GEA-Leser sind bei Münsingen auf den Spuren der Soldaten

MÜNSINGEN. Es gibt sicher niemanden, der so viel geballtes Wissen über 125 Jahre Militärgeschichte auf der Alb hat wie der Münsinger Hobby-Militärhistoriker Joachim Lenk. Der Journalist, Reserveoffizier und Buchautor führte am Samstag exklusiv GEA-Leser in seiner Tour Nord durch den ehemaligen Truppenübungsplatz (und darüber hinaus), der von 1895 bis 2005 nahezu durchgehend militärisch genutzt wurde.

Die Lenk’sche Tour ist »nur« rund 40 Kilometer lang, was mit dem E-Bike also ganz locker zu machen ist – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aber trotzdem sechs Stunden unterwegs, davon etwa zwei Stunden im Sattel. Was daran liegt, dass der Guide rund 20 Stopps einlegte, und Geschichten rund um die militärische Vergangenheit der Alb lieferte – mal spannend, mal aufregend, mal tragisch, mal humorig. Und immer mit einem ernsten Hintergrund: Auf dem 6.700 Hektar großen ehemaligen Truppenübungsplatz liegen immer noch eine geschätzte halbe Million Blindgänger. Die werden dort für alle Ewigkeit bleiben. Solange die Besucher auf den wenigen gelb markierten Wegen bleiben, kann nichts passieren.

Die Tour beginnt am Wanderparkplatz Säge im Münsinger Teilort Trailfingen und führt quer durch den ehemaligen Schießplatz, Lenk zeigt überall Relikte aus Zeiten des Kaiserreichs, der Reichswehr, der Wehrmacht und der Bundeswehr. Und natürlich des französischen Militärs: Die Franzosen waren von 1945 bis 1992 die Hausherren, ohne die nichts ging. Teil der Tour sind die Beobachtungstürme Hursch (42 Meter) und Waldgreut (20 Meter) aus Bundeswehrzeiten, die die GEA-Leser bestiegen – falls sie schwindelfrei waren.

Als Schmankerl für GEA-Leser hat Joachim Lenk den Schlüssel für den bunkerartigen Zielbedienungsunterstand Hartenberg organisiert. Nicht eingeplant, aber ebenso exklusiv und erhellend das Zusammentreffen mit dem Münsinger Schäfer Gerhard Stotz in Gruorn. (GEA)