel draufgeschafft. Zunächst als »Rock 'n' Party«-Band, die Songs wurden mit der Zeit nach zehn, zwölf, 13 Jahren rockiger, härter. Perfekt für die Zielgruppe, die nun einen Großteil des Publikums auf Biker- und Motorradtreffen ausmacht, aber auch bei Stadtfesten - und wie eh und je beim Nebelhöhlenfest in Genkingen - ist No Way Garant für rockige Partystimmung. Wacken lässt grüßen? Naja, da sind die Mitglieder der Band ganz realistisch, ein Traum wär's schon, im schleswig-holsteinischen Heavy-Metal-Festival-Mekka zu spielen, aber Cover-Bands sind dort ja nicht zu hören.

Über die Region hinaus bekannt

In der Region hat No Way alle großen Zeltfeste bespielt. Mittlerweile ist sie von Stuttgart bis Klettgau, von Nagold bis Schuttertal, von Biberach bis Nassau unterwegs und auch darüber hinaus. »Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland«, sagt Gründungsmitglied Daniel Schweizer, der nicht mehr aktiv als Musiker auf der Bühne steht, sondern die Fäden im Hintergrund zieht. Einmal im Jahr muss auch ein Auftritt in einem anderen Bundesland drin sein, so war No Way schon in Papenburg, Thüringen, auf Fehmarn, im Saarland. Gesetzt aber ist und bleibt das Nebelhöhlenfest, und das auch schon seit bald 20 Jahren. Heimspiel. »Dass es so bleibt, dafür kämpfen wir«, sagen Daniel Schweizer und Matthias Herrmann, in dessen Keller die Hardrock-Band einen perfekt ausgestatteten Probenraum hat. Es hat sich seit 2008 etabliert, dass No Way den Nebelhöhlenfest-Sonntag hard and heavy macht, mittlerweile hat sich das in Bikerkreisen rumgesprochen, mittlerweile herrschen schwarze T-Shirts als Dresscode vor, mittlerweile darf der Sonn- statt der Samstag als musikalischer Hauptabend des Fests bezeichnet werden.

Anno dazumal: Die Band No Way drei Jahre nach der Gründung.
Anno dazumal: Die Band No Way drei Jahre nach der Gründung. Foto: privat
Anno dazumal: Die Band No Way drei Jahre nach der Gründung.
Foto: privat

Auf gar keinen Fall: Der Name No Way ist ein Zufallsprodukt. Am Rande eines der früheren Motorradtreffen der Lichtensteiner Biker wurde zu später Stunde überlegt, wie das neue Bandkind denn heißen möge. Der erste Vorschlag war »Six for music«. Abgelehnt, »das war doof«, befanden die Gründungsmitglieder. Damals hatte die nicht jugendfreie US-Zeichentrickserie »Beavis and Butt-Head« mit zwei idiotischen Heavy-Metal-Fans als Hauptfiguren einen nachhaltigen Eindruck auf die Jugend der 1990er-Jahre hinterlassen. Die beiden Jungs kicherten dümmlich und verwendeten oft die Worte »No way«. »No way« also sagten die Musiker zu »Six for music«, auf gar keinen Fall, und so war der Bandname geboren.

Viele Wechsel, vor allem am Mikro

Natürlich ist die siebenköpfige Formation heute nicht mehr in der Ursprungsbesetzung unterwegs. Letztes verbliebenes Gründungsmitglied auf der Bühne ist der Genkinger Matthias Herrmann. Ansonsten kommen die versierten Musiker aus Rottweil, Tübingen, Bad Cannstatt, Stuttgart, Dettenhausen und Meßstetten. Viel Fluktuation gab es in der 25-jährigen Bandgeschichte auf der Sängerinnen-Position. Alle drei bis vier Jahre musste eine neue her. Momentan steht Louise Mayer am Mikrofon. So lang wie die Band in der aktuellen Besetzung spielt, hat sie es aber bisher kaum geschafft. Manches mal hätten die ständigen Wechsel an der Frustrationsgrenze gekratzt, sagen die Musiker, die nicht nur eine Zweckgemeinschaft bilden und mit Herzblut Musik machen wollen, sondern auf freundschaftlicher, ja fast familiärer Ebene zusammengewachsen sind.

Haben Grund zum Jubeln: In diesem Jahr feiern die Musiker von No Way 25 Jahre Bandgeschichte.
Haben Grund zum Jubeln: In diesem Jahr feiern die Musiker von No Way 25 Jahre Bandgeschichte. Foto: privat
Haben Grund zum Jubeln: In diesem Jahr feiern die Musiker von No Way 25 Jahre Bandgeschichte.
Foto: privat

Geht auch kaum anders, wenn man jede Menge Zeit miteinander verbringt - bei Proben, bei Fahrten zu Gigs, bei den Auftritten selbst und danach. Nicht immer war die Gruppe finanziell auf Rosen gebettet, hatte sogar Schulden angehäuft. Und um Konflikte zu vermeiden, in Sachen Haftung auf der sicheren Seite zu sein, und rechtlich alles in richtige Bahnen zu lenken, wurde No Way zur GbR. »Viel Arbeit, viel Spaß«, so beschreiben die Musiker, das, was sie tun, und das, was noch dahinter steht, damit sie ungestört rocken können.

Jubiläums-Heimspiel beim Nebelhöhlenfest

Dass sich das auszahlt, kann man hören. Die Band ist erwachsen geworden - »und so klingen wir auch und reifen noch weiter«. So wie das Publikum mitgewachsen ist und manchmal sogar schon die zweite Generation in der ersten Reihe vor der Bühne mitfeiert. »Das ist einfach toll, wenn das Publikum uns kennt und mitsingt«, sagen die Musiker. Mitsingen - da müssen sie sich anstrengen, denn für ihre Jubiläumstour in diesem Jahr hat die Band sechs neue Songs einstudiert. Aber keine Sorge, es sind solche, die wohl die meisten kennen. Wer's hören will: Beim »Jubiläums-Heimspiel« an der Nebelhöhle ist am Sonntag, 8. Juni, der passende Ort. (GEA)

Im Probenraum fürs Bandfoto posieren: die aktuelle Besetzung von No Way.
Im Probenraum fürs Bandfoto posieren: die aktuelle Besetzung von No Way. Foto: privat
Im Probenraum fürs Bandfoto posieren: die aktuelle Besetzung von No Way.
Foto: privat