TROCHTELFINGEN. »Im Hintergrund wird schon gearbeitet«, versicherte Matthias Binninger vom Büro DenkMalNachhaltig dem Gemeinderat. Das Büro unterstützt die Stadt Trochtelfingen bei der Erarbeitung eines Konzepts, um die Innenstadt weiterzuentwickeln, die zwar sehr schön ist, in der aber »oft tote Hose« herrsche, wie es Bürgermeisterin Katja Fischer in der Sitzungsvorlage formuliert.
Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr beschlossen, den Quartiersprozess »Unsere Altstadt lässt keinen (k)alt« anzustoßen. Fördergelder wurden beantragt und mittlerweile genehmigt. 86.212 Euro sind für das Projekt im Haushalt eingestellt, 68.412 Euro steuert das Land bei, 17.800 Euro übernimmt die Stadt. Ziel ist es, aus der historischen Innenstadt um das herrschaftliche Schloss herum ein lebendiges Quartier zu schaffen. Binninger und sein Team stehen nach eigener Aussage noch am Anfang, Erfahrungen hat die GmbH unter anderem in Waldorfhäslach gesammelt: Auf der Fläche eines Schweinemastbetriebs entstand dort das, was auch im Städtle verwirklicht werden soll: ein lebendiges Quartier. »Das wird hier in Trochtelfingen keine Luftnummer«, versprach Binninger.
Markante Gebäude sollen erhalten und zeitgemäß genutzt werden: Man müsse ganzheitlich denken, im Konzept, betonte Bürgermeisterin Katja Fischer, denn wenn eine Ecke angepackt werde, habe das immer auch anderswo Auswirkungen.
Schlagkräftiger Lenkungskreis
Dazu brauche es eine »schlagkräftige Truppe«, so die Bürgermeisterin. Ein Lenkungskreis mit maximal zwölf Mitgliedern, besetzt mit Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderats, aber auch aus dem Werbekreis Trochtelfingen sowie mit Schülern der Werdenbergschule als Repräsentanten der Jugend.
DenkMalNachhaltig hat bereits mit der Potenzialanalyse der Gebäude im Quartiergebiet zwischen Schmalzgasse und »In der Bastei«, zwischen »Am Graben« und dem Katzengraben begonnen. Die Trochtelfinger Bürger sollen schnell in die Entwicklung eingebunden werden, Mitte März soll der erste Bürgerworkshop stattfinden.
Das Projekt »IHK-Innenstadtberater« habe gezeigt, dass viele Menschen eine Veränderung im Zentrum wollten und sich einbrächten, erklärte Fischer. Die privaten Eigentümer von Gebäuden im Ortskern sollen eingebunden werden, die Erhaltung eines Fachwerkhauses sei ja nicht einfach.
Über eines waren sich Binninger und die Bürgermeisterin einig: Nachdem in der Vergangenheit immer wieder Ansätze versandet seien, sollen jetzt Ergebnisse sichtbar werden. Am Ende soll eine »bauliche Konzeption« nebst einem umsetzbaren Energiekonzept stehen, heißt es in Binningers Präsentation. (GEA)