»Es geht hier nicht um Wellness oder so was Dumpfbackiges«Wäscher berichtete, es gebe bereits eine Liste von Anfragenden, die sich für eine Beteiligung am »Biovitalpark« interessieren. Für »unter 300 000 Euro« sollen die einzelnen Wohneinheiten in 35 Häuschen und drei größeren Infrastrukturgebäuden angeboten werden. Wie das Ensemble aussehen soll, werde derzeit mithilfe eines Architektenwettbewerbs entwickelt.
Seit dem Bebauungsplanentwurf, den Gomadingens Gemeinderat im April gebilligt hatte, haben sich am groben rechtlichen Rahmen für den »Biovitalpark« einige Details geändert. So sollen diejenigen Bereiche der Ferienanlage, die den Gomadinger Tennisplätzen und dem Sportplatz unmittelbar benachbart sind, nicht wie bislang als Wohngebiet, sondern als Mischgebiet ausgewiesen werden. So gelten dort weniger strenge Auflagen für den Lärmschutz. Die geplante Bettenzahl von 228 ist unverändert. Im Infrastrukturtrakt ist auch Platz für eine Gastronomie vorgesehen.
Wichtiger als dieser äußere Rahmen ist für den Investor im Moment das inhaltliche Konzept. Nur Ferienunterkünfte in guter Luft und schöner Landschaft zu bieten, sei definitiv zu wenig. »Was kann ich hier haben, was ich sonst nirgendwo bekommen kann?« Um auf solche Fragen Antwort geben zu können, sollten Angebote mit Pilotcharakter entwickelt werden. Als einen wichtigen Ideengeber hierfür nannte Wolfram Wäscher Professor Dr. Kilian Mehl, der in seiner Klinik Wollmarshöhe unter anderem Stress- und »Burn out«-Patienten behandelt. Mehls Stichworte der psychosozialen Gesundheit und des »Erfahrungslernens«, um eine autonome, stabile Persönlichkeit zu entwickeln, sollen sich auch im Konzept des »Biovitalparks« wiederfinden. Wäscher sprach dabei von »Erlebnisräumen, die es erlauben, Hirn und Herz näher zusammenzubringen«.
Details zum künftigen Angebot im Gomadinger »Biovitalpark« nannte der Investor noch nicht. Es gehe dabei aber »nicht um Wellness oder so was Dumpfbackiges«, sondern um ein ganzheitliches Konzept. Die künftigen Nutzer der Freizeitanlage werden damit weniger ganz normale Urlauber sein, sondern vielmehr Menschen, die etwa einen zweiwöchigen Lehrgang »mit allen therapeutischen Maßnahmen« buchen, wie Wäscher sagte. Die Nähe zum Haupt- und Landgestüt Marbach und pferdebegeisterte Menschen als potenzielle Zielgruppe seien in diesem Konzept nicht mehr so wichtig. »Das ist höchstens noch ein Randthema.«
Welche Rolle das Hallenbad künftig spielt, steht noch nicht fest. Gomadingens Bürgermeister Klemens Betz informierte, dass der Abmangel, den sich Gemeinde und Investor teilen, überraschend trotz der Schließung des Feriendorfs nicht größer geworden ist und in diesem Jahr erneut bei etwa 240 000 Euro liegt. Der verregnete Sommer, der den Freibädern Probleme gemacht hatte, brachte mehr Besucher als gewöhnlich ins Hallenbad. (GEA)