WÜRTINGEN. Nach zehn Jahren gaben der bisherige Gesamtkommandant Ewald Höh und sein Stellvertreter Frank Mistele ihre Ämter ab. »Es war mir immer eine Ehre, Kommandant der Feuerwehr St. Johann zu sein und die Feuerwehr im Landkreis zu vertreten. Wir sind gut aufgestellt und auf einem guten Weg, macht in Zukunft so weiter«, sagte Höh bei der Jahreshauptversammlung, in der sein Nachfolger Max Werz mit großer Mehrheit an die Spitze der Wehr gewählt wurde.
2011 fing der heute 27-Jährige in der Jugendfeuerwehr an. Mittlerweile, so sagte er, sei die Feuerwehr mit ihrer starken Gemeinschaft für ihn nicht nur ein Ehrenamt, sondern ein großer Teil seines Lebens. Er versprach, die Gesamtwehr gemeinsam mit den Kameraden weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit in den sechs Abteilungen zugunsten einer schlagkräftigen Einheit noch enger zu gestalten. Es gelte, gemeinsam Prioritäten zu setzen, kluge Entscheidungen zu treffen und mit den vorhandenen Mitteln die Feuerwehr weiter zu stärken und auszustatten. Transparenz, Ehrlichkeit und eine offene Kommunikation seien dabei unerlässlich.
Sein Vorgänger Ewald Höh - seit 1982 Mitglied der Feuerwehr St. Johann – hinterlässt große Fußstapfen. Er war über 15 Jahre Kommandant der Abteilung Gächingen, zehn Jahre Gesamtkommandant und 25 Jahre Mitglied des Hauptausschusses. Sein Stellvertreter Frank Mistele gehört seit 1987 der Feuerwehr an und erbrachte seither ein überdurchschnittliches Engagement in verschiedenen Ämtern. Beide wurden für ihre Leistungen von Bürgermeister Florian Bauer und vom Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Nicolas Waitzinger mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. »Wir alle tun mit Mut, Entschlossenheit und unermüdlichem Einsatz das, was notwendig ist«, meinte Waitzinger und bezeichnete die St. Johanner Feuerwehr als »unfassbar starke Truppe«, die sich als tragende Säule der Gesellschaft mit Leidenschaft und Hingabe für das Allgemeinwohl einsetze.
Für die Zukunft gut aufgestellt
So rückte die Feuerwehr St. Johann 2024 zu 30 Einsätzen mit 885 Einsatzstunden aus. »Das Jahr 2024 war geprägt von technischen Hilfeleistungen und Verkehrsunfällen. Deshalb gilt es, im Hinblick auf Neuerungen in der Antriebstechnik, Mannschaft und Gerät immer auf aktuellem Stand zu sein«, sagte Ewald Höh in seinem Bericht. Das eigentliche Feuer habe im letzten Jahr mit wenigen Bränden eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Mannschaftsstärke beträgt 159 Aktive, darunter elf Frauen. In der Jugendfeuerwehr werden elf Mitglieder ausgebildet, der Kinderfeuerwehr gehören elf Jungs und Mädels an, und die Altersgruppe hat 18 Mitglieder. »Man sieht, die Feuerwehr ist für die Zukunft personell sehr gut aufgestellt«, lobte Höh angesichts des Berichts von Jugendleiter Florian Kübler.
Dieser betonte, wie wichtig die Jugendfeuerwehr und in den letzten Jahren auch die Kindergruppe für den Fortbestand einer schlagkräftigen Truppe in allen Ortsteilen ist. Feuerwehr sei nichts für Langweiler, deshalb wurden die Übungsdienste mit Löschangriff, Atemschutzübung für Einsteiger, technischer Hilfeleistung, Aktivitäten mit Sport und Teamgeist auch spannend gestaltet. »In der Jugendfeuerwehr geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Werte wie Teamwork, Verantwortung und Respekt.« Der Nachwuchs habe gelernt und bewiesen, dass Feuerwehr mehr als nur ein Hobby ist: »Es ist eine Lebenseinstellung.« Zehn Jahre leitete Florian Kübler gemeinsam mit Florian Kazmaier die Jugendfeuerwehr, diese Aufgabe haben sie nun an Julian Späth und Luca Müller abgegeben.
Beförderungen und Ehrungen
Befördert wurden Philipp Paulokat zum Löschmeister, Florian Kazmaier und Markus Müller zum Oberlöschmeister, Stefan Ochs zum Brandmeister. Geehrt wurden: Für 15 Jahre: Michael Salzmann, Jonas Stoss, Heiko Werz. Für 25 Jahre: Stefan Blind, Alexander Goller, Jochen Nau, Heiko Werner. Das Ehrenkreuz in Silber erhielten Ewald Höh und Frank Mistele. Mit der Ehrennadel in Gold der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg wurde Florian Kübler ausgezeichnet. (in)
Kübler, der auch Kreisjugend-Feuerwehrwart ist, wurde für sein überdurchschnittliches Engagement vom stellvertretenden Leiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, Oliver Semmler, mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Bürgermeister Florian Bauer lobte die »hervorragende Einsatzbereitschaft und Professionalität« seiner Feuerwehr und dankte für das Engagement und die Zeit, die sowohl Einsätze als auch Aus- und Weiterbildung erforderten. Man sei gut aufgestellt und mit dem Notwendigen ausgestattet, auch wenn man immer wieder im Gemeinderat darum ringen müsse. Die Gemeinde sei bemüht, für alle stets die besten Lösungen zu finden, dafür aber seien Kompromisse von allen Seiten notwendig. »Eine Bitte habe ich: Wir sollten nicht den Fehler machen und Pflichtaufgaben der Gemeinde gegeneinander ausspielen. Es geht nicht darum, zwischen Abteilung A und B oder Schule und Feuerwehr zu unterscheiden, es geht um Zusammenhalt«, betonte Bauer.
Die Mitglieder der Feuerwehr seien »Helden des Alltags«, sie würden mit ihrem Einsatz einen »unschätzbaren wertvollen Beitrag« leisten und dafür sorgen, dass man sich in der Gemeinde sicher fühlen könne und auch sicher sei. Dieses Opfer an Freizeit und das Risiko, sich selbst Gefahren auszusetzen, verdiene höchste Anerkennung. Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden neben den beiden Kommandanten auch Vertreter im Hauptausschuss gewählt. Künftig sind dies für Würtingen Mirco Schrade, für Gächingen Jonas Stoss, für Lonsingen Stefan Linder, für Upfingen Thomas Nau, für Bleichstetten Andreas Nothacker und für Ohnastetten Michael Tölke. Zu Kassenprüfern wurden Daniel Failenschmid und Michael Tölke gewählt. (GEA)