Ein Fest der schrägen Töne - Über die Alb - Reutlinger General-Anzeiger

Ein Fest der schrägen Töne

ENGSTINGEN. »Des haut oin fast von de Socka«, stellte Moderator Otto Niederer am Samstagabend grinsend fest. Das erste Guggentreffen der »Albra-Gugga« der Narrenzunft Engstingen aus Anlass ihres zehnten Geburtstags erreichte ab und zu aber auch eine gefühlte Phonstärke von rund hundert Dezibel. Nichts für Menschen mit Herzschwäche, denn die Schläge der großen Trommeln vibrierten tief in den Körper hinein. Aber so muss »Guggamusik« einfach sein, so das Credo aller Gäste.

In glitzernden Kostümen und mit farbenfroh geschminkten Gesichtern wechselten sich die Orchester, darunter auch die Engstinger »Lombakabell«, ab. Von Lenningen, Wernau, Adelberg, Albstadt oder Sonnenbühl waren sie gekommen, sie vereint die Liebe zur besonderen Art der schrägen Musik. Oldies wie »Que sera« von Doris Day, Filmmusiken wie »Winnetou«, Rockhits wie »Smoke on the water« der legendären »Deep Purple« oder sogar Oberkrainer Slavko Avseniks »Trompetenecho« - alles erklang im Gugga-Sound.

Halle zum Beben gebracht

Begeistert machten das Publikum und die Instrumentalisten der jeweils anderen Gruppen mit und standen zuweilen klatschend auf den Bänken. Gugga-Chef Werner Gruber freute sich über die volle Halle. Weil nach zehn Jahren die alten Kostüme etwas mitgenommen aussahen, entstand auch der Plan zum neuen Outfit. »Unsere Häs-Entwurfsdamen waren einfach klasse«, sagt er. Gemeinsam wurde der Stoff ausgewählt, zugeschnitten und genäht. Alle 45 Musiker im Alter zwischen fünf und »Ü50« hätten dabei toll mitgemacht, lobt auch Bernd Nonnenmacher.

Das neue Häs wurde dann natürlich auch filmreif präsentiert. Dichter Nebel verschleierte die Bühne, lautstarke Trompeten verkündeten den Beginn der Schau. Und mit lautstarken Musikklängen bestiegen die Albra-Gugga unter Leitung von Josef Münch im neuen weinrot-grün-silbernen Kostüm die Bühne. Zum Abschluss des Abends wartete noch ein besonderer Leckerbissen. Alle Gruppen brachten beim gemeinsamen »Monsterkonzert« die Halle fast zum Beben. (lpt)