Darüber, wie viel der 1956 gegründete Verein in die beiden Modelle investiert hat, verlor der Vereinschef nur drei Worte: »sehr viel Geld«. Sechsstellig sei die Summe allein beim Segelflieger, die sich unter anderem durch den Verkauf eines Fliegers sowie Preisgelder oder bei Festen erwirtschafteten Beträgen zusammensetze. Beim anderen Kauf hätten sich zehn Mitglieder zusammengetan, um dem Verein ein zinsloses Darlehen zur Verfügung zu stellen, gab Udo Markert dann doch Interna preis.
Viel habe der Verein in den vergangenen Jahren geleistet, auch sei die Nachwuchsarbeit verstärkt worden, weshalb sich die Zahl der aktiven Mitglieder auf 35 erhöht habe. »Deshalb ist der Kauf der beiden Flugzeuge eine logische Folgerung«, betonte der Vorsitzende. Pater Georg, der zuvor in der Flughalle einen Gottesdienst gehalten hatte, segnete die beiden Neuzugänge, bevor sie sich gemeinsam in die Lüfte erhoben.
Dann nahm die seit über vierzig Jahren immer am zweiten Septemberwochenende veranstaltete Flugplatzhockete ihren gemütlichen Verlauf mit allerlei Segel- und Motorkunstflügen sowie Modellflugvorführungen. Der Musikverein Ehestetten spielte zum Mittagessen mit Maultaschen oder zu Kaffee und Kuchen auf. Allerdings war auch das seit drei Jahren durchgeführte zweitägige Holzfliegertreffen großer Anziehungspunkt. Denn die alten und teils seltenen Modelle glänzten mit ihrem Äußeren und ihrer Flugfähigkeit.
So wie die »Minimoa« von 1939 mit vogelähnlich geschwungenen Flügeln. »Die sieht aus wie ein großer Adler«, war ein Steppke mehr als begeistert, als der außergewöhnliche Vogel über dem Flugplatz kreiste. Auch die Olympia-Weihe aus dem Jahr 1943, die 1959 den bis heute weltweit ungeschlagenen Höhenrekord von 10 500 Metern aufstellte, fand große Aufmerksamkeit. (GEA)

