HOHENSTEIN-OBERSTETTEN. Petrus scheint doch ein Fasnetsfreund zu sein. Wie anders ist zu erklären, dass Ende Februar, wenn es auf der Alb in der Regel am kältesten ist, die Sonne herausschaut und die Temperaturen im zweistelligen Bereich sich bewegen? Da lacht das Herz eines jedes Narren und auch die 3.000 Zuschauer, die die Umzugsstrecke in Oberstetten säumen, haben ihre helle Freude.
66 Zünfte aus der Region mit rund 3.500 Narren, dazu noch rund 400 Musikanten – sie bieten ein farbenprächtiges Bild und allerlei Narreteien zur Freude der Oberstetter und aller Nachbarorten drumherum. Nach den Worten von Adrian Zeller, der gemeisam mit Claudia Schmid den Vorsitz des Narrenvereins Oberstetten innehat, ist es der 34. Umzug. Viele der Gruppen gehören fast von Beginn an dazu, sind quasi Wiederholungstäter.
Zeller, der die Gruppen anmoderiert und den jeweiligen Schlachtruf vorgibt, begrüßt auch die politische Prominenz, die dem Narrendefilee beiwohnt. Michael Donth und Manuel Hailfinger, beide CDU, hatten natürlich schon am Vormittag ihr Kreuzchen gemacht, die Frage wo, dürfte sich erübrigen.
Den Festzug führen die Oberstetter Dorfmusikanten an. Damit alle Zuschauer im Bilde sind, welche Zunft gerade vorbeimarschiert, erhält jeder zahlende Fasnetsfan eine grüne Papierkrawatte umgehängt, mit den Zunftnamen und dem jeweiligen Schlachtruf. Hexen sind eindeutig in der Überzahl – seien es die Brandweinhexen aus Kohlstetten, die Burgstoihexa aus Lichtenstein oder die Uschlaberghexa aus Pfullingen. Zu sehen sind aber auch Lochbäre, Esel, Felsaschlupfer, Gecklesbender oder Waldgeister.
Manche Hästräger flößen mit ihren geschnitzten Masken und den wilden Kostümen zumindest den Jüngsten durchaus Furcht ein, sind undurchschaubar und unberechenbar, malen Gesichter an, schwingen den Teppichklopfer oder – im günstigsten Falle – werfen Bonbole.
Viel Beifall gibt es für die oft vier- bis fünfstöckigen Pyramiden, die immer wieder an verschiedenen Stellen gezeigt werden. Lumpenkapellen, Schalmeiengruppen oder Guggamusiker animieren die Narrete entlang der Straße mit ihrer fetzigen Musik zum Mitschunkeln und Mitsingen. (GEA)