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Ein Investor fürs Münsinger Hallenbad ist gefunden

Abriss oder neue Nutzung? Die Frage, was aus dem rund 50 Jahre alten, leerstehenden Ex-Bundeswehr-Schwimmbad wird, ist beantwortet. Der Kaufvertrag mit einem Investor aus der Hotelbranche ist schon unterschrieben.

Ein Investor aus der Hotel-Branche hat das ehemalige Bundeswehr-Hallenbad gekauft. Was er genau damit vor hat, ist aber noch nic
Ein Investor aus der Hotel-Branche hat das ehemalige Bundeswehr-Hallenbad gekauft. Was er genau damit vor hat, ist aber noch nicht bekannt. Foto: Marion Schrade
Ein Investor aus der Hotel-Branche hat das ehemalige Bundeswehr-Hallenbad gekauft. Was er genau damit vor hat, ist aber noch nicht bekannt.
Foto: Marion Schrade

MÜNSINGEN. Was macht man mit einem leerstehenden Schwimmbad? Seit klar war, dass auf dem Gelände des Freibads ein neues Hallenbad gebaut wird, das das ehemalige Bundeswehrschwimmbad ersetzt, suchte die Stadt Münsingen nach Antworten auf diese Frage. Eröffnet wurde das neue Familienbad, in das die Stadt rund 7,4 Millionen Euro investiert hat, pünktlich zur Herbst-Winter-Badesaison im September. Ihre letzten Bahnen gezogen haben die Schwimmer im alten BW-Bad bereits im Mai: Nach rund 50 Jahren schloss die Sportstätte, die die Bundeswehr in den 1970er-Jahren gebaut hatte, für immer. Nicht nur Soldaten, sondern Generationen von Schülern pflügten dort durchs eher schmucklose, aber zweckmäßige Sportbecken, das außer einem Dreimeterbrett keine großen Extras zu bieten hatte.

Ursprünglich hieß es, dass die alte Schwimmhalle abgerissen wird. »Die Planungen dafür und die Beantragung von Fördermitteln liefen schon«, berichtet Simone Kurz vom Münsinger Liegenschaftsamt. Der Abbruch des großen Gebäudes hätte laut Berechnungen rund 400.000 Euro verschlungen, so Kurz. Jetzt ist alles anders: Anstatt Kosten zu verursachen, bringt die Immobilie der Stadt nun Einnahmen. Auf der Messe Expo Real in München hat die Stadt Münsingen einen Investor gefunden, der Kaufvertrag ist bereits geschlossen, berichtet Kurz.

Wer kauft eine so spezielle Immobilie, die außer einer großen Schwimmhalle eigentlich nur Umkleide- und Duschräume zu bieten hat? Der neue Eigentümer ist noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen, deshalb geht Kurz auch nicht weiter ins Detail: Nur so viel: Die Hoffnung der Stadt, einen Investor aus dem Bereich Hotellerie zu finden, habe sich erfüllt.

Wohnbebauung nicht möglich

Ganz so einfach war es nämlich nicht, das Gelände samt Bebauung sinnvoll zu nutzen. Ein Abriss wäre zwar teuer, aber denkbar und möglich gewesen. Aber: Die Frage, was mit der Brachfläche passieren soll, wäre damit nicht beantwortet gewesen. Wohnbebauung ist grundsätzlich immer ein Thema, im Falle des BW-Bads war es allerdings schnell vom Tisch. »Wohnungsbau wäre dort baurechtlich gar nicht möglich gewesen«, erklärt Kurz.

Das alte Hallenbad steht in einem sogenannten Sondernutzungsgebiet, wie es beispielsweise für Sportstätten ausgewiesen wird. Eine Bebauungsplanänderung zum Wohn- oder Mischgebiet hätte nichts geändert, denn das eigentliche K. O.-Kriterium für eine Wohnbebauung ist die Umgebung des ehemaligen Hallenbads: Direkt nebenan ist die Laderampe des Discounters Aldi. Der Anlieferverkehr frühmorgens und -abends verursacht so viel Lärm, dass dauerhaftes Wohnen in der unmittelbaren Nachbarschaft nicht möglich und auch nicht zulässig ist. Für Hotels, sagt Simone Kurz, gelten allerdings andere Grenzwerte, was den Schallschutz betrifft. Für die Umnutzung des Gebäudes muss der Investor einen Bauantrag stellen, bisher liege dieser allerdings noch nicht vor.

Ebenfalls auf der Expo Real in München hat die Stadt die Erweiterung ihres Industriegebiets West um einen fünften Abschnitt präsentiert. »Die Erschließung ist aber noch nicht so weit, dass wir die Grundstücksgrößen definieren könnten«, schildert Simone Kurz den aktuellen Stand. Flächen können deshalb noch keine reserviert werden, Interessenten können sich aber bereits auf die Liste setzen lassen. (GEA)