ENGSTINGEN. Fritz, der Flegga-Flitzer, und Klara, die Kohltalkutsch, stehen bereit: Der Verein Familienfreundliches Engstingen (Fafre) hat für Engstingen zwei Lastenräder beschafft, das Projekt nennt sich »s’Böckle. Dein Engstinger Lastenrad« in Anlehnung an das Engstinger Wappentier. Ihre Premiere feiern die beiden am Sonntag, 20. Oktober, im Rahmen der Kohlstetter Kirbe. Dann können die Transport-Bikes zum ersten Mal ausprobiert werden.
Mit E-Scootern und time-gesharten Elektroautos ist Engstingen bei der CO2- freien Mobilität bereits vorne mit dabei, die Lastenräder seien eine sinnvolle Ergänzung, meint Fafre. Lastenräder sind nicht billig, die zwei E-Laster kosten rund 12.500 Euro netto. Die Anschaffung wurde durch Fördermittel aus dem Leader-Regionalbudget ermöglicht, die Gemeinde ist mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 5.000 Euro als Zuschuss an den Verein mit im Boot.
Fafre hat als Nutzer auch einkommensschwächere Gruppen im Blick, für die eine Anschaffung nicht so ohne Weiteres infrage kommt – aber auch alle, die erst einmal Erfahrungen mit solchen Rädern sammeln wollen.
Klara und Fritz werden per Akku unterstützt, sind stabil unterwegs und bieten Platz für Einkäufe oder den Nachwuchs. Um beide Räder kümmern sich Ehrenamtliche, die Expertise bringt Thomas Heimlin ein.
Klara wird zuerst in Kohlstetten in der Pfarrgasse stationiert, den Platz für die Rad-Garage hat Pfarrer Martin Breitlings rührige Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Der Flegga-Flitzer Fritz soll zuerst Groß- und Kleinengstingen vom Zentrum aus bedienen, sagt Sina Freudigmann von Fafre. Es wird aber auf jeden Fall durchgewechselt, damit alle Engstinger die Möglichkeit bekommen, die Bikes auszuprobieren. Und am Sonntag stehen beide Räder in Kohlstetten für Probefahrten bereit.
Für Kinder und Lasten
Denn es handelt sich um zwei unterschiedliche Konzepte. Klara ist ein Dreirad, das Platz für drei oder sogar vier kleine Kinder bietet beziehungsweise für Lasten bis zu 85 Kilo mit Wetterschutz, Packtaschen sowie einer Reichweite von 50 bis 90 Kilometern. Fritz ist ein sportlicherer zweirädriger Transporter mit Vollfederung, kann 70 Kilo transportieren und verfügt ebenfalls über drei Kindersitze. Und das mit Regenschutz und zwei Satteltaschen, sein Akku sollte zwischen 60 und 120 Kilometer weit reichen. Das Dreirad sei stabiler, was insbesondere älteren Radlern entgegen kommen könnte, meint Freudigmann. Ausprobieren muss es letztlich jeder selbst.
Die Nutzung ist kostenlos, erforderlich ist eine Registrierung und dann die Buchung über www.fafre.de. Dort wird auch angezeigt, wo die zwei Räder aktuell zu finden sind. Am Sonntag werden auf jeden Fall Klara und Fritz für erste Fahrten ab Kohlstetten bereit stehen. (GEA)